Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): setzen

setzen

, v.

ahd. sezzen glossiert pono, statuo, compono AhdGlWB. 519; im Part.Perf. sind Überschneidungen mit gesetzen möglich

I sich/jn. hinsetzen; Platz nehmen (lassen); jm. einen Sitzplatz verschaffen, anweisen; jn. platzieren; ua. bei Gericht
  • swenne man den vronpoten kivset so shol in der richter nemen pei der hant vnd shol in sezzen auf einen stul ... da shol er auf swern
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 115
  • [wo dat gerichte beginnet:] de richtere scal sic tum ersten setten 
    um 1335 RichtstLR. 1 § 2
  • swenne sich der rat gesetzet, gat denne deheiner us an urlop, der git 1 ß
    14. Jh. LuzernRatsbüchlein 8
  • in den troon setten intronizare
    1483 MnlWB. VII 1006
  • alsbald kamen sy und satzt man sy oben zu tisch ze oberist im rat
    1549 SchweizId. VII 1605
  • alsdan [der neue Schöffe] den scheffenaid ... praestiret ... in den scheffenstuhl gesetzt wird
    1635 RhW. II 2 S. 182
  • setzte sich sein sohn A. auf den hertzoglichen stuhl
    1689 Valvasor,Krain III 1 S. 151
  • henkerknechte sollen in den wirthsstuben an einem separirten tisch besonders gesetzt ... werden
    1782 InhaltBadGes. I 3
II jn. (in ein Straf- oder Foltergerät) einspannen, darauf befestigen, festsetzen, ausstellen; jn. an ein Rad (II) flechten
  • wie die wort bedraghen van valscher wareden, verbuert l ℔ ende men salne setten drie daghe in die ladere of in den stoc
    um 1250 AardenburgRbr. 108
  • hwerther en mon bifen mith colege crocha and mith rhumegre hond, sa skel ma hine setta oppa enne tianspesze fial and oppa enne northhaldne bam [wird ein Mann mit einem Becken voll (glühender) Kohlen und mit rußiger Hand ertappt, so soll man ihn auf ein zehnspeichiges Rad flechten und an einen nordwärts gerichteten Baum hängen] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 86
  • wert he begrepen [van dotslage], men sal ene setten vp en rat
    um 1300 RigaStR. 186
  • wer ... ein messer ... uber einen zeuget und wundt schlegt ... sull man uff die schupf thun setzen 
    1460 TrierWQ. 421
  • wanner frowe efte man in vordechtlyken steden van auertredynghe vnde ebrekerye werden bewonet ... vnde so se naket werden behardet, edder susz in nachtslapender tyd sunder bernende kersen alleyne by enander befunden, de schal men in de hechte setten [Bed. III], vnde scholen ellyck deme rechte wedden sostich marck, edder men schal se vp den kack setten 
    1497 HambStR.(Eichler) M 19
  • R., de upp den kaeck ghesettet wordt
    1537 HambKämmRechn. V 654
  • tätte aber einer den anderen jm friden lybloß, der soll geurtheilt syn alls ein mörder: man soll ouch jnne uff ein rad setzen 
    1593 LuzernSTQ. IV 388
  • denn felscher ... sol man vber sagen mit zweyen vnd sol jn darnach setzen auf ain rost
    KrainLHdf. 1598 Bl. 3v
  • [Inquisitin] ist auf den [Folter-]stuhl gesetzt, hat fort geschlafen ihren hexenschlaf
    1654 Marburg/Vilmar,KulturG. III 179
  • die delinquentin soll aufs stühlin gesetzt vnd ihr der nachrichter gezeigt werden
    1682 Rickenbacher,StrRSchwyz 11
  • auf einen scheitterhauffen gezesezt vnd verbrennt
    17. Jh. FRAustr. 43 S. 22
III jn. (in ein Gefängnis uä.) einsperren; inhaftieren
  • we soc thessen broke nicht gheven ne macht ... then scal men setten in dhes stades camere to verteyn nachten
    1303/08 BremRQ. 55
  • dede jen man broke in der stat ... dene schal man setten in der stat hechte
    1334 BrschwHzgUB. I 289
  • we enne misdadighen man utwinnen wel, de scal ine ghebunden mit ghescreye vor gherichte bringhen unde ine umme de scult beklaghen unde bidden der sattinghe. wanne he ghesat is, so swere de sakwolde uppen hilleghen uppe des beklagheden mannes hovede unde spreke, dat de man osten, westen, suden unde norden der hoghen veme vorscult hebbe, also alse he to rechte sin lif vorwarcht hebbe
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 47
  • wyrt yemant auff einen thorme gesatzt, der sal keinen vsswirdigen man daruf bytten
    1351 ErfurtZuchtbf. 125
  • enen unvervesten man, die ... gevangen wert, unde vor gerichte gebracht unde mit ordelen gesat 
    1369 (Hs.) SspLR. III 88 § 4
  • yn gefengnisse zetczn 
    1375 KrakauZftO. 18
  • hette sine kön. g[naden] sie ... fahen vnd in hart gefengnisse setzin lossin
    1457 UrkGeschBöhm. 109
  • ab er [Gläubiger] der pfantung nit bekomen mag, so mag er nach im greifen und in in gefenknüs setzen 
    1460 EgerStG. 23
  • wert en man tho des woltbaden hus gesettet, de schal sine kost suluen gelden
    1497 HambStR.(Eichler) B 12
  • es sol auch niemant des gotshaus holdn seczn oder venknüssen ân willen und wissen der herschaft
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 247
  • wairt sake, dat sy [Obstdiebe] soeveel goets niet en hadden, dair sy die cueren mede betalen en mochten, soe sal se die heer setten ende houden te water ende te brode
    um 1500 Fruin,KlSteden II 24
  • wolden in die borger lossen in der monniche presaune setzen 
    1525 PreußGeschSchr. IV 1 S. 99
  • den schuldener ins loch ... setzen lassen, bis er bezalte
    1535 MarburgRQ. I 310
  • das ein richter einen gezeugen vmb wegerunge der aussagen nicht muͤge gefenglichen setzen 
    1561 Rotschitz 49
  • unser ungeröden kind, der C., sizt einmal. die hern haben in setzen lasen
    1594 Paumgartner,Bfw. 241
  • mag der jenige, der einen andern also mit einem rohr angetroffen und seiner mächtig worden, ihn in das näheste gericht gefängklich setzen lassen
    1627 BöhmLO. Q 61
  • der richter kan ... einen, von dem land und leuth ein gefahr zugewarten haben, biß zu leistung ... genugsamber caution in die gefaͤngnuß setzen 
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 31 § 2
IV
jn. an einem Sitzplatz bewirten; iU. zum Straßenverkauf
  • fuerlewt vnd saͤmer, so mit jren fuern vnd saͤmbfarten auf der strassen seyen, ... moͤgen wol gesetzt, gespeißt vnd getrennckt [werden]
    TirolPolO. 1573 Bl. 9v
  • welche wein vom zapfen schenkend, sollen die burger in ihre heusser nit s[etzen] noch einlassen
    1611 SchweizId. VII 1605
  • [Verbot:] unter den sonntags- und buß-predigten weder wein-, bier- und brandtewein-gäste zu setzen 
    1712 JenaStO. Beil. 86
  • obbenannter wittib [ist] von stund an alles wirthen und setzen der gäste ... verbotten
    1749 SchweizId. VII 1606
V jn./etw. ansiedeln; sich niederlassen, seinen Wohnsitz nehmen (lassen); Zusätze wie mit Feuer und Flamme, haushäblich (II) uä. bezeichnen den eigenen Haushalt; sich hinter jn. setzen js. Hintersasse werden
  • swer sich zv vnsern burgærn ze N. mit haus oder sus mit diͤnste setzen wil, den sol ... vnser phleger ... belaitten
    1296 MWittelsb. II 92
  • sol doch der selb F. ... in daz selbe hus nieman setzen weder in kofs wiz noch in lihens wiz
    1353 BadenArgUrk. I 24
  • eyn closter, dar an sette he moneke
    1360 BremGQ.(L.) 64
  • wenn auch der prost ... daz gůt von vns auf genimt, so süll wir vnz in chain stat, ... noch hinder niemant setzzen, noch verchümmern, denn mit irm gůten willen
    1367 Indersdorf I 98
  • sich anderswa hushäblichen setzzen 
    1399 AugsbChr. II 389
  • sal ein iczlich der sich hie czu meister seczen wil, das hantwerk vor czweyen meistern ... mit der hant beweisen
    1403 Peterka,GewR. 100
  • do eyn burger nicht lenger burger pleyben und sein wesen fürter setzen wolt
    1464 BayreuthStB.1 274
  • immen, so sik in eines anderen bome setten ... mot niemand ane unrecht uthouwen und utbreken
    vor 1531 RügenLR. Kap. 81 § 8
  • wan ein man oder frawe sich setzet mit feuer vnd mit flamme
    1540 Saar/GrW. II 29
  • K., dem metzger, erloupt, sich hie ze setzen und wonen
    1543 BernRatsman. II 163
  • wer hie handln will, der sol ... in jarsfrist sich setzen ... und ain haus kaufen
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 6
  • wann auch Pfaltz leibeigene dieß orts sich burgerlich setzen, werden sie durch den inzug ohne entgeltnuß frei, so lang sie in der statt bleiben
    1602 Sinsheim 1106
  • dat sich gene unbekandte und nyes inkamende lüede in dißen flecken setten 
    1618 OstfriesBauerR. 24
  • keine unbekandte undt neues einkommende sollen sich in dieß kirchspiel setzen, sie haben denn zuvor den beambten ... von der obrigkeit des orts, von wannen sie gekommen, schein und urkundt gebracht
    1618 OstfriesBauerR. 16
VI jn. (in Besitz, Gewere usw.) einsetzen
  • daz in der rihter in sin gewer setze 
    13. Jh. Rockinger,Dm. 69
  • dat stichte ... mid gherichte ghesat vnde ghewiset in de were des ... gudes
    1342 MarienrodeUB. 334
  • han auch ich in desselben weingarten mit recht gewaltig gemacht und an die wer gesaczt 
    1342 SPöltenUB. I 348
  • wer also beziugt hat sein aygen oder sein lehen, den sol man setzen in nutz und gewer und sol er als lang sitzen in nutz und gewer, als er entwert ist
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 206
  • wer uf zins klaget drie dage und sehs wochen, ist denne daz der, uf den man klaget, den kleger in der selben zit niht rihtet und unklagehafte machet, so sol man den kleger wern und setzen in daz gůt, daruf der zins gelegen ist
    1347 Weinheim 388
  • mit rehter klag vnd vrteil in nuczgewer geseczet ist her C.
    1374 MWirzib. VII 87
  • wes goczhaws vnd mein her an recht entwirt waer worden, des scholt in der richter in sein gewer seczen mit dem stab vnd die amptlewt mit dem wasen
    1382 MBoica XI 412
  • dat siek die freueliken hadde gesat yn die gewere des halfen hofes
    1390 HalleSchB. I 422
  • wir haben ... den obgedachten hern ... yn ein gerawliche besitzung vnd gewere desz ... zcehenden zw A. gesetzt 
    1512 IlsenburgUB. II 142
  • ob rechten leibserben von vater und muter icht ledig wurde ..., sol in der ambtman leihen, in nutz und gwer setzn 
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 330
VII jn. zu etw. bringen, (in einen best. rechtlichen Status, Rechtszustand, eine Situation, Lage) versetzen, begeben; sich in Schulden setzen sich verschulden
  • nimon eall ðæt he age ⁊ setton hine on borh [alles, was er (Verklagter) hat, fortnehmen und ihn unter Bürgschaft stellen] 
    926/30 (Hs. Mitte 11. Jh.) Liebermann,AgsG. II As 20, 1
  • swer der ist, der sich in ein ainvnge zů dem andern gesatzt hat mit eiden oder mit gelubden
    1281 Österreich/CorpAltdtOrUrk. I 405
  • darum er uns ... gepaithen hait, ihme ... zu siner voreltern frihet zu wurdigen und zu setzen 
    1318 Böhmer-Ficker 487
  • mit welkeme borghere de rat nicht ne vormach ene to rechteme antwarde to settende, dene ne schal de rat vor borghere nicht vordedinghen
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. V § 12
  • als wir uns in den krieg ... gern wollen setzen 
    1388 NürnbChr. I 155
  • den sall dat overste recht hen dre warf vermanen, dat he sick tho frede sett und blive bi landtrechte
    1428 OstfriesUB. I 337
  • sy hat sich yn alle scholde geßaczt 
    1464 FreibergGB. 373
  • sich wider vffs new mit pferden rusten mussen, darüber sich in schulde gesetzt 
    1558 ArchLivl.2 1 (1861) 125
  • die vormuͤnder [sind] nicht schuldig, sich vnd die jhren wegen jhrer pfleg-kinder gutter, welche nicht zuretten sein, in beschwernus zusetzen 
    1583 HadelnLR. III 4
  • was gestalt die juden land und städten ... mit ihren juden wucher in armut setzen 
    1647 Stern,PreußJuden I 2 S. 68
  • nach deme er vom bapst G. des banns entlediget vnd in alten ehrenstand gesetzt 
    1666 SalzbChr. 95
  • das recht, das münzwesen in guten stand zu setzen 
    1757 RechtVerfMariaTher. 275
  • wird die frau ... nicht in das verhaͤltniß einer rechten mutter gesetzt, sondern das angenommene kind bleibt in der natuͤrlichen verbindung mit seiner leiblichen mutter
    1798 RepRecht I 280
VIII
jn./etw. (in einen Stand, Rang usw.) aufnehmen; jn. zu/in das Werk setzen jn. im Handwerk, in der Zunft zulassen
  • mogen we ... eynen in dyt werk [der smede] setten, wan on des gelustet
    1393 WernigerodeUB. 111
  • soe en salse [knecht] geen meyster the werck setten ... sij en hedden oeren meyster yerst voldaen
    um 1415 NijmegenStR. 77
  • wellicher dann syn nützlich gewer besitzet ... und das vor gericht kündlich macht, den sol man darnach setzen inn schirm
    15. Jh. ZSchweizR. 1 (1852) RQ. I 45
  • dat men nine vundelinge eder hoerkinder to werke en satte 
    1565 MünsterGew. 14
  • dieweillen ihro königliche mayestätt ... diese unsere stadt ... unter die königlichen frey städt ... gesetzet hat
    1649 MHungJurHist. V 2 S. 219
IX jn. einstellen, bei sich annehmen; zB. als Dienstbote, Lehrling
  • daz welch snyder eyn lerknecht seczin wil, der sal en vordingin czwey gancze yar czu lernen
    1352 CDSiles. VIII 42
  • eyn yder eehalt, der sitzt in eins meysters haws und ime auf ein zeyt ist versprochen, den selben sol keyn ander meyster setzen 
    1464? BayreuthStB.2 19
  • ein jeder maister [mag] denselben knechten zu arbeithen geben und unverhindert annehmen, legen, setzen oder anstellen
    1544 FreiburgBallierer 108
X jn. (in ein Amt, einen Posten, eine Funktion) einsetzen, berufen, bestellen; jn. ernennen; (ein Gericht, Gremium uä.) besetzen, einberufen, konstituieren
bdv.: machen (IV)
  • sô ina thie kêser tharod ... satta undar that gisîði
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 64
  • ne sceal him nan ealdorman settan dysige deman ne unrihtwise to geongrum [kein Fürst soll sich törichte noch ungerechte Richter als Beamte einsetzen] 
    um 1000 Liebermann,AgsG. Iudex 8
  • unser richtaͤr ..., welicher ie zu der zeit geseczt sei
    1243 SPöltenUB. I 56
  • so we vredeloes worde, en geens rechtes plegen enwille, so moetmen hem niet under den vrede nemen, eer de clager geset is
    Langewold 1250(R.) 367
  • de bischup schal macht hebben ... ut den gemeinen borgern ... einen richtevaget to kesen und setten 
    1259? (Hs. Ende 16. Jh.) BremUB. I 337
  • sol der hofmaier kainen hirten setzen wan mit des vogtes rate unde der burger
    1276 AugsbStR. Art. 11 § 1
  • waer se de redgia setten, so sy des redgyen ghelt veer hondert pont
    1282 CodHummerc. 352
  • swenne ein abbet stirbet vnd ein ander abbet wirdet gesezzet, daz alle die in den hof hoerent, sullent eigen und erbe von im enpfan
    1299 Luzern (Kt.)/GrW. I 169
  • dat ieman sinen kinderen settet vormunde
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 33
  • daruber ze pesser sicherhait so secz ich mich ... H. und seinen erben des ... guets und der gülte dacz T. ze rechtem schermen und ze geweren für alle ansprach
    1308 SPöltenUB. I 221
  • wat men deme rade sculdich is, dat de stat an trit na der tid, dat sich de nye rat heft ghesat, dat mach de olde rat eschen unde ut panden unde beholden mit vullem rechte
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. V § 2
  • [daz die kurfursten] eyne mit den andirn gesetzit sint, daz sie ware und riliche kurfursten sint des heiligin richis
    um 1360 GoldBulle 123
  • de dit anehoven hebben mit groter vorsate unde dar langhe mede ummegegan hebben unde de desser unvoghe udsettere und hovetlude weren, de satten sik do in den rad
    1374 HanseRez. II 91
  • vortmer schol ... unser [oberster] houptman alle lantgerichte ... und darczu lantrichter seczen und entseczen ... ouch schol er alle heydenreiter, forster und ander lantambachtleute ... dissehalb der Oder seczen and entseczen
    1381 CDPruss. IV 12
  • enschal sek de domprovest mit der amministracien ... nicht beweren noch sek darin setten eder underwynden
    1390 HHalberstUB. IV 317
  • wann wir [romischer kunig] von gnaden ... gotes darczu gesaczet sein, das wir allen ... fride und gnade schicken
    1398 RTA. III 29
  • soe wie ... onwerdich is tot cleyne ampte, die en salmen tot een groeter nyet setten 
    1426/40 KleveStR. Art. 17
  • sall setzen eyn herre von T. eynen swigen schultys
    1468 CDRhMos. IV 598
  • wollen wir ... alle samptlich einen amptman in gemeinschafft in den vorgnanten sloß und statt haben und dahin setzen, des wir dann gemeiniglich under unß einß werden ... sollen, dem auch gemeiniglich lonen
    1470 Boxberg 782
  • alle jar söllent sy zwen runssmeister setzen, von yedem teil beider äschhöltzer einen nemmen
    1484 FreiburgHlGeistUrk. II 345
  • haben wir ... bei dem ... weingebirg ... die gerechtigkeit, hütter und bergleute zu setzen 
    1494 NÖsterr./ÖW. IX 181
  • soe zal men binnen D. brouwen omme vj. s. ende viij. s. den pot, op enen peghel dimen daertoe ordineren zal; ende daer zal men pegheleers toe zetten 
    15. Jh. DiestKb. 36
  • ein thumprobst sol ein obermeyer setzen, der nit edel sie
    15. Jh.? Oberelsass/GrW. I 652
  • wa ain man unser burger wirdt, den sol man weder an raut noch an gericht ... nit setzen, ee das er hie ... fünff iar hüslich und häblich sitzet
    um 1500 RottweilStR. Art. 32
  • ein andern an sin [richter] statt setzen, damit das gericht gantz werde
    1518 Zürich/GrW. I 112
  • die scheffen weisen mein herrn ... gericht zu setzen vnd zu entsetzen
    1524 Hunsrück/GrW. II 99
  • welcher sein sach in eygener person nit handeln ... woͤlt, der mag ... einen oder mehr anwaͤldt oder monparn setzen 
    1534 MainzUGO.(Saur) 5r
  • darna wort he beropen van juncker T.v.K., de settede en thom pastore to S.
    vor 1583 BremChr. II 237
  • restituirn, ist einem widerumb in das, davon er kommen ist, zu setzen 
    RWB. Hschr. 2. Hälfte 16.Jh. 8
  • mögend in testamenten zu erben gesetzt werden: ... lybeigne personen
    1611 FreiburgÜMun. III Art. 328
  • es mag auch ein jeder klager oder antworter einen jeden zů seinem anwald vnd gewalthaber setzen oder bestellen
    BairLR. 1616 S. 123
  • es ist einem jeden haußvater vnnd anherrn ... frey heim gestellet, ... seinen ... kindern ... in seinem testament ... einen oder mehr vormünder zu setzen 
    FrkLGO. 1619 III 3 § 1
  • [wann] von richter und sizendem rathhauß ... denen pupillen ... gewissenhafte männer zu vormundern gesetzt worden
    1654 OÖsterr./ÖW. XIV 277
  • [da] einer sein meisterstück machen wirdt ... der soll ... zum jung meister gesetzt werden
    1660 Sax,HausindThür. III 141
  • ainen gemainsausschuß von zwölf personen zu setzen und zu verpflichten
    1674 Tirol/ÖW. III 168
  • drey verordnete, so ... dem pfleg-ampt gesetzt seyn werden
    1683 UlmG.u.O. 32
  • [G. koͤnig in Schweden] setzte ... seinen unterthanen, zu deren sonderbaren beschimpffung, einen hund zum koͤnige
    1735 Zedler XIII 1178
  • da die kaiser den reichsstaͤdten ... pfleger setzten 
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 200
  • wurden die knappschafts aeltesten vom berg-amt gesetzt 
    1785 Botzenhart,Frhr.v.Stein I 118
  • ein schulmeister zu S. wurde von vogt und gericht ... gesetzt und entsetzt
    1808 Cleß,KirchlLGWürt. II 2 S. 560
  • in jeder provinz wird ein oberlandeshauptmann, zwei landeshauptleute und mehrere landvögte gesetzt 
    vor 1808 Händel,Wehrpflicht 70
XI (Bürgen A, Geiseln I 1) stellen; jn. als Garant einsetzen
  • sette getreowe borgas [stelle vertrauenswürdige Bürgen] 
    980/1013 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. I Atr 1, 5
  • neman n'is plichtich hoger borgen to settene vor gerichte, denne alse sin weregelt stat, it ne si scult der he bekant, oder die mit rechte up ine gebracht wert
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 10 § 2
  • wo he wonen wil in dem wikbilde, der sal burgen setzen, daz he ein iar wolle rechtis pflegen der stat mit den burgeren
    um 1300 FreibergStR. 40 § 5
  • ist, daz ein vremder mensch chlag auf ein erwe, der secz purgel vur drei marck, daz er die clag volvuer
    um 1330 BrünnRQ. 362
  • unse man, di wir vor dissen vride seczen 
    1350 HHalberstUB. III 506
  • svie bürgen sat also, dat he selve gelde oder sin bürge vor ine, mach he't vulbringen dat he't vergulden hebbe, he hevet sine bürgen geledeget
    1369 (Hs.) SspLR. III 85 § 3
  • seczt er [künig Karl] vier grozzer herrn zu P. ze geisel
    1445/55? SächsWChr. 4.Bair.Fs. 356
  • so einer gekommert und nicht an gericht burgen setzen magk ... den solt der amptman inschlieszen
    1475 Wetterau/GrW. V 267
  • zowie van A. wegen op eenige penningen gezet is ... ende in gebreke bleve ten gestelden tijde te betalen, zal ... geexecuteert werden, tri mit hand-vollinge by de schout, zijn boden, ende dienaers te doen, mit oplegginge van cluivers
    LeidenK. 1583 Art. 21
XII jn. von/aus etw. setzen jn. dessen entheben, davon ausschließen, jn. von etw. befreien; von Eltern: Kinder von sich setzen Kindern das Erbe ausbezahlen
  • dat man on scolde setten von der vormůndescap vnde dy vrůnt scollen den kinderen vormůnde kyͤsen, wen sy willen
    1360/80 HalleSchB. I 232
  • dye [raitlude und overlude] uns van allem uflauf, missel und zweyunge zu setzen und zu saißen hant
    1364 TrierWQ. 341
  • habn wir zu baiderseit J. ... aus unser richtung und frewntschaft gesetzt 
    1374 AugsbChr. I 178
  • wirt der phaffe siggehaftig [im gerichtlichen Kampf] ân lemde unde ân mort, man sal en von siner phaffheit nicht sezin, sunder sien bischoff sal gnediglichen mit em dispensiren
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 338
  • want die man is trouweloes, eerloes ende witteloes, dat is uut allen recht ende wit te setten 
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 143
  • [wir] gestatten kainem unserm pfleger ... das verlegen, auch niemants aus seiner gewer setzen 
    1458 BairFreibf. 105
  • laßt keinen den unsern on recht auß der gewere setzen 
    1472 AlbrAchillesMerckB. 36
  • wor eyn man vnde frowe in echteschup tosamende ... kyndere theen, vnde de kyndere altomale van syck setteden vnde deleden by erer beyder leuende
    1497 HambStR.(Eichler) J 22
  • der sol vor allen dingen von sinen eren und aͤmptern ob er die hat gesezt und komen, und demnach ... als ein verwuͤrkter, erloser man geachtet und gehalten sin
    1503 AppenzUB. II 2 S. 380
XIII
sich jm./etw. setzen bzw. (da)wider jn./etw. setzen sich jm./etw. widersetzen, verweigern; gegen etw. verstoßen, zuwiderhandeln; sich zur Wehr setzen sich wehren
  • di setma scel alsoe wessa, dat hi naet ne sette iens dae ewa ner jens dat alde riocht [diese Satzung soll so sein, dass sie weder gegen das Gesetz noch gegen das alte Recht verstößt] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 350
  • wer sich dawider setzen wolde, iz were mit worten oder mit werken
    um 1300 FreibergStR. 48 § 3
  • so mögen sy alle, pfaffen, layen, graven, freien, dinstman, arm und reich sich gen uns setzen; und wie sy sich des gen uns setzent, als die gross hantvest umb den kauf sagt, des süllen sy an ir treuen, eren, leib und guet, noch an kainen sachen mit nichte nicht entgelten
    1322 BairFreibf. 12
  • dat de overhorighe man sek to were ghesat hedde
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 3 § 33
  • sich ... des verainen, setzen und widersprechen
    1394 BairFreibf. 41
  • dazselben gutz alles sullen si der stat und der gemain den zehenden pfeninng hier tzů stúre lazzen und dez sol sich nieman seczen 
    1399 AugsbChr. II 389
  • das man ainn aus der gmain vadratt zw dem purgerambt, welcher sich des setzet, der geb meinem herrn 10 ℔ ₰
    um 1460 NÖsterr./GrW. III 698
  • wann die fünf satzten sich der stat und dem raut frevelich
    15. Jh. AugsbChr. I 109
  • es sollen auch die vom jungen rot, sich widder die zwölff des alten rots ... nit setzen, rottieren oder underston inen intrag darin zu thund
    15. Jh. GengenbachStB. 7
  • [wer] sich wider die ornung setzen wollt, der ist wandls pflichtig
    Anf. 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 347
  • [offt] jennig ambtbroder hiergegen sich setten worde, de schal ... bohte dohn
    1569 HambHandw. 537
  • wenn sie einen gefenglich annehmen muͤssen vnd solcher sich dagegen zur wehre setzte, so sie denselben entleibeten, sind sie ohne straffe
    EiderstLR. 1591 IV 47 § 11
  • das sich niemants gerichts sez ... bei zwai und dreissig pfunt pfening
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 147
  • die sich wieder die obrigkeitt setzen ... sol man am leben straffen
    1628 Apel,Collect. 88
  • wider dieses privilegium setzten sich alle geistlichen mit der größten vehemenz
    1657 ZWirtFrk. 4 (1856/58) 113
  • wofern averst jemandt wehre, de sick hirinne thowedderen setten wolde
    1679 SchleswDorfO. 509
  • [Streit unter Müllern:] wider welches begehren [eines einzelnen sie] als ihnen nachteilig sich gesezet 
    1743 SchweizId. VII 1612
XIV jn. unter jn./etw. setzen jn. jm./etw. unterstellen; jn. über jn./etw. setzen jn. jm./etw. vorsetzen
  • haben vns [brůder des ordens] vnder sinem [graͮf] ... schirm gesetzet in allem reht
    1353 FürstenbUB. II 195
  • also hatt gott die weltliche obrigkeytt hoch vber andere leuth gesetzt 
    1628 Apel,Collect. 139
  • keller ... der maͤyer, hukenmeister, der über den kelnhof gesetzt ist
    1762 Wiesand 627
  • wahn- oder blödsinnige, oder aus andern gesetzlichen gründen unter vormundschaft zu setzende kinder
    1794 PreußALR. II 11 § 478
  • ob er gleich wegen ruͤckfalles wieder unter einen curator gesetzt worden ist
    1811 ÖstABGB. § 616
XV jn. in den 1Kür (A II)/an die Wahl setzen jn. zur Wahl stellen, für eine Wahl nominieren
  • wan men personen uthwesselen wyll, en mach men numment yn den koer setten, de buten landes is
    Ende 15. Jh. CTradWestf. I 195
  • [man will nur solche Personen] an die wal setzen, die der schrift bericht sigen
    1516 InvBadWürt. II 106
  • sullen die ... raetzvrunde ... jeder deill tween wth der gemeinden oder wth dem raeth beraemen vnd in den chur setten 
    Mitte 16. Jh. NrhAnn. 5 (1857) 19
XVI jn. zu Recht setzen jn. einer Gerichtsbarkeit überantworten, gerichtlich belangen
  • wel greve ... yenegen sculdegen, de ome bedeplyctich si, den wel we ome to rechte setten 
    1325 HHalberstUB. III 260
  • wen use herre greve B. sculdeget umme den scaden, den scal ome de biscop to rechte setten 
    1325 HHalberstUB. III 264
  • were dat the stath eder der borghere jenig unse manne besculteghede vor uns, de sculde wi der stat eder denghenen den dat anghynghe to regthe setten bynen ses weken darna
    um 1345 OldenbUB. I 14
  • scut scade ut der stat ut enes mannes huse oder dar in, of men den rat oder de stad dar umme sculdighet, so scolen se dene, de den scaden ghedan heft, to rechte setten; ne vormochten se des nicht, so sculden se im volghen mit rechte
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 135
  • enen to rechte setten: einen vor gericht belangen, anklagen
    1770 BremWB. IV 762
XVII jn. zur Rede setzen jn. zur Rede stellen, von jm. Rechenschaft fordern; auch gerichtlich
vgl. Rede (I)
  • [die] kamerer in den ampten der lewer unde der schomecher ... en sullen nit zu reden gesat werden zu eime zeit me dan zu dryn clagen
    um 1350 TrierWQ. 314
  • wellich schuld wir dann hintz ime ze vorderen haben, darumb sullen wir in ze rede setzen 
    1358 BairFreibf. 22
  • man sol auch unsers gotzhauß holden kain verpieten in steten noch in märken ... ân clag und ze rede setzen unsers hoffmaisters
    1434 NÖsterr./ÖW. VIII 870
  • wellicher ... leder, daz nit wol gemaht were, veil hette, den süllent die gerwer und schůmacher für jre geriht darumb zů rede setzen 
    15. Jh. StraßbZftO. 455
  • ob jemant were, der widerwertig gegen einem anndern wollt sein, ... so mögen die vierer si zur rede setzen 
    1521 Wilhelm,NBayrRpfl. 89
XVIII (sich) mit jm. einigen, übereinkommen, verbünden
  • beclaget ein burger den andern vmbe schúlt, so sol der rihter gebiettin dem schúldener, daz er sich setze mit dem clegere in den ahte dagin
    1292 Klingnau/CorpAltdtOrUrk. II 779
  • das sich keins unsere gesaczten lande von uns kerte
    1321 CDPruss. II 124
  • sol dem helffun des gotzhusman gut ösun und tilggon umb das er sich sezzüt mit dem probst
    1344 Witnau/Burckhardt,Hofr. 234
  • sie ... haben sich ... mit der ... marcke zu Brandenburg ... zu dem künigreiche zu Beheim ... in ewige eyninge vnd satzze genzlichen gesatzt vnd geben
    1374 BrandenbUrkS. III 40
  • das sich fürbas niemant in unsern landen, weder unser ambtleut, edel oder unedel, mit niemant setzen die uns unser land und leut angreiffen
    1396 BairFreibf. 45
XIX etw. schlichten; (durch Schlichtung I) gütlich beilegen, abschließen, vergleichen; (ein Urteil) fällen, (Recht) sprechen
  • die swaben sezzen wol ir vrtail vnder in selber auf swebisher erde
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 17
  • de ratman scholden dat [Grenzstreit] setten tvschen en beyden
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 68
  • wat ok use here van H. unde use heren in desser twidracht in der domprovestie sad unde unsat hebbet, dat scholn we also stede halden
    1339 HHildeshUB. IV 822
  • das wir alsulche zweiung ... gesetzt, geschieden und gericht han
    1344 Amorbach 215
  • dat si ... van deme doytslage ... gutlichin ... sint gesat inde gemutsunt
    1345 DOrdenUB. I 404
  • [dat wir van allen tzweyungen] gesat, geschliszen und gescheiden sin
    1356 DOrdenUB. I 411
  • alle sake, se syn luttik efte grod, de settet unde sönnet syn, ... scholen settet unde sönet bliven
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 17
  • fiochten wr swerren eden ende sette soen [Kampf entgegen geschworenen Eiden und abgeschlossener Sühne] 
    1464? WesterlauwersR. I 42
  • nochdem das orteil und orteil noch schulde und antwert nicht gein enander gelegt noch gesaczt sind
    1476 FreibergBUrt. 304
  • de ander secht, dat he van der claghe leddych sy ghelaten, efte dat de claghe ghesettet vnde sonet sy
    1497 HambStR.(Eichler) E 17
  • waß wür burger mit einander zu rechten haben, so soll unß ein richter alle freitag recht setzen 
    1705 NÖsterr./ÖW. IX 809
XX
(eine Streitsache) zur Entscheidung/Schlichtung vorlegen, übergeben; jn. zur Entscheidung/Schlichtung anrufen, sich hierzu an jn. wenden; aus der Hand setzen einem anderen zur Streitklärung übergeben
  • des haben wir vns baidenthalben mit gvͤtlichem willen an die erberen schidlevt gesatzet 
    1292 Wien/CorpAltdtOrUrk. II 773
  • den selben chrieg ... sazten sew von baeiden taeilen guͤtlihen und willichlihen an uns [Rat und Bürgermeister]
    1292 SPöltenUB. I 179
  • das dehein unrůge beschehe, ... das suͥlen suͥ uf einen biderben man setzen und ich uf einen, und sol gemein man sin min ohein
    1297 ZürichUB. VII 5
  • das ... die wisen ... der stat von Berne zu einem teil unn anderhalb die wisen ... von Friburg ... uf uns satzten für sich ir stet unn ir gemeinde ... alle die stösse, die si gen einander hatten
    1333 FreiburgÜRec. II 112
  • [daz die tumherren, vicarien vnd] burgere alle die egenanten sache mit vnserm willen vnd geheizze vz der hant gesaczt haben
    1352 HMeißenUB. I 385
  • [de joden] scolen stan tu rechte vor den schulten ore stede, vortmer uns nicht darin tu settene 
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 44
  • [die konigine] welde die schelunge, die do ist czwusschen ihr und uns von der stat wegen Wysbu setczen czu den czween steten Lubig und Hamborg
    1402 CDPruss. VI 143
  • da ich also rede und widerrede gehort, satzend sy das reht an mich und also sprich ich [Urteil]
    1416 FreiburgHlGeistUrk. II 46
  • [...] unde setten dat bi gik unde an dat recht
    1440 HildeshUB. IV 358
  • so ... der clager mit seiner nachred vernomen vnnd der stritt zůrecht gesetzt ist, sol richter ... darjnn entschid geben
    1520 BairGO. 40r
  • als beid teil die sach ... zů recht gesetzt vnd beschlossen haben, ist ... von den richtern zů recht erkenndt vnd gesprochen
    1528 HönggMeierg. 8
  • so haben wir uns daruff, als die sach zu unser rechtlichen erkantniß gesetzt ward, zu recht erkent
    1535 ZürichOffn. I 346
XXI vor Gericht: eine Klage/Sache an jn./in js. Hand setzen (uä.) jn. als Vertreter mit der Klage/Prozessführung betrauen
  • H. klagt vor mir [lantrihter] ... uf brůder H.v.W. ... umb ain gůt ... und saste sine klag an H.S. ze gewinnen und ze verlierenne
    1291 SalemUB. II 407
  • [H. berette, das] der appet von B. fuͥr sich und an sins capittels stat die sache umbe hern P.S. seligen gůt an in ... ze gewinne und ze verluste gesetzet hatte
    1298 BaselUB. III 216
  • daz kain uzman sin chlage in eins burgers hant sol setzen; er sol siu selbe volfuͤren
    Ende 13. Jh. NördlingenStR. 10
  • [Abwesender] mot wol sine claghe ofte sine antworde enem anderen an de hant setten tho winne vnde tho verlees
    um 1300 RigaStR. 153
  • dat dis cleiger de clage in hant setzt eyme anderen
    1324 Ennen,QKöln I 181
  • heft eyn man eyne claghe vor gherychte vp den anderen, efte claget men vp ene, vnde heft he to donde vnde wyl wor varen: he mot wol syne clage efte syn antworde eyneme anderen manne in de hant setten, to ghewynne vnde to vorlese
    1497 HambStR.(Eichler) D 6
XXII vor Gericht: (Klage, Argument, Beweis uä.) vorbringen, vortragen
  • so wor en den anderen but vor dat richte, ... de schal to deme negesten richte sine claghe setten 
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 210
  • die stüke, artickel und klage, die die edele man gräfe O.v.Z. settet und klaget vor ... hertogen J.
    1353 MecklUB. XIII 364
  • als J.G. settet vor synem antwerde mennigerleye sette, dor he sik antwerdis menet mede to schutten tigen A.
    Anf. 15. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 9
  • J.F. seczt schult und clage widder dy B. ... und saget, das sy im vorhelt in elicher vormundeschafft syns weibes ettliche geburtlichkeit
    1476/85 FreibergBUrt. 327
  • antwortt C.R., wie das yne verwundert solicher vnbegrunten schulde, die H. ... an yne setzt 
    1506 KasselGB. 19
  • wie sy sömlich iro fryheit von yewelten unz her gebrucht haben beliben lassen und satztend also ire klag zu rächt
    1511 GraubdnRQ. I 381
  • [ob] der schuldner khumbt fur gericht zuvor, ee der clager sein clag in recht sezt, und bekhennt die schulden
    1528 ZeigerLRb. 308
  • setzt vnd sagt vnnd articuliert S.B. der klaͤger
    1536 Gobler,GerProz. 26r
  • so ist der antworter, derselben klag halben, dem klaͤger nicht schuldig, dann er hat sein klag nit beweißt, als die für getragen. darumb sei ein ieder gewarnt vnd fürsichtig, setze nit mehr, dann er beweisen mag
    1553 Gobler,StatB. 58r
XXIII etw. errichten, aufbauen, aufstellen, (an einen Ort) stellen, platzieren; ua. von Bauwerken, Grenzmarkierungen, Sühnekreuzen; in Rechtsgesten: (einen Spaten als Zeichen der Eigentumsentziehung auf einen Deichabschnitt) stecken, (eine abgeschlagene Hand zur Warnung sichtbar) anbringen; flüchtigen/freidigen Fuß setzen fliehen; auf etw./einen Fuß setzen auf etw. aufbauen, gründen
  • gif se mynetere ful wurðe, slea mon of þa hond, ðe he ðæt ful mid worhte, ⁊ sette up on ða mynetsmiððan [wenn der Münzer schuldig ertappt wird, haue man ihm die Hand ab, mit der er die Fälschung verübt hat, und befestige (sie) über der Münzschmiede] 
    926/30 (Hs. Mitte 11. Jh.) Liebermann,AgsG. II As 14, 1
  • sol man auh daz korn niendert setzen wan uf den marckt
    1276 AugsbStR. Art. 27 § 4
  • der richter ... shol im die heiligen auf die shoz sezzen da shol er auf swern
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 115
  • wer einen kelre oder ander gruben grebt der shol sie machen on der leute shaden vnd shol in nicht uerrer sezzen in die strozze denne siben shuhe
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 170
  • ok scal he setten eyn stenen cruce, dar L. ghesclagen wart
    1320 MecklUB. VI 557
  • swer fraydigen fuozz setzet seinen geltern [sich den Gläubigern durch die Flucht entzieht], den er gelten sol, werdent sie des innen, swer dann der erst ist, dem er gelten sol, und der sein chlag öffent vor gericht, und auch öffent, waz er im gelten sol, mag er bringen mit zwain, daz er fraydigen fuozz gesetzet hab, so mag er wol verchlagen sein leib und sein guot umb als, daz er im gelten sol
    1347 MünchenStR.(Auer) Art. 263
  • de beckermestere hebben von oyrer unde von orer ghilde weghen med unseme willen ... ghewillekoret, dat se in oyrme brodhus nicht schullen oyr brod vortmer setten up de benke
    1348 GöttingenUB. I 166
  • dat nyemant meybomen zetten en zoude
    1380 CDNeerland. II 2, 1 S. 88
  • ye cruycen van den jairmerckten machmen setten dair sij dagelicks staen bynnen den veldtmerckt of banmyelen
    1390/1401 KalkarStR.(Flink) Art. 107
  • mit dissin sachen holde sich der richter nach der wise, alzo in dem richstige geschrebin steit, der uff den sachsinspigil gesazt ist
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 256
  • ob ein persohn flichtigen fueß sözt umb todtschlag ... und daß perkrecht erraicht, der solle drei tag darinen freiheit haben. und ob ihme einer zu füssen nachsözet, so ist derselbig von iedem raißspiess verfallen zween und sechzig schilling; kumbt im aber einer zu roß nach, so ist er von iedem raißspieß-weit verfallen fünf gulden reinisch
    1407 (Hs. 1687) NÖsterr./ÖW. IX 117
  • alle scardinga scel ma sette oppa tha riuchta swetha [alle Hofzäune soll man auf der rechtmäßigen Grenze errichten] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 222
  • eyn iglicher, der des eigenthums hait, als vil er eyn dryspytzigen stule daroff setzen mag, sall die viere vngeboten gericht suchen
    1460 Wetterau/GrW. III 478
  • die marckstein sullent gesetzen werden myt dem gericht
    1462 CoutLuxemb. I 120
  • [daz] sú auch nit geheissen noch entpfolhen habent, die selben lochensteine an ungewonlich stette zů setzen 
    1469 SchlettstStR. 146
  • sal dar eynen dorren eichen pfol ... uff syn [noitzoiger] herz setzen, da sal dye jene en beseyt hait, dry die ersten sleyge uf thun
    15. Jh. Rau,BeitrFrkf. 197
  • [wenn der Grundherr das Halten des Erbtags auf seinem Grunde verweigert] mach men enen stoel uth den huse nemen unde setten den vor den hoeff
    15. Jh. CTradWestf. I 194
  • zoo wie een huys bouwen wil, die salt setten bij rade van schepenen
    15. Jh.? StaverenStR. Art. 13
  • das sy ... in iren velldern vnd gründten markstein setzen 
    1508 Wittmann,Gundelfingen 20
  • der bruch der gestaden ist gemeyner voͤlker rechtens als des meres, vnd darumb ist yderman erloubt, ein hüßly oder hütten dar zů setzen 
    1520 Murner,Inst. 26r
  • schal ok niemand ... bi den landweg niene geferlike lemkulen, peinliche gerichte edder ander ungewanlike buwet grafen edder setten 
    vor 1531 RügenLR. Kap. 4 § 6
  • die schachen vischer, sollend ouch selbs dheine netzinen setzen 
    1593 LuzernSTQ. IV 388
  • da einer ... schuldten halber fluͤchtigen fuß setzen moͤchte
    1597 Meurer,Liberey I 1
  • 12 männer, hauffenmächer genant, welche das grass und hew ... uff zwölff gleiche hauffen setzen 
    um 1600 RhW. I 1 S. 67
  • [wann] dienstgsünd auß forcht verdhienter bestraffung oder andern unredlichen ursachen flichtigen fues setzen, so stehet der obrigkheit bevor ... nachzusezen
    1608 OÖLTfl. II 2 § 13
  • [wan] die missthaͤtige person flüchtigen fůß setzen vnd ... entruͤnnen wurde
    1616 WaadtStat. 262
  • dewile unße vörfahren etliche katen in unßen dörpe hebben setten lathen
    1620 SchleswDorfO. 438
  • sollen die schraͤgen an den jahrmaͤckten gesetzt sein, an jedem morgen, so es siben geschlagen hat, bey poͤen zwen kreuͤtzer
    BadLO. 1622 Bl. 114r
  • gmachzaun solle gesetzt werden, damit sein nachbar den rädllauf woll haben ... möge
    1637 Salzburg/ÖW. I 12
  • sol der teichgraͤfe ... den spaden auff den teich setzen; wodurch der eigenthuͤmer seines landes eigenthum ... verlustig seyn sol
    1643 Hackmann Mantissa 48
  • [N.N. zahlen] 7 pfd busse, weil sie ihre neue scheune zu einem geringen teil auf r[ichsboden] setzten 
    1665 SchweizId. IV 1031
  • [haben] wir von siebneramts ... die 47 landstein ... gesetzt 
    1672 FrkHeimat 5 (1926) 418
  • wo selbige [grenzsäulen] nicht wieder bald oder anstatt säulen satzsteine gesetzt werden, besorget man einen grenzenstreit
    1713 GQProvSachs. 38 S. 271
  • catholici und evangelici konten sich daruͤber nicht vergleichen, auf was vor einen fuß die reichs-vollmacht zu setzen, indem evangelische staͤnde alles auf den fuß des westphaͤlischen friedens wolten gerichtet wissen
    1721 Struve,PfälzKHist. 765
  • weil schandsäulen stets an rathhäusern und kirchen ... gesetzt zu werden pflegen
    1765 Sehling,KanzlerErlangen 45
  • der justizschaͤdlichen willkuͤhr [sind] nicht genugsam graͤnzen gesezet 
    1774 Moser,JustizVerf. II 318
  • einige ... betrachten den uͤberlebenden ehegatten nur als mitherrn, und setzen daher diesem in seinem eigentumsrechte schranken
    1789 Thomas,FuldPrR. II 50
XXIV
etw. einpflanzen; (eine Pflanzung) anlegen; (Land) bebauen, bestellen; bildlich auch: jn. eingraben
  • se ðe hæfð xx hida, se sceal tæcnan xii hida gesettes landes, þonne he faran wille [wer 20 Hiden hat, der soll 12 Hiden besäten Landes vorweisen, wenn er abziehen will] 
    688/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Ine 64
  • houwet he holt dat gesat is oder barende böme, ... he mut drittich schillinge geven
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 28 § 2
  • swer auf vremdez ertreich vnwizzende weingarten sezzet, ... so ist daz gepaw iens, des daz ertreich ist
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 372
  • swer in ains pavmgarten get vnd im sein pavm abe howet ... welher hande pavme ez sint gewesen die shol er im hin wider sezzen 
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 352
  • den dreysch ... bynnen 2 jairen zu setzen ... ind voirt ... alle jaere dairaff den dritten druven zu gevin
    1387 SGereonUB. 500
  • men sall oick gheen boem setten, daer mede die hemel te sien verdunckert wordt
    1426/40 KleveStR. Art. 421
  • man ist ainem ieden pharrher schuldig gehorsam zu der robath, als ist phlanzn setzen 
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 464
  • ackert ... einer einen [marchstain] aus mit willen, den soll man setzen mit dem haubt an die statt bis auf die gürtl und den stain zwischen die pain legen
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 7
  • ain ieder hat auf die gemain felber zue setzen alß ferr er mit ainem daum-eln mag raichen
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 17
  • wer gesetzte oder tragende beume abhewett, den hengett man, obs peinlich geklagt wird
    1628 Apel,Collect. 40
  • wann einer frembde ... baͤum, pflantzen ... in seinen grund und boden gesetzt ... solle der, deme sie gehoͤrt, solche gleichwohl dem grund-herrn fuͤr eigenthumb lassen
    1679 TractIurIncorp. XIII § 6
XXV (mit einem Schiff) auf Grund laufen, festsitzen
  • were ok, dat de borghere myd eren schepen setten edder schypbrokich worden, ... so scole wy ... helpen, dat zee ere schyp ... bergen
    1388 BremUB. IV 118
XXVI (ein Zeichen, Siegel I uä.) aufbringen, aufprägen, anbringen, aufdrücken; (Münzen) prägen, auch: als Nominal einführen
  • de koning Otto vor do mit groteme here to Langbarden unde gewan Meilan unde satte dar penninge, de heten otteline
    um 1260 SächsWChr. 162
  • welhes gemelde der herre an seine pheninge sezzet vnd sezt daz ein ander herre an die seinen, die sint valsh, vnd ist der herre ein valsher
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 348
  • tha hwile ther alle frisa and alle saxa and alle dana hethon weron ... tha sette wi seluon sundrege menota and lichtera pannig; thet pund is siugun skillinga cona [zu der Zeit, als alle Friesen und alle Sachsen und alle Dänen Heiden waren, ... da führten wir selbst eine eigene Münze und einen leichteren Pfennig ein; das Pfund gilt sieben geprägte Silberschillinge] 
    1327 RüstringerR. 134
  • we ber bruwet ... de schal setten syn brandemerke vppe de tunnen
    1388 Wehrmann,Zftr. 181
  • das ... des schiffers pittschafft oder merckmahl darunter [paßborth] gesetzt werde
    1614 HansSeeR. IV 1
  • churfuͤrsten setzen: ist, die schroͤttling zur rechten breiten und runde bringen. ich halte dafuͤr, solche art zu reden sey genommen von den churfuͤrstlichen reichsthalern, da sie ihrer durchl. bildnuͤß auffgepraͤget und werden churfuͤrsten genommen per metonymiam vor die stuͤcke, darauff die churfuͤrstl. contrafait gepraͤget
    1673 C. Berward, Interpres phraseologicae metallurgicae (Frankfurt 1673) 33
  • verordnen wir ..., daß alle notarii ... unter die instrumenta ... der instruments-zeugen eigenhaͤndige nahmens-unterschrifft und siegel setzen lassen sollen
    1726 BrschwLO. II 219
  • von dem ... gefundenen silber ein stück ... abschneiden laszen, worauff der eigner deßelben sein stempel setzen müszen
    1732 RigaAkt. II 337
XXVII etw. aufschreiben, (in ein Register, Stadtbuch usw.) eintragen; in Geschrift/zu Buch (uä.) setzen schriftlich abfassen, dokumentieren
  • forðam ic ne dorste geðristlæcan þara minra awuht fela on gewrit settan [denn ich wagte mich nicht zu erdreisten, irgend viel meiner schriftlich festzusetzen] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af El. 49, 9
  • [Übschr.:] von setzen und werunge
    13. Jh.? Kohler-Koehne,Worms 6
  • welkem manne ein knecht entgeit ut simme denste, den schal me laten setten uppe des hürnses bref in veer weken
    um 1350 PommMbl. 28 (1914) 132
  • mit seinen underpfanden, die er im dann in das statbuch setzen und schriben lossen sol
    1444 Mergentheim 147
  • in des spittals zinssbücher und rödele verzeichnen und setzen lossen
    1470 FreiburgHlGeistUrk. II 253
  • habenn wúr ettlich stuck ... abgeredt vnnd in disenn [Zunft-]brieff gesetzt, das die ... gehaltten werdenn
    1485 FürstenbUB. VII 207
  • den contracte van den vercoope ende van transactien die men behoirt in gescrifte te setten 
    1496 CoutBrab. II 2 S. 34
  • die richter behoeft wel die saken ende alle gelegentheyt van der kennisse ende besceyde dairaf zijnde, bij gescrifte in memorien te setten 
    1496 CoutBrab. II 2 S. 132
  • so soll allemal ein schreiber den costen in ein register setzen 
    1504 Baden/Kern,HofO. II 113
  • alle wil-keuren, die voor den schout gheschien, ... dat hy die in presentie van twee schepenen te boeck setten sal
    1531/61? Kennemerland 194
  • solle der magistratus ... eine holtzordtnungh zu papier setzen und unss zu gnedigster confirmation ... zukommen lassen
    1646 NrhAnn. 163 (1961) 39
  • es hat eine landsgemeind a. 1733 einhellig erkennt, daß ins kuͤnftige keine neuͤe satzung gemacht, und in daß landbuch gesetzt werden solle, ohne wißen der landleuͤthen
    AppenzLB. 1733 S. 34
  • daß in den buͤrgschein die clausel gesetzt werde
    1800 RepRecht V 17
XXVIII etw. statuieren, gesetzlich verfügen, anordnen; (als Gesetzgeber, Rechtsetzer I) vorschreiben, bestimmen, regeln; häufig formelhaft zB. mit gebieten (I) und ordnen (II) 
  • domas þe ðu him settan scealt [Gebote, die du ihnen setzen sollst] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af El. 11
  • tvei svert lit got in ertrike to bescermene de kristenheit: deme pavese is gesat dat geistlike, deme keisere dat wertlike
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 1
  • hilge dage unde gebundene dage die sin allen lüden to vrede dagen gesat 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 66 § 2
  • wir setzen und gebieten, daz man die pfalburger allenthalben laze
    1235 MGConst. III 277
  • hwant se dat riocht aerst setten [sie setzten nämlich zuerst als Recht] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 368
  • verzichen üns ... der gewonheit, geschribner und ungeschribnern, des gebotes, gesetzt oder ze setzende 
    1267 FRBern. II 695
  • [Karl d. Gr.] sazte nach der vürsten rat
    nach 1275 ProsaKaiserchr. 179
  • die recht, die der keyser ... mit der vursten rade gebot und satzte 
    1281 MGConst. III 280
  • uber alliz daz recht, daz di beckere gehaben mugen mit innunge oder ane innunge, so haben die burger iu di hoiste gewalt uber si, waz si setzen zu nutze unde zu rate der stat an allen dingen, daz si daz halden ane widerrede
    um 1300 FreibergStR. 42 § 16
  • swelch man also sinnik ... ist, daz he sin dinc setzet unde berichtet bi sime lebendigem libe
    um 1300 FreibergStR. V § 1
  • wollen wir daz halten vor ein gesetzet recht
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 27
  • markit recht ist, daz die markitliute undir in zo rechte gesazt habin
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. Kap. 31 § 1
  • willen wir inde seydcin, dat wir ... behaldin alle deͥse voyrgesprogen stucke
    1320 KölnAmtl. 122
  • diz [recht des gotzhus von E.] het alles der stifter gvͥsezzet 
    1. Hälfte 14. Jh. ArgauLsch. I 159
  • so mogen de rechtsettere sik lange beraden, wat se setten vor eyn recht
    1350/80 AegidRomanus(mnd.) 157
  • es ensal niemandes kein new gesetz machen noch setzen, es enthu da der rathe
    1351 ErfurtZuchtbf. 107
  • sözen, daß vmb die statt G. in ainer meüll niemandt khainen faillen wein schennkhen [soll]
    1357 Wartinger,Graz 7
  • darzu setzzen, offenen und chunden wir unserer stat al dew recht
    1359 RegensbStat. 149
  • legin wir uffinlichin und setzin mit desem keisirlichem gebode
    um 1360 GoldBulle 125
  • desse sette heft de raed ... ghesad 
    1364 LünebStB. 185
  • de paves ne mach nen recht setten, dar he unse lantrecht oder lenrecht mede ergere
    1369 (Hs.) SspLR. I 3 § 3
  • eine schrage begundt und gesatt 
    1392 Stieda-Mettig 239 (nr. 4)
  • darumme mag gesazt recht naturlich recht nymmer vordrucken
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 330
  • hwant dae konenghen setten toe riochte, deer hiarem allerbest tuchte [denn die Könige setzten als Recht, was sie das allerbeste dünkte] 
    1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 62
  • die knecht [sullen] dieselben gesetze ... und die andern stucke alle, die uff gelt zu puß gesetzt sint, auch getreulichen halten
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 272
  • ordenen, setzen vnd woͤllen wir, das alle pfantschafft oder jnsatz farender habe oder ligender güttere nit anders gescheen sollen dann mit vßdruckunge des heubthandels
    FrankfRef. 1509 fol. 28v
  • daz wir als erzherzog zu Ö. den frei gwaltigen kunigen gleich ... recht zu setzen haben
    1528 ZeigerLRb. 7
  • setzen ... wir, daß man bey allen grueben unnd pewen, ... das maß am tag geb, und neme
    1532 SalzbBergO.(Lori) 209
  • volgende ordnung ... vestiglich zuhalten geseczt, gemacht, geordnet, zugesagt und versprochen haben
    1545 MHungJurHist. IV 2 S. 84
  • wo das gesetzte recht wider das natuͤrliche strebt, do sol man thun wie man mag
    1574 Pölmann,Hdb. Kr
  • dat buͤrgermeister schepen und raid ... koer und wilkoer aldaer setten und ordiniren moegen
    1590 Steinen,WestfGesch. III 1346
  • haben wyr ... ain allgmaine gleichförmige ordnung, satzung und regel des erbfals ... halben ... gesetzt 
    1633 GraubdnRQ. II 101
  • [das urtheil geschiht] wie das von alters herkommen und in dieser unserer ordnung von neuem gesetzt ist
    NÖLGO. 1656(CAustr.) I 41
  • ist gesetzt, das wann jemand rechtet, so soll der richter oder rechtsprecher nicht urteilen noch ordiniren
    vor 1716 OberhalbsteinLB. 145
  • [wir] alß regierender könig zu Böheimb mainen, setzen, ordnen und wollen, daß [...]
    1717 Rott,Podersam 448
XXIX
(ein Amt, eine Institution, Stiftung uä.) gründen, einrichten, schaffen; gesetzter Markt ordentlicher, regelmäßiger Markt
  • des kvniges hof vnd der fuͤrsten hoͤue die sint durch fride vnd durch genade gesezzet der cristenheit
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 127
  • den bůrgermaister vnd v́nser zv́nfta, die wir ze V. gesetzet hán
    1324 FürstenbUB. II 87
  • spreket ouer en man, dat he dat gekofft hefft vp deme setteden markede, he en wete nicht, wer he is, dar he dat affkofft hefft, ... he schal dar na nene noth vmme lyden
    1370 CStHols. VI 83
  • auch sollen sie [Testamentsvollstrecker] setzen vnd machen ein selegeret jerlichen vnd sollen geben eynem pharrer drisset schillinge guter heller
    1396 Tauberbischofsheim/FreibDiözArch. 23 (1893) 124
  • under sich tzu setzene eyn muntze, di in und dem lande nutze und bequeme ist
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 54
  • spreke auer eyn man, dat he dat ghekoft hedde vppe deme setteden markede, he en wete van weme, so ys he der duue vnschuldych
    1497 HambStR.(Eichler) O 14
XXX (ein Testament) errichten; (testamentarisch, letztwillig) verfügen, vermachen; stiften
  • [daz ich] miner sele dinch unde ir haile han gesetzet unde geordenot als hie nah gescriben ist
    1291 SalemUB. II 577
  • [daz ich vor meinem toede han geschaffet vnd gesetzet ... den durftigen in dem spital alliv iar zwelf schillinge
    1302 Bergmann,München Urk. 32
  • testament maken eder setten eder yeneghe ghaue gheuen na dode
    1323 MecklUB. VII 133
  • [daz M.] satztú ze einem ewigún selgereit ... ein phunt wachses
    1343 FRBern. VI 776
  • eyn mach van sineme ghewunnen gude testament setten, he sy ghesund edder in sükebedden
    Ende 14. Jh.? GoslarStat. 9
  • ein malter korns ... das her A. selige kaufft vnd an den altar in der capellen zu Z. gesatzt habe
    1437 ZweibrückenUB. 48
  • so heft de salige man syn testament ... gesat 
    1490 BielefeldUB.(Vollmer) 611
  • hebben wij gheschijcket, ghemaket unde ghesettet unse testament unde laesten wyllen
    1494 OstfriesUB. II 412
  • und setzen auch das fur unser letzten willen und meinung
    1530 ZRG.2 Germ. 1 (1880) 133
  • wann ein person kranck lege vnd sich sterbens erwegen, gebe oder setzte andern, kompt sie derselben kranckheyt auff vnd wirt gesundt, so ist die satzung oder gabe ab
    1553 Gobler,StatB. 67v
  • daß fast in allen testamenten durch die testierer ... verwandten vnd vnverwandten ... eins vnd anderß an liegenden guetern oder fahrender haab ... verschafft vnd gesetzt wuͤrdet, in rechten legata genannt
    FrankfRef. 1578 IV 6 § 1
XXXI etw. (zB. im Preis, Wert, Maß, Umfang) festlegen, festsetzen, bestimmen; taxieren, veranschlagen; insb. im Zsh. mit dem heute sog. Setzrecht, wonach zur Auflösung zB. einer Erbengemeinschaft an einem unteilbaren Gut ein Mitberechtigter einen Preis vorschlägt und der andere wählen darf zwischen Summe und Gut; etw. zu/auf (ein) Geld setzen den Preis, Geldwert von etw. festlegen
  • hie ða on monegum senoðum monegra menniscra misdæda bote gesetton, ⁊ on monega senoðbec hie writan, hwær anne dom hwær oþerne [sie setzten da auf vielen Synoden die Buße fest für viele menschliche Missetaten und schrieben sie in viele Synodenbücher, hier ein Gesetz, dort ein anderes] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af El. 49, 8
  • sol ouch der selbe heimbůrge nemen sin fùrwin noch gesetzteme dinge
    1240 Hanauer,Constd'Alsace 258
  • [zinslehen:] wie der herre den zins sezzet vnd in der man mit willen enphahet, also shol in der man geben
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) Lehnr. Art. 132
  • so war lude to samen hebbet erue vnde dreget se nicht oueren, so weleker van deme anderen wil scheden, de schal dat erue setten vp penninge vnde schal ienen laten kesen
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 61
  • sol ein iglich richter ... den chauf setzen und daz lon gebaurn, schmiden ... und tagwerchern
    13. Jh. Rockinger,Dm. 81
  • so we van deme anderen varen wil, de sal dat erue setten beyde gelt vnde dach, vnde de andere sal kesen
    um 1300 RigaStR. 168
  • sols also verstiuren, man setze die stiure gemainlich oder man neme sie gesworne mit dem aide
    1315 EßlingenUB. I 205
  • in denselben gerichten sezent die all ir säze über wein, über brot, über fleisch
    1332 RainPriv. 365
  • van er wonige to deylene: ... welker da van deme anderen wel, die zael dat ... gůt zetten oppe eyn gelt, ende ... die anderen zolen kesen
    1355 DortmStat. 79
  • daz er der mark silberz nicht mer secze wenn ein lot; mynner mac er wol seczen 
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 17 Dist. 5
  • nin schroder, wantscherer ..., de cleder und ander clenode vele hebt, en sollen nin want, cleder und clenode, dat en bevalen is, hoiger setten dan vor er vordeinde loen
    1373 MünsterGew. 4
  • masse, messe und gewihte ... zu iren handen haben und seczen und entseczen
    1386 FürstenbUB. II 334
  • sol man den gúldin setzen vor 10 schillinge pfennige
    1391 Cahn,StraßbMünzg. 159
  • vortmer sal men alle byr, wyn, mede, des settens wert is, sethten und settegeld geven und alle rechticheit up deme radhuse
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 34
  • den win versůchen vnd setzen by dem aid
    14. Jh. Thurgau/GrW. I 241
  • daz der chauf sol gesatzet werden nach dez abtz vnd dez vogtz rat
    14. Jh. OÖUB. I 109
  • dass unser pflöger und rüchter in beisein etlicher vom rath jerlich ... dass gewicht wagen mass ... besechen und nach deß hantgrafen ortnung dieselben sötzen und richten [soll]
    1400 NÖsterr./ÖW. IX 351
  • alsmen dat sout metet, salmen dat lopen zetten een vierendeel van eenre ellen
    1401 Fruin,Dordrecht I 49
  • daz gold uff 22 karat seczen 
    1409 RTA. VI 615
  • [für einen Kreuzzug] sateden do alle conynge, vursten, greuen, bisscuppe enen yewelken vppe enen sunderliken tal van wapenden volke
    vor 1417 BremGQ.(L.) 59
  • ofte gi alle gelt [buten juwer veer stede munte geslagen] in eneme lope gesettet hebben edder etlik hoger ofte sider
    1428 LübUB. VII 151
  • die knochenhawer sollen alle jar drie mall vor den rath komen vnnd jr fleiss lassen setzcen ... wan sie des nicht enthalden, sall der rath jr markt legen
    1433 Größler,Eisleben 42
  • der richter sol den schaden setzen nach der beweysung des clagers
    1436 (ed. 1516) Klagsp.(Brant) 101v
  • das der lenherrn sulle elen, maiszen, pont und sei setzen 
    1465 Hochwald/GrW. VI 456
  • sullen die burgermeistere den mart [van weiß vnd roggen] setzen niet up dat hoegste noch nederste, sonder dat middelste des koufs tuschen beiden usnemen
    1495/98 KölnZftUrk. II 31
  • so welck man heft eyn hus edder eyn erue myt deme anderen, vnde myt eme nycht auer eyn draghen mach: we van deme anderen wyl, de schal dat erue setten, beyde gelt vnde dach; vnde de ander schal kesen bynnen ver weken, welcker he hebben wyl: dat erue edder dat ghelt dar dat erue vp ghesettet was
    1497 HambStR.(Eichler) G 8
  • hebbet kumpane eyn schip tosamende, vnde wyl erer eyn van deme anderen: so welck van deme anderen wyl, de schal dat schyp setten beyde dach vnde gelt, vnde de ander schal kesen
    1497 HambStR.(Eichler) P 1
  • das [die Güter bei Wiederverleihung] in gesetzter behdt sein ... werden, ... und daruber nit gestaigert noch gehöcht werden
    1512 Bruchsal 925
  • daß räthe und münzmeister dazu verordnet werden und zuratslagen, wie der von Mansfeld muntz ... zu setzen 
    1517 ErnestLTA. 122
  • szo scolen de oldesten dat erffgudt, setten unde entweydeylen unde de jungesten scolen kesen
    1518 Wasserschleben,RQ. 30
  • [dewile] dat land der swertsiden is togefunden, so schall P.W. dat ganze land setten unde A.F. schall alsdenn tom lande edder gelde kesen
    1530 HammerbrökerR. 89
  • die scheffen sollen ... den wyn setzen, wie dure der uszgezapt suld werden, und von sulchem setzen geburt den scheffen ... eynen sester wyns
    1537 LuxembW. 366
  • das sie arbeiter und der gmain man mit dem kauf nit beschwert noch über den gesetzten gwin gestaigert werden
    1568 ÖW. X 24
  • die ... geschwornen maister ... sollen ... ainem yeden seiner arbeit, wo der herr oder kauffer solcher arbait, jrer vorderung beschwärung trüege, zimblichen werth setzen 
    TirolPolO. 1573 Bl. 26
  • frame vnpartyelyke lude, de sodane guder warderen vnde tho gelde setten 
    vor 1579 LangenbeckGl.(Eichler) O 17 Cod. A 6
  • sol der elteste setzen vnd teilen, vnd der iungst den kuhr behalten
    1583 HadelnLR. III 19
  • dat, de so brandewyn so woll franckfordische als innlandische wyne tappen, na inkoepe und qualität des wyns, densülvigen umb einen redlicken gewinn unde pryß, so de schüttmeistere setten werden, geven schoelen und nicht daerboven, poena 5 sch.
    1595/1680 OstfriesBauerR. 9
  • wanne die gericht den wein setzen, ist der herr ihnen schuldig ein sester weins vor ein setzquart
    16. Jh. LuxembW. 72
  • weilen man zu diser zeit in vilen andern fällen kein gewisse maß der bueßen setzen kan
    1663 WürzbZ. I 1 S. 473
  • soll ... die gerichtsobrigkeit jedes orts den preis des futterkorns, der victualien, des getränks, auch der mahlzeiten denen wirten setzen 
    1697 Brandenburg/QNPrivatR. II 2 S. 173
  • auf dem reichs-tag ... ist ein rosen-nobel gesetzt auf 8 fl. 46 kreutzer
    1741 Frisch II 20a
  • [daß] die waitz- und korneinfaßung auf einen unsteigerlichen werth gesetzt ... worden
    1759 HüttenbergBO. 103
  • im nieder-saͤchsischen creyß setzte man ... den reichsgulden-thaler de a. 1559 auf 24 ... silbergroschen
    1769 Lennep,LandsiedelR. 806
  • sind in dem zu theilenden gemeinschaftlichen vermögen grundstücke oder gerechtigkeiten vorhanden: so hat der überlebende ehegatte ... die wahl, selbige für eine von den übrigen erben zu setzende taxe zu übernehmen
    1794 PreußALR. II 1 § 648
  • im jahre 1681 ward die reichsarmee auf 40 000 mann ... gesetzt 
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 82
XXXII
(eine Abgabe) erheben; jn. besteuern, veranlagen; (öffentliche Ausgaben) umlegen; (eine Abgabe, Pflicht uä.) auferlegen, auflasten; etw. auf/an jn./etw. setzen jn./etw. mit etw. belasten, besteuern
  • sol man nikein vngelt noch einunge setzzen ane sinen [bischoffs] willen
    um 1270 BaselRQ. I 1 S. 7
  • wele aber in ander herschafte zichen wölten mit gunst und willen des gotzhus amptlüten, uf dieselben mögen si setzen und slachen ein jerliche stür
    1271 FRBern. II 771
  • uf daz vor genante gůt gesezet ainen shefel haberen ... sinem ohaime durh triwe und durh shirne ze ainem vohctereht
    1288 WirtUB. IX 200
  • daz sie ros vnde phert vnde ander wer uf sich vnd uf die gemeinde setzen wollen, ie dem man nach sinen staten
    1289 MWirzib. II 11
  • [eyn rytter,] der nicht tzu der volghe kumit, also als uffe en ghesast ist, der sal tzu buze ghebn
    1336 GöttingenUB. I 129
  • daz halb phunt wachses [als Seelgerät] gesetzet und geleit uffen min hus
    1343 FRBern. VI 776
  • [swelich purger] meine herren setzent, die sullen die selben steuͤr, waz in mein herren seczzent, geben ... inner achttagen
    1352 RegensbStat. 137
  • [Forderung, dass zur Steigerung des Bergbaus die Stadträte] eyn gemeyne berggeschoß under sich setzcen uff die, die nicht buwen noch billichen wirden, und der obervormunden setzten und davon buwen lyßen nach ... irkentenisße
    1449 FreibergUB. II 129
  • soͤliche hofguͤter ... anzeschlachen und stür daruf zůsetzen 
    1476 SGallenOffn. II 411
  • der herren atzung wird auf die hausgesesse gesetzt vnnd nicht auf die güther
    1543 Niederrad 224
  • wart ein schattung verordent vnd gesat vp alle huyßgeseten
    16. Jh. NrhAnn. 5 (1857) 6
  • weilen auf den beisaz- oder nebencomissarium der zehrung halber khein gewisse tax diß ohrts zu setzen und zu bestimben
    1608 OÖLTfl. II 35 § 9
XXXIII jn. mit etw. belasten, beschweren; auch in der Wendung: jm. etw. auf den Hals setzen 
  • sollen sie [reuter] von den wirthen ... uͤber die gebuͤhr und verordnete tax nicht gesetzt oder uͤbersetzt werden
    1568 Moser,KreisAbsch. I 499
  • denen, so das ir verkouffent, inen frömd lüt uff den hals setzen 
    1574 SchweizId. VII 1604
  • weib und kindt den spitalen und allmůsen uff den halß setzen 
    1590 BaselRQ. I 1 S. 459
XXXIV (jm.) eine Zeit/einen Tag uä. setzen (jm.) eine Frist/einen Termin auferlegen, insb.: einen Gerichtstermin bestimmen, jn. vorladen
  • to gesetton dæge [zum bestimmten Tag] 
    939/61 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Hu 7, 1
  • gif he æt þam þriddan cyrre nan riht næbbe, þonne fare he feorðan siðe to scirgemote, ⁊ seo scir him sette þone feorðan andagan [wenn er beim dritten Mal kein Recht erlangt, dann (erst) ziehe er zum vierten Mal zum Grafschaftsgerichte; und die Grafschaft setze ihm den vierten Termin] 
    um 1027 Liebermann,AgsG. II Cn 19, 1
  • ne golde hy se niet te sinen daghe, die hem vinders setten 
    1289 CoutGand I 411
  • zoe wat persoen, die misdaet dede, ... bescuddenisse der heyliger kercken begeerde, en hire in [die Stadt] quame, soe soude hem onse ... rechter ene tyt setten ... voor onser ... stede ute dien voorsz. kercken te gaene, joff selve daer uuyt te geleyden, wat dat hys begeerde, op syn seker beruym, ende woude hy dat niet doen, jof dat geviele, dat hy in eeniger manieren op syn ruym quame, uuyter voorsz. kercken, soe ne soude hem't gebot van der heyliger kercke niet helpen moegen
    1323 Mieris II 302
  • satzten in einen freuntlichen tag vor uns ze Franckenfurt
    1338 Böhmer-Ficker 530
  • beclaget eyn veichwertich man eynen man, der gesessen ist in eyme dorffe ader in eyner stat, dem sal man den gemeynen dag seczcen des keyssers
    um 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) I 17
  • do wart on die zeit gesatzt, das sie das yn eyme jare vor om usstragen sulden
    1421 Rothe,DürChr. 332
  • kömpt ein person ... für den richter ... und pit ine umb tage und recht ... des ist der richter pflichtig und sol im dorumb tag setzen 
    1464? BayreuthStB.2 72
  • den von A. einen offen rechttag setzen 
    1465 AppenzUB. II 1 S. 247
  • sol ein gerichtzweibel allen gelten ... ein offen rechttag setzen 
    1480 LuzernStR. 51
  • ist man dem cleger nit schuldig kurtzer tage zu setzen dann die geordneten gerichtstag
    Ende 15. Jh.? SaarbrückenLR. 998
  • so mag ime der richter abermals ein zeyt zu uerfuͤrung seiner appellation setzen 
    NürnbRef. 1503 X 12
  • wie die richter die fuͤrbott vnd ladungen sollen zuelassen vnd rechttaͤg setzen 
    BairLR. 1616 S. 105
  • nachfristen ... welche dem kaͤufer gesetzt sind, um nach und nach das kaufpretium zu bezahlen
    1803 RepRecht XI 46
XXXV etw. versetzen, verpfänden; (als Pfand I, Sicherheit IV) einsetzen, stellen, überlassen
  • oðres yrfe to borge settan for wiðertihtlan
    um 900/24 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. I Ew 1, 5
  • gut mach die herre setten sunder manscap enen manne. dat stat uppe des herren trüwe, dat he't deme manne stede late; wel he't ime breken mit siner unscult, dat mut he wol dun, die man ne moge ine des vertügen dat he't vor gerichte ime gesat hebbe
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 55 § 6
  • [ic] satte enen minen man eme riken manne vor drittich schillinge ... unde kofte dat boͮk
    um 1260 SächsWChr. 219
  • we sin gud enem ammetmanne deit to maken, de ammetman en mach dat gud nicht hogher setten, den vor sin loen
    1270 (Hs. 1493) HambOrdB. F 16
  • daz wir haben gesezzen daz guet ... fur niun pfunt pfenninc wienner hern V.
    um 1280 OÖUB. III 526
  • gut mac der herre sezzen ainem man an manshaft
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) Lehnr. Art. 103
  • dat wi hem gheset hebben vore vierdusent pond M. ... met weiden, met lande
    1281 StUtrechtOorkB. IV 288
  • so hat er den vorgenanten frowen fur mich in burgen wis gesetzet sinen hof
    1286 Augsburg/CorpAltdtOrUrk. II 170
  • dar uber sol ich ... in den zehen jaren kein gůt mer losen, ... danne den hof vor B. und daz fishewazzer zů G. umme also tiure als es gesetzet wart
    1287 WirtUB. IX 144
  • daz wir [Markgraf] ... unserme diener gesezzet haben unsern hoͤf zu B. umme vierzic marke lotigez silbers, ... unze wir in erloͤsen umme daz vor genante gůt
    1290 WirtUB. IX 385
  • geet iener ... dar und setzet einem andern seinen leip oder sein guot mit des rihtaeris hant
    1318 MünchenStR.(Auer) 287
  • wolde aber der abbet daz phant in den juden setzen, muchte he des nicht ghesetzen vor daz ghelt, so scolde wy ein burghe dar zu scaffen
    1320 PaulinzelleUB. 179
  • ob einem gast erb und aigen ze pfant wirt gesetzt, ... der sol domit gevarn ... als ein ander purger
    1340 MünchenStR.(Dirr) 320
  • went wi [Lübecker] borghere hebbet gud tho Hamborch, so mute wi unse werde setten tho borgen, dat dat gut uns tho höre
    1341/49 ZHambG. 49/50 (1964) 16
  • setzt ainer dem andern ain ros ze pfant, swaz den zwischen barns und wazzers geschicht, daz ist dem geschehen, der ims gesetzt hat
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 243
  • so wie onueriaerde kindere vermontboren wille, die sal vore de stat seker setten van dier kinder goede. ende ten ende van den iare altoes vore de stat daer af rekeninghe doen
    Mitte 14. Jh. CoutAnvers I 70
  • das inn der dienst dester sicher sei, hab wir inn ze ebentewr gesaczt dreissig phenning dienst, di do ligent auf ainem weingarten
    1355 SPöltenUB. I 457
  • D. is schuldich xxviii marc, dar settet he vor sinen edom an sineme huse
    1377 Nyrop,Saml. I 120
  • G. hat ein vaß welsche weins geseczet in phandes weyß E.
    1395 FestgDernburg 290
  • von pfant seczin von bekanter scholt
    um 1400 MagdebFr. II 2, 17
  • do spreche der schuldeger: ich habe keyn gereit gelt nicht, ich wil ym myn erbe seczen, das also gut ist als dy scholt
    um 1400 MagdebFr. II 2, 18
  • dat vors. erve ... droech Y. vors. up den vors. convente ... met allen rechte ... to bruken ende to besitten, to setten ende to verkopen
    1402 GroningenUB. II 334
  • dit vors. lant droech A. vors. up her J. ... vrij ende qwiit eweliken ende erfliken to bruken ende to besitten, to setten ende to verkopen ende sinen vrien wille mede to done
    1403 GroningenUB. II 343
  • dat niemandt binnen vnser stadt wonhafftig vnbewechliche pande setten sal offte verkopen anders dan vor gerichte
    1427 MünsterUrkS. III 164
  • dar er einem knaben ein rok vnder die juden hat hellffen seczen vnd den darnach vß den juden hinter dem knaben gelößt
    1437 BambEchtb. 84
  • van pande to setten 
    1. Hälfte 15. Jh. Hach,LübR. 424
  • hwaso orem myt syn dyarem deth raeff erth ende raeff treden, ende dij hana, deer dath dyer yneth, is ma schyldich panda to setten, alzo graet so him dat riucht to jout
    1480/81 JurFris. II 214
  • [P. und A. hebben] den burgen ehren hoff tho schadtlosen borgen, efte etwas ... unbetalet hinderstellig uthergeblewen, uth dem hove tho betalende, in die handt gesettet 
    1550 BrandenbSchSt. I 254
  • wann er [der Fremde] aber gnugsam bürgen oder pfände setzen und geben kann ..., alsdann soll ... der bekommerter deß arrests oder kommers halber frey und ledig gelassen werden
    1555 JülichLR. 149
  • sintemal jemandt landt, erb vnd eigen verkauffen will, ist nodt ..., das er dasselbe zu dreyen mahlen vor gerichte auffbiete ... lagbeden muß auch einer zu dreyen mahlen die pfande, die jhm gesetzt sein, ehe vnd zuuor er die vereuseren ... mag
    JütLow. 1590 Repert.
  • was einer zu pfand oder vnderpfand setzen oder nit geben noch setzen möge
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. II Art. 210
XXXVI
jm. (Geld, Gut usw.) übergeben, übertragen, überlassen; ua. als Morgengabe; jn. aussteuern, versorgen
  • sette on ða hand, ðe hit him sealde [(der Besitzer beim Anefang) schiebe an die Person, die es ihm veräußert hatte] 
    991/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. II Atr 8, 1
  • wir sezzen ouch [ze rehter hystuͥre] der vor geshribenen A. drizek shillinge haller geltes uf unserm var
    1294 WirtUB. X 277
  • han ime daz lehen verluhen, alse men ein lehen ze rehte lehen setzen unde vertigen sol
    1302 StraßbUB. III 151
  • der keller sol ouch nieman kein erbe setzen, man underwise in es denne von erst, wo es liege
    1307 Hanauer,Constd'Alsace 287
  • [stirbet der man] so sal die frauwe mit ire morgengabe, die ir danne gesetzt ist, abgene
    1440/59 Miltenberg 348
  • H. solle all sin hab vnd gut dem richter an den stab reichen vnd darnach in der von B. handt setzen 
    1447 SchrBodensee 25 (1897) Anh. 169
  • daß sie mein schwester dester paß möchten setzen, gaben sie ir dester mer
    1466 AugsbChr. II 124
  • salmen alsdan die arresteerde goeden dryemael voir recht opbieden ende rechtelijk op redelijcker prys op lieste nae older gewoente te handt laten setten 
    vor 1537 LeeuwardenStR. Art. 160
XXXVII etw. besetzen (II 1 b), in Besitz nehmen
  • setzet ein man vmb zins sin gut von iar ze iare vnd stirbet er dar nach, sin erben shuln ez stete haben
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 138
XXXVIII etw. (zum Kauf, zur Miete) anbieten, feilbieten
  • niement moet voirtan ... voir die kerck geenrehande goet te cope setten ... op sess scellinge te verbueren
    1. Hälfte 15. Jh. WestfriesStR. II 58
  • dat nyemant en moet bijnnen der voirscreven stede vryheyt marcerye, cramerye ... te coep setten, houden ofte maken, ofte hy sy poirter
    1452/94 AmsterdamRbr. 111
  • zo en mach men geen lant noch huys setten to koope, ten sij behoore beyde wille dien t'lant of huijs toebehoort 
    15. Jh.? StaverenStR. Art. 9
  • die huesstede setten to hure to twintich iaren
    15. Jh.? StaverenStR. Art. 10
XXXIX beim Glücksspiel: (den Einsatz) erlegen; um Geld spielen
  • [das] umb bar gesetzt gelt, item etwa umb ein ürti ... gespilt worden
    1550 SchweizId. VII 1619
  • daß er im spiel betriege, so daß niemand mehr mit ihm sezen wollte
    1783 Pestalozzi,Werke II 370
unter Ausschluss der Schreibform(en):