Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sendbrüche

Sendbrüche

, m., f., Sendbrüchte, f.

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I Vergehen, für dessen Aburteilung ein Send (I) zuständig ist; insb. Religions- und Sittenverstöße
  • alle senthbroke sunder ynspere, hynder offte bedrow gewroget to werden unde de senthwrogers oren eeden nicht genoech en deden myt den de dar so mede schuldich weren to straffen
    1513 JbOldenb. 19 (1911) 190
  • tegen de vnghorsamen, de im seentbroke vorfunden vnde gewroget
    1520 Schiller-Lübben IV 191
  • ob die von der weltlichen obrigkeit schon bestrafte sendbruͤche auch noch vor die sendgerichte gezogen werden konnten
    1769 Kopp,HessGer. I 94
  • [so sollen] die bruchfälligen verbrechen ..., welche auf denen land-gerichten bestrafet werden, wohin auch die send-brüche gehören, ... keine ehrlosigkeit nach sich ziehen
    1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 24 § 3
II Bußgeld für Sendbrüche (I); auch die Einkünfte daraus
  • [buͤrgermeister und raht von Soest bezahlen] vor die sendbruͤchten aber, wie auch blutrinnung und schlaͤgerey-bruͤchten ... einmahl fuͤr all ... 4000 rthlr. zum behuef der schule zu H.
    1663 Estor,KlSchr.2 II 335
  • sollten sich die von adel der sende- oder hurenbruͤche nicht anmaszen
    1682/1753 Klingner III 296
  • ein anderes bedemund muß dem leibherrn bezahlt werden, wenn seine leibeigene dirne unehlich beschlafen worden ist, welche abgabe von den send- und hurenbruͤchen sehr verschieden ist
    1785 Fischer,KamPolR. I 751
unter Ausschluss der Schreibform(en):