Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sendbar

sendbar

, adj., semper, adj.


I (nach Stand und Herkunft) zum Amt des Sendschöffen befähigt (und verpflichtet), ritterbürtig; auch: als Sendschöffe fungierend
bdv.: schöffenbar
Sachhinweis: F. Gescher, Synodales/ZRG.2 Kan. 29 (1940) 358ff.
  • an swem der hantfride gebrochen wirt, erzivget er daz zen heiligen uor sinem rihter, mit dem der den hantfride gemachet hat, vnde mit zwein andern sentbæren mannen, die ir reht behalten hant, daz der fride an im gebrochen si
    1235 MainzRLFr.(Corpus) 13
  • mag sich der selbe der da an gesprochen ist, niht enschuldigen selbe sibende sentbare livte uor dem rihter so si er elos unde rehtlos ewichliche also daz er niemer muge widerchomen ze sinem rehte
    1235 MainzRLFr.(Corpus) 13
  • dc wir von deheinim menschin der nit semper ist noch burger reht hat, ... der doch zi sante Gallin sezhaft ist ... deheine ansprache ... svlin habin
    1272 CorpAltdtOrUrk. I 196
  • phaffen vnde weip vnd gepaurn vnd alle die nicht semper sint ... die shuln alle lehenrechtes darben
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) Lehnr. Art. 1
  • mach en ielich sentbere vriman, der sin recht hat behalten, den vater er si vurste oder anders ein hoh man helfen bezugen
    1281 Mainz/CorpAltdtOrUrk. I 438
  • an sweme disu sazunge gebrochen wirt der sol ez sime rihter clage vnde sol der rihter innen voͮrgebieten selben oder mit sinem boten vnde mag sich der selbe dem da furgeboten ist enschuldegin selbe sibende sentperer lute vor dem rihter so si er erlos vnde rehte los ewicliche
    1287 Würzburg/CorpAltdtOrUrk. II 219
  • cum sex viris ydoneis et fide dignis qui vulgariter sentbere appellantur qui compositioni interfuissent
    1291 Seibertz,UB. I 536
  • an allen den sachen, ... mag ein ieglich semper [aL.: sentper vri] man, ... er si ein fuͤrst oder anderz ein hoch man, dem vater beziugen
    1298 Böhlau,NC. 6
  • mit zwaien semperen mannen unversprochenen, die uber aigen und uber lehen sprecheü munt und sunt, den er [vogget] gebieten nit en mac
    1299 Mohr,Cod. II 154
  • semperleute, sendbahre leute, schoͤpfenbahre leute, welche letztere aber das saͤchsische landrecht art. 3 zum fuͤnfften schild rechnet
    1769 Lennep,LandsiedelR. 51
  • anstatt der alten kirchlichen polizeyaufseher machten jezo die geschwohrnen sendleute, sendbaren leute, homines synodales ... die anzeigen und besiebneten den verbrecher
    1785 Fischer,KamPolR. II 287
II auf dem Send (I) zu beraten und zu verhandeln
  • weert zake dat yemant brieue brochte op onse burghere ..., dat an seentbaren zaken droeghe, die niet ghewroghet en weren in den ghemeenen seenten bi den scepen, die solde dat doen op sijns selues gheleyde
    1399/1415 ZwolleStB. 115
  • want men alle sentber saken nycht beschriven kaen, soe mach men alle die ghenre die sentber saeken onder sich hebben daer voert nicht van ingheseet is, corrigeeren
    1489 AlmeloStR. 40
  • wat de eydswerer anbrengen van sentbar saeken, dat melden sy den raides geschickeden ind nycht dem provest
    1515 SoestChr. II 169
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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