Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Siebente

2Siebente

, m., auch n. (Bed. II)

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I siebter Tag nach einer Beisetzung; häufig auch: (zweite) Seelmesse an diesem Tag, auch iVm. einer privaten Festlichkeit; der Tag nach dem Siebenten ist der früheste Termin für gerichtliche Nachlassauseinandersetzungen
  • zem sibentem nnd [!] zem jârtage, und ze der bevilde, solt man wesen milde, mit opfer und mit sêlgeræt
    Ende 13. Jh. Helbl. VII V. 76
  • vnser selgeræt, daz si daz ewichlichen begen svͦln ... alle iar driv iarzeit, mit drin sibenten, vnd mit drin drizzigsten
    1307 MZoll. II 296
  • die selben wiener phenninge sol man geben von der vigilye vnd von der selmesse ze dem ersten, vnd zu dem sibenten, vnd zu dem dreizzigisten
    1346 KlosterneubStiftUB. I 310
  • swenn ein man ... gestorben ist, so sol man seinen erben nicht fuͤrgepieten, pis daz der sibent fuͤr chuͤmt. und swann der verget, so sol man dez naechsten tagez fuͤrpieten nach rechtz zeit
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 381
  • es sol och niement ze kainer hohzit noch ze kainer grebt, ze sibent, ze drisgost noch ze kainer jarzit nit fuͤro messun noch ophren won ze aim altar
    1382 LeutkirchStR. 82
  • man sol auch fuͤrbaz dheinen jartag noh sibenden noch dreisigsten niemand begeren, weder mit laͤwten, mit vigili noh mit opfer
    1383 MünchenStR.(Dirr) 587
  • wanne iemants wil ein liche begen ader ein siebenden, ein drißigen ader ein jargezit, daz die nit me dann zwolf menschen zu solichen begengnisse bidden sullent
    Mitte 15. Jh. MainzChr. I 54
  • ietz richten vnsere pfaffen viel iartag, sibenden, dreissigsten an, vil meßfrummen, da muß man ymmer gelt geben
    1524 Eberlin v.Günzburg III 176
  • sollend mine herren und mitbrüder uf dem stifft ... den lybfal, sibenden und dryssigisten begen
    um 1530 PforzheimUrk. 38
  • wann ein nahmhaffter gestorben ist, dem man ein sibenden oder dreysigist hat wellen begehen, so hat man ihn vor verkhündt durch ein helffer an der canzel
    nach 1531 FreibDiözArch. 19 (1887) 172
  • begebe sich auch, das einem sein vatter, mutter ... mitt dodt abgiengen, der mag den sybenden uß wol nitt zu rath gan und darumben nichtz geben noch nemmen
    1561 SchlettstStR. 840
  • war ... dass ihrer [chorherrn und ihre vicarii und capellan] einer abgieng ohne geschaft, desselben gut soll sich niemand unterwinden dann die chorherrn. und da sollen sie ... den leichnam ehrbarlich zur erd bestatten mit den ersten, mit den siebenten und mit den dreizigsten
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 805
  • soll desselbigen abgestorbnen namen ..., besonderbare grept, sibent und drißigist durch den [pfarrherren verkündt werden]
    1623 SchweizArchVk. 17 (1913) 242
II
der siebte Teil von einem erwirtschafteten Ertrag, als Abgabe; im Bergbau: der nach Abzug des landesherrlichen Zehnten verbleibende siebte Teil der abgebauten Mineralien, den der Besitzer einer Grube dem Betreiber eines Erbstollens zu entrichten hat, Stollensiebter
  • di tiffen lehen habent unser urbarer bestalt und czihen das wasser in den stollen. von den lehen wolde der stollemeister ein subendes haben
    1325/60 Zycha,BöhmBgr. II 441
  • dass das sibente sall gehen vur dem zehenden und nit in den zehenden zu rechen, darum weist der scheffen, das meins hern bude von sant Martein, das sibenthumb zu heben, sal naer bei der hecken stain dan die zehenten buden des bischofs
    1500 TrierArch. 4 (1900) Beil. 24
  • ab sy der stollnn trewget [trocknet] so sol man dem stollnn dÿenen mit dem sibentn 
    1503 SchemnitzStBR. 119
  • were sach das freuell im hinderwalt fielen, vff dem hawwege, wanne ire gn. hern von Sp. den freuell haben, so sollen die den den wildgrauen wie den sibenden theilen
    1510 Hunsrück/GrW. II 139
  • weist der scheffen allen medum den armen leuten, vnd vnserm hernn dass siebent daraus, wanne ess gewonden wird
    1547 Untermosel/GrW. II 450
  • sol man keine früchten im feldt vor daß erst inbinden, sonder die zehender undt siebenter zu besuchen, den zehenen und siebendt zu geben. item darnach ... solt derjenig, so gebindt, den zehender und siebenter dreymahl ruffen, ihr siebent und zehenen zu geben
    1557 LuxembW.(Majerus) I 422
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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