Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): (Sol'tat)

(Sol'tat)

, f.

im fries. Recht: schwere Körperverletzung, in deren Folge sich das Opfer mit den eigenen Ausscheidungen besudelt; sog. Sudeltat
vgl. 3Soll
Sachhinweis: His,FriesStrR. 324
  • fonre soldede: hwersa en mon werth bifuchten and hi clagie ene soldede, and thi redieua thet rede, and hi sterwe binna thrim wikem, sa ielde ma hine mith ene fulle ielde; liwath hi ther vr, sa vndvnge ma mith tuelef ethum [von der Sudeltat: wenn ein Mann angegriffen wird und er wegen einer Sudeltat Klage erhebt, und der Redjeve das bestätigt, und jener binnen drei Wochen stirbt, so büße man ihn mit einem vollen Wergelde; lebt er darüber hinaus, so entgehe man (der Klage) mit zwölf Eiden] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 50
  • thet is en solded, wersa mane mon alsa fir onfiucht, thet him sin spise eta tuam enden vngunge [das ist eine Sudeltat, wenn man einen Mann so heftig angreift, dass ihm die Speise an den beiden Enden hinausgeht] 
    um 1300 HunsingoR. 52
  • huersa ma en soldede deth, aldermithe deth ma thene haghesta dadsuima [wenn man eine Sudeltat verübt, erfüllt man damit (zugleich den Tatbestand der) tiefsten Bewusstlosigkeit] 
    14. Jh. EmsigerR. 70
  • ther ne meij ma nene soldede dua, the ne se thi hagesta dathswima den [man kann keine Sudeltat begehen, wo nicht der Tatbestand der tiefsten Bewusstlosigkeit erfüllt wird] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 118
  • soldede schall men betheren myth viff marck vnd twe ensa. dith schall men whar maken myth einen veheeede
    1525 (Hs.) OstfriesRQ. 174
  • soldede schall man betheren myth viff marck vnd twe enßa. dith schall men whar maken myth einen vehe-eede
    nach 1565 WurstfriesRüstrLR. 101
  • soldede, schwimsleck, bardes homlinck, knop vorbrandt, ein inretene wunde, sleitota ahn de vorderen handt, dath vornste lith ahn de fyngeren vnd tanen, vnd ein schwarte schwange: alle viff marck twe enza
    2. Hälfte 16. Jh. OstfriesRQ. 204
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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