Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sittenrecht

Sittenrecht

, n.

auf den guten Sitten (II) beruhende Rechtsordnung; überpositives Recht als Grundlage des Völkerrechts
bdv.: Sittengesetz
  • das ethische oder sittenrecht [ist] alles dasjenige, was gut, redlich, tugendhaft, vernuͤnftig auch goͤtt- und weltlichen rechten gemaͤß ist
    1678 Stieler,Advokat I 32
  • sitten-recht ... verbindet alle menschen
    1704 KlugeBeamte II Reg.
  • das moral- und sitten-recht ist nichts anderst als eine wahre und unveraͤnderliche richtschnur der goͤttlichen gerechtigkeit, welche dem menschen bey der erschaffung angebohren und nach seinem fall durch die zehen gebot wiederholet worden, einen vollkommenen gehorsam alles unsers thuns, aus allen kraͤfften erfordern. und dieses gesetz verbindet alle menschen und kan darwider von keiner obrigkeit dispensiret oder selbigem zuwider gehandelt werden, weil es ein spiegel der unbeweglichen goͤttlichen gerechtigkeit ist
    1704 KlugeBeamte II 5
  • dieses allgemeine goͤttliche recht breitet sich ... in zwei aeste aus, nehmlich in das moral- oder sitten-recht uͤberhaupt und ins besondere
    1741 Zedler 30 Sp. 1351
  • rechts- oder gesetz-quellen, jetzige allgemeine sind: (1) das natuͤrliche und goͤttliche sitten-recht, die billigkeit und das herkommen
    1774 HambGSamml. XIII 347