Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2sinnen

2sinnen

, v.

(Gefäße, va. Fässer) eichen, visieren, mit einer 1Sinne (II) kennzeichnen
zu 1Sinne
  • süllent die sünner zu R. recht haben in der eptissin hof zuo sünnen obe dem binnen [korr.: brunnen] zuo den ziten, so die bach abe ist geschlagen, und anders nüt
    1349 Oberelsass/GrW. V 387
  • [der heimbùrge] sol ... jerlich sine mesz zü dem wine, sinen sester zü dem korne, seigen und sùnnen 
    14. Jh.? Hanauer,Constd'Alsace 260
  • sol ouch menlich sin kornmess, winmess, saltzmess, biermess ... und alle andere mess dun seigen und sünen in disen nehsten vierzehen dagen
    um 1400 Eheberg,StraßbVG. 364
  • es soͤllent ouch die inlasser enkein vaß ir knecht nit lassen sinnen, es sy denn einer ze dem minsten selber da by vnd stande da by, vntz dz die vaß gesinnet vnd gemessen werdent
    1409 BernStR. I 32
  • wann ir ein faß mit win verschenckend, so sond ir das ... einen stattknecht lassen synnen, vnd soll dannethin der stat synn mit der stat zeichen gezeichnet werden
    um 1435 LaufenburgStR. 86
  • er [Weibel] sol oͮuch gar gůten fliß haben vnd bruchen zů sinnen, vnd das geschirr den sinn zuͥber allwegen in gůten eren zů beheben, damit niemantz an dem maͤß vnrecht geschaͤch vnd die sinne allweg glich funden werd
    1493 BruggStR. 74
  • und sollent die selben vaß gesynt werden glich wi den wurten in unser statt, oder mag von den bestimpten dru fudern den wurten alhie zu kouffen geben, so vil er wil
    1498 SchlettstStR. 1016
  • [meß seiger] sol ouch den wúrten ire fasse, die su in legent und nit gesinnet hant und die synne nit daruff gesnitten ist, visieren
    1498 SchlettstStR. 415
  • der weibel sol ouch schweren, so er sinnet kein vaß nach ougen meß ze besechen, wenn der win daruß kumpt, sunders die sinnen mit miner herren sinne
    1510 AarauStR. 152
  • so dick und oft sich begibt, dass ein rat salz mess oder ander geschirr vechten oder sinnen muss
    16. Jh.? Alemannia 1 (1873) 150
  • es sollen auch die ... fässer, mit welchen gewirbsweis wein verkauft wird, eben auch durch den landweibel gesinnet werden
    1734/36 GasterLsch. 181
  • [sinner:] ihre pflicht ist, standen, tausen, sinngelten und alle andere wein-geschirr fleissig zu sinnen und zu zeichnen und auf jedes dieser stucken das Z zu brennen
    1742 SchweizId. VII 1082
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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