Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1silbern

1silbern

, adj.


I aus Silber bestehend, hergestellt; wie Silber glänzend, aussehend; silberfarben
bdv.: silberweiß
  • dat ic wrbanne alle muntha in iwe land bihala da seluirna 
    1273/91 Richth. 431
  • nymand sal tragin güldynne, sylberynne adir sydynne mentil, rocke vnd ioppen
    1374 BreslUB. 239
  • eine müntze van guldenen und silveren paimente
    1377 Wittrup,RheinbergRG. Qu. 25
  • ez sol dhein man ... silbriniu noch sydiniu tuch tragen
    1385 AugsbStR. S. 259
  • lyet eyn man deme andirn eynen silberynen kop adir andir gut, des sal her bas huten denne synes selbis gut
    um 1394 KulmR. V 33
  • ryke radvrouwen mogen suluern gordel dragen vnde ok bunt vnder den cledern
    1435 Schiller-Lübben III 428
  • [C. vorpandede vor T.] mit dem mynnesten rechte vormiddest eynem vronen vnde mit eynem suluernen lepele na lubeschem rechte alle sine varende haue
    1436 LübUB. VII 685
  • gebieten wuͤr, daß alle diejenen, die solich silberen muͤntz schlagen, stetenklich und ordenlich schaffen
    1451 Biberach 194
  • er [hencker] sol ouch nů fuͥrbashin virtag vnd wercktag ein silbrin galgen an im tragen vnd das nit vnderwegen lassen, dabi inn froͤmd vnd heimsch erkennen mugent
    1471 BernStB. 112
  • als wir burgermeister und rate zu N. in verganngen tagen der silberinen müntz halben geboth haben lassen aussgeenund bey penen und puss angezeigt, welcherley silberine müntz füran genomen soll werden
    1487 NürnbPolO. 147
  • ye acht- und zwenzig silbern grosschen vor eyn hungersschen gulden gezalt
    1500 LeipzUnivUB. 259
  • [boten] sollen och die silberinen büchsen nit versetzen, verkoufen noch nicht daruff entlehnen
    1510 Konstanz/BeitrDVk. 1 (1954) 48
  • uff dem mittlen stul, da sitzt der schulthayss jn kostlicheklay der angethon und ain sylberin zepter jn der hand, welches an ettlichen orten ybergult ist
    1534 v.Tscharner,TodesstrBern 128
  • ein halbes wehrgelt seindt vier silbern schock
    1561 Rotschitz 131v
  • sollen auch die underkhaufere allhie kein gulden oder silbern arbeit, gemacht oder ungemacht, es sei ring, drinckgeschirr oder anders, nichts ausgenommen bey ihren eyden nicht verkhaufen, es sey dann zuvor durch die verordnete beschauwer besichtiget
    1563 ArchHeidelb. 1 (1868) 58
  • allerhandt silbere muntz ... ein silberen rosenkrantz
    1631 NrhAnn. 161 (1959) 142
  • güldene und silberne müntz-sorten
    1667 Rummer,Pforzheim 84
  • [wer unterschneyder wird,] musz ein silbern schildt ... an der brüderschafft hänse geben
    1683 HambZftRolle 207
  • weil es auch ein aberglaͤubiger mißbrauch ist, wenn denen kindlein, so zur tauffe getragen werden, corallen, perlen, guͤldene und silberne koͤrnlein ... zu dem ende angehaͤnget werden, daß solche sachen ... zugleich solten die tauffe empfangen und eine sonderbahre krafft bekommen
    1739 MagdebKO. 16
  • [ceremonienkleider:] des großmeisters ... dalmatica von silbernem stuͤcke
    1753 Helyot,Klosterorden I 482
  • erbmarschall ... nimmt davon ein volles silbernes fruchtmaas, das er mit einem silbernen striche abstreichet und wieder ausschüttet
    1804 Gönner,StaatsR. 141
II silbernes Pfand wie Silberpfand 
  • was er dann darzu bedorft von bawen, schaufelen, schutkarren, das lech ich im von gemeiner stat wegen darzu auf silberene pfant
    1461 Tucher,NürnbBaumeisterb. 204
  • [wechsler sollen von der statt gold nichts] usleihen, sie seien dann zuvor mit ... genugsamen silbern pfanden ... versichert
    1556 SchlettstStR. 1012
  • wo einer den amptman hinschickt und der schuldner bekantlich ist, uff dasselbig hin pfand stelt und die pfand ir tagen gethan, soͤlle der schuldner die pfand ußher geben; stelt er aber dem schuldvorderer darüber silbrine pfand, soͤlle er dieselbigen hinder den amptman umb gnůgsame summ legen
    1565 LaupenAmtsbez. 250
  • ob ainer sich pfenten wurd lassen und geb ainem eisene oder silberne pfant ... so sollen dieselbigen phant hinz dem richter beleiben
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 855
  • essende pfand soll man schätze am dritten tag ... silberne pfand soll man schätzen über jar und tag
    1575 NÖsterr./ÖW. IX 423
  • korn, gärsten, haber etc. werdend by den E. silberne pfand genammbset
    1648 LuzernRQ. I 364
  • so aber der anspraͤcher gedachter massen nit bezahlt, und darum mit den pfanden verfahren wurde, solle ... gegen ihme der dritte pfenning von der schatzung wieder abgahn, es waͤre dann, daß ihme silberne pfand eingesetzt waͤren (darfuͤr dann nach dem silber-geschirr auch gehalten wird kupferin, ehrin und zinnines geschirr, feldfruͤchten, wein, heuw, kaͤß und ancken, so fehrn diese wahren an sich selbsten waͤhrschaft und fuͤr kauffmanns- gut zuhalten sind)
    1746 Leu,EidgR. IV 414
III silberner Pflug, silberne Sense (uä.) eine Besitzwechsel- bzw. Todfallabgabe
  • wer ouch dyser hoiwguider ench acker intfenckt man myt einem silveren ploch off v marken dar vur; ein wingart einen silber karst aff vii albus dar vur; benden oiff bomgarten ein silveren sentz off vii alb.
    1491 Zülpich/GrW. III 853
  • E., der untfangen hant ist gewest van drien silveren plogen kurmoid
    1525 RhW. II 2 S. 64
  • wannehe einiger geschworen auß uns vom leben zum toot kommen, welcher ein ganz lehn hat, daß aldan derselbiger, oder seine erben unserem schulteißen zur zeit eines ehrw. capituls mit einem gantzen silbernen pflügh, oder fünf mark cölnisch darvor, welcher aber ein halb lehn gehabt mit einem halben silbernen pflug oder dritte halbmark darvor ... verfallen sein
    1617 NrhAnn. 5 (1857) 209
  • das andere curmod wird ein silberner pflug genent, deßen empfangende hand anjetzo ... ist G.S.
    1748 RhW. II 1 S. 183
IV
silberner Bote wie Silberbote 
  • opfergeld, so vur desem hochstgemelte ihre f.d. durch dero silberen potten ... abhoelen lassen
    1644 Blankenberg 73
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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