Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sonderig

sonderig

, adj., (sonderigen), adv.

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I besonder, speziell; insbesondere; auch: zusätzlich
bdv.: 1sonder (I)
  • zoe schel dera allerlijk hiara sexa sidzia bi sondrega monengum, dat hi riochte seide, nv thare hyt seide omme dat eerwe [sodann soll jeder von den sechs (Königszeugen) auf besondere Ermahnungen hin aussagen, dass er richtig gesprochen habe, als er seine Erklärung über das Grundstück abgab] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 228
  • di Puppin het scryuwa der koningha iewa ende aller lioeda kesta ende aller lioeda sonderge landriocht [der Pippin befahl, die Privilege der Könige und aller Leute Küren und aller Leute besondere Landrechte aufzuzeichnen] 
    Mitte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 148
  • thet spree thi wisa Salemon, ... thet ma alle wished age te vndslutane mith ff keiem. thera fif keia het allera ee sinne noma end ene sunderge wald [dies sprach der weise Salomo, dass man alle Weisheit mit fünf Schlüsseln aufschließen soll. Jeder von diesen fünf Schlüsseln hat seinen (eigenen) Namen und eine besondere Gewalt] 
    um 1300 HunsingoR. 44
  • senth tha thre delan awey, so send x pund, allerlick on ti brenghane mith ene sundergha ethe [sind drei Viertel (des Sprachvermögens) verloren, so sind zehn Pfund (verwirkt); (der Verlust) jedes (Viertels) (ist) mit einem besonderen Eide zu beweisen] 
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 504
  • dar de copman swarliken wert in siner rechtecheit vordrukket, sunderigin mit der munte
    1409 HanseRez. V 449
  • beden do syne genade vort vmme sunderghe vriheit vnde herlichheit, des he eme alto male twydede na lude des priuilegii
    vor 1417 BremGQ.(L.) 60
  • dat L. alse eyne keyservrie stad ... sunderge vriheit ... gehat hefft
    1418 LübUB. VI 66
  • schal deme vorbenanden unsen heren van Bremen, sinen nakomelingen ... einen sundergennen bref mit guder nothaftigen vorwaringe geven
    1465 Engelke,GogerichtDesum 50
  • als die richter dan hevet an gerichtet dat gerichte, soe veerbiet he scheltwoert, sondige achte niemant syn selbes toe bewarene, hy enhebbe des gerichtes moet
    1470 Richth. 217
  • wor auerst de frouwe sunderge ghyffte dede ..., alszeden belanget ydt nicht de samden ghuder ... to schickende
    vor 1529 LangenbeckGl.(Eichler) K 7 Cod. B
II eigen, privat; insb. in Bezug auf leibliche Kinder, die nur von einem Ehepartner abstammen: leiblich
vgl. Sonderbrot
  • priuilegium: priuata lex, suntrigiu ea
    10. Jh.? Germania 11 (1866) 52
  • swelche clostervrowe ouch ze W. sünderig gut äne den convente hat, daz stiurebaere ist, daz sol sie verstiuren alse ander unser burger
    1314 EßlingenUB. I 200
  • hebbe wij heten scriven to H.S. sunderghen kinderen A. unde T. syn husz unde gantzce erve mid synen rechten tobehoringhe
    1449 AnklamStB. II 153
  • efft dar en man hadde enen sundergen sone edder mer, vnd he vrigede na ein wyff, dar he ock enen sone mede hadde, storue de moder hen, vnde hadde se vrien acker, so steruet se eren acker an eren sone
    DithmLR. 1539 Art. 115
  • was aber hofhöriger man vsswendig den gerichten sitzt, vnd ir sundrig brot essend, der yeglicher sol des iars den vögten geben zway viertal roggen vnd ain vasnachthun
    oJ. Zürich/GrW. I 106
III sonderige Person wie Sonderperson 
  • wes ok van eren bewegheliken guden an der stad behuf ghekomen is, dat schal me en van der stad menen guden wedder richten, were aver des wes bi sunderghen personen, de schullen en dar vorantworden
    1433 BremStR. 441
  • die gesellschafften vnd stuben, ouch sondrig personen, so besonder altaren vnd capellen haben, die mögen mit den mäßgwender, kleidern, zierden, kelchen etc., die sy oder jr vorder dargeben haben, handeln nach jrem gefallen
    1528 deQuervain,BernRef. 191
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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