Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sondergut

Sondergut

, n.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:

I wie Sonder (I); insb. dem Grundherren zur ausschließlichen Nutzung vorbehaltenes Landstück, -gut
  • svndergvt cum suis pertinentiis
    1230 MBoica 30, 1 S. 162
  • scholle we dat slot H. unde dat sundergoud unde wod darto hoord, nemende anders verpenden ... binnen der tyd, dat dhe raad van L. edder deme se dat slot unde dat sundergoud verpended, ere penninghe darane hebben
    1369 LünebUB. I 415
  • es sond ouch alle sundergütter, die innwendig den vier crützen zů S. gelegen sind, mit stüran, mit diensten und mit allen gewonhaiten beliben als sy unser herr selig, apt H. herbracht hat
    1373 MittSGallen 11 (1869) 179
  • des sunder gutes, das dazu gehört in die vogteye zu L.
    1377 CDBrandenb. I 25 S. 258
  • umb die sunder stuͤr: ... das sin gotzhus von alter ain stuͤr hab von den guͤtern, die man nemet sunder gut 
    1419 AppenzUB. I 2 S. 308
  • de andere echte dat sind sünderlüde, de werdet geboren vnd besatet uppe sünder gude, dar en is nen vogedie an, nich in lüden noch in güden
    15. Jh.? Hoya/GrW. III 213
II eigenes Vermögen, Privatvermögen; insb. Sonder-, Eigengut einer Person, der nur eingeschränkte Eigentumsrechte zukommen, namentlich des Sohns gegenüber dem Hausvater (Peculium)
  • wo ein ußburger stirbet, koment danne sine kint ... und swerent, das sü in sime müse und brote ... werent vor sime tode und kein sunder güt hettent und ouch keinen herren gedienet hetten ..., so mag man in dz burgreht setzen
    1339 HagenauStatB. 114
  • peculium: eygen gůt oder svnder gůt, scilicet pecunia extra corpus patrimonij posita in potestate filii vel pecunia a pecudibus habita
    Mitte 14. Jh. VocClosTwinger 1073
  • do se jâr unde dach tô samende wesen hadden, dô legheden se ere sundergût thôsamende ... unde kôften darmede ses mark gheldes en unde eren rechten erven
    um 1360 LSchrP. 155
  • wol mügent unsere berauten kinde und die ir sunder gůt hant, die zů iren dagen komen sind, umbe iren dienst wol gůt von iren herren nemen
    1371 StraßbStChr. II 940
  • ienes elich wirti oder sin kint, dem nüt vsgeben ist, dem sol man nüt husgemach verbieten noch sol in nieman gan zehuse noch ze hofe, ez sy denn so verre daz man finde ir sunder gůt, da sol man zů richten
    1371/89 DiessenhofenStR. 6
  • alse ... gi gik an os nicht bewaret en hadden, sůnderliken an useme sundergude, des wetet, dat we ... juwer aller ... viende wesen willet
    1372 BrschwChr. I 295
  • item hat ein kind sunder gut, ist das es stirbet, so wirt dem gotshus ein vall, ob es des gotshus eigen ist wie obstat
    1453/84 Schwarzwald/GrW. I 354
  • die haupt-abtheilung solcher kinder- und sonder-guͤter ... wird gemachet entzwischent den peculio militari und pagano
    1728 Leu,EidgR. II 208
  • sonder-guͤter ... unter solchen verstanden wird alles das, was die kinder fuͤr sich und besonders haben und zu des vatters oder der elteren mittlen nicht gehoͤrig, sondern darvon abgesondert ist
    1728 Leu,EidgR. II 208
  • wegen des sonderguts der fuͤrstl. gemalinen ... sind die rechts-lehrer in der materie de dotalio in ihren meinungen getheilt
    1784 Bachmann,PfalzZwbrStaatsR. 91
  • die glaͤubiger eines haussohns ... koͤnnen die absonderung des peculiums von seinen andern guͤtern vor den uͤbrigen glaͤubigern verlangen, welche dem haussohne in ansehung des sonderguts keine vorschuͤsse geleistet haben
    1801 RepRecht VI 27
III
einzelner Gegenstand
  • die recht verbietten die ding, so durch einen gemeynen vertrag eroͤrtert worden, vnder dem schein hernachgefundner sonderguͤtter auffzetrennen
    1566 Pegius,CodJust. 179r
unter Ausschluss der Schreibform(en):