Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sinnlich

sinnlich

, adj.

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I wie sinnig; sinnliche Vernunft geistige Gesundheit; zu seinen sinnlichen Tagen kommen mündig werden
  • welich mannsperson sinnlicher vernunft und jaͧren mit verdaͧchtem můt ungewonlich swuͤr bruchte [gebe ein plaphart]
    1481 BernStR. VI 1 S. 105
  • mag der vater [erben] ... wenn sie [verstorbene Kinder] das gut bei gesundem leib vnd sinnlicher vernunft niemands geben hand
    1541 ArbergStSatzg. 27
  • das er zuo synen sinlichen tagen kommen, und in schryben und lesen underwisen worden, by ime selbst ein sundere neygung empfunden, ettwas fryen kunst zů erlehrnen, und dahar zuo dem verschmechten dienst [als Henker] gar kein neygung ... ghan
    1627 BernStR. VII 1 S. 81
II
durch die fünf Sinne (II) wahrnehmbar, klar erkennbar; sinnlich werden aufmerksam werden
  • do de veerundetwyntich worden tomalen syntlich up den nyen receßbreff
    1488 BrschwChr. II 129
  • sinnlich, sensualis, res corporalis, s. guͤter
    1738 Hayme 1108
  • injurien, die durch ... gemälde, kupferstiche, oder andre sinnliche darstellungen geäußert worden, sind pasquille
    1794 PreußALR. II 20 § 572
  • jede scheid-wand zweyer gebäude bis zum first, ... wird für gemeinschaftlich angesehen, in sofern weder ein schriftlicher beweis noch ein sinnliches merkmahl des gegentheils vorhanden ist
    BadLR. 1809 Satz 653
III genehm, passend, den eigenen Vorstellungen entsprechend
  • were on sodans nicht sinlick, dat se denne oren eden und lofften up michaelis fuldon
    1460 HanseRez.2 V 20
  • were vns yo wol sinlik, vns mit jw vnd on in sodanem vnder schede to zatende
    1465 LübUB. X 654
  • behalven my noch woll sinlik unde tho willen were, dat jenne van dem eeren bededinget unde besproken vorwort ghelik dat myne ... gheholden werden
    1487 OstfriesUB. II 265
  • ap is euch sinlich were, so wir euch schreiben wurden, an sewmen zu uns fugen
    1488 ScrRLus. II 56
  • dat ock syne ko. mat. in eynenn andern gemeynen framen richter ann disser side consenterenn sulde, were syner gnaden nicht sinlick umbe sakenn, darto syne gnade bewegende, sunder were wol geneget, dat syne gnade eynen richter to Calisz settenn wolde, dar de unnszenn over de Engelschenn ere sakenn vorbringhenn unnd anstellen suldenn
    1499 HanseRez.3 IV 305
IV von den Sinnen (II), der Körperlichkeit ausgehend, gesteuert
  • dieser sinnliche antrieb muss, wenn die that unterbleiben soll, durch einen entgegengesetzten sinnlichen antrieb aufgehoben werden: ... unlust (schmerz, uebel) als folge der begangenen that
    1801 Feuerbach,PeinlR. 16
  • der mensch ist nicht eine leblose rechtsmaschine, vielmehr sinnliches vernunftwesen, nur im staate fähig, seine bestimmung zu erreichen
    1804 Gönner,StaatsR. 426
unter Ausschluss der Schreibform(en):