Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sigrist

Sigrist

, m.

1Küster (I), Mesner (I), Sakristan
bdv.: Sigerstein
  • mansionarius sigeristo 
    9. Jh. AhdGl. II 245
  • secretarius sigersto 
    10. Jh. AhdGl. II 759
  • dis sint gezuge, die hiebi waren: ... B. der sigeriste 
    1296 FreiburgUB. II 214
  • duͥ herschaft sol ze E. einen sigeristen setzen, der sol von einem lehen, das er von der herschaft hat, jergeliche geben der herschaft 100 eiger
    um 1306 HabsbUrb. I 93
  • ein probst sol ouch ... einen meier un einen sigersten setzen
    1329 Unterelsass/GrW. V 435
  • man sol öch dem sigristen in der stat ze W. ze jeglichem jarzit geben ein brot
    1334 ZürichUB. XI 461
  • das wir die genossen vnd die vndertan, die ze M. in die kilchenn hoerent, einen sigersten setzend vnd entsetzend
    Mitte 14. Jh. Luzern/GrW. I 166
  • so hein wir ... uss gegeben an der burger zerung, buw, bruch und kosten: ... dem wiebel und sim gesellen VI ß, dien wiebelsbotten VI ß, dem sigristen I lb.
    1375 ArchBern 14 (1896) 409
  • schůlmeister, sigristen, torwarten vnd weible süln die burger von in selben welen
    1410 FreiburgÜÜbers. Art. 2
  • ein luppriester sol ein sigristen nit han denn mit willen gemeinen burgren
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 16
  • daß sy ... die schuldner, so dann derselben kilchen B. es sye zinß, zechenden oder ander sachen halb pflichtig und schuldig sindt, durch ihr kilchmeyer und sigristen pfenden [mögen]
    1467 LaupenAmtsbez. 54
  • welcher buwt, dz er ein zenden garben git, der git dem weybel ouch ein garben vnd sol ein sigrist ouch ein garb nen
    2. Hälfte 15. Jh. Büron 116
  • schencke an unsers hren fronlichams tag: ... dem sigersten 1/2 qr.
    15. Jh. HagenauStatB. 219
  • wer ouch ze R. mit einem gantzen zug buwet, der sol dem sigristen ze dem groͮssenmûnster Z. geben ein dinklin garb
    15. Jh. ZürichOffn. I 120
  • dargegen so seind die caplön, schaffner, sigrist vnd andere der stift diener aller bürgerlichen beschwärnissen frey
    1587 WaldkirchStR. 33
  • ein jeder sigerist soll einen leiblichen eid zue gott und allen hailigen schweren, die ime anbevohlen kirchen, uhren, ornaten, wachs, öl, liechter und alles, was zue der kirchen gehörig, trew- und erbarlich zue verwaren ... und, was er in der kirchen wandelbares vernimbt, jederzeit zue recht zue rüegen
    1616 NeuenburgStR. 130
  • es soll auch das opfer, das an unser frauen liechtmeß tag geopfert wirt, es sige glich kerzen oder gelt, der kilchen dienen, und soll das gelt dem kilchenvogt durch den sigersten zugestelt und gegäben werden
    17. Jh. GasterLsch. 449
  • übrigens ist die teilung, das eieropfer betreffend, des pfarrers mit dem sigersten gekommen; der siegerist bezieht nichts, außert daß er zu ostern von haus zu haus die ostereier für sich sammelt, aber ohne recht; wo ihm ein jeder was oder nichts giebt
    1773 GasterLsch. 600
unter Ausschluss der Schreibform(en):