Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sorgsam

sorgsam

, adj.


I gefährlich, besorgniserregend
  • wirt ainer wund von dem andern, wirt der gefangen, der den schaden hat getan, und ist die wund sorgsam, so sol man in gehalten, untz daz der wund man oder wib geniesset oder stirbett
    1297 (Hs. 15. Jh.) JbSchweizG. 8 (1883) 126
  • bedunckt dann die, nachdem und sy die wunden und schaden besechen hant, das die wund nit sorgsam sye, ... so mugend sy wol trostung zu recht nach unser stattrecht nemen
    1465 GraubdnRQ. IV 41
II gewissenhaft, gründlich, sorgfältig (III) 
  • werdin di techin irwelit die gudis urkundis ... und sorcsam sîn uber ir techenîe in allin dingin
    13. Jh. HohenfurtBened. 246
  • gestalten einem zeitlichen ertz-cantzlar das reichs-archiv ... zur sorgsamsten verwahrung reichs-grund-verfassungs-maͤßig anvertrauet ... seye
    1743 Moser,StaatsR. VIII 108
  • schroder-eÿd: ich ... will ... im schroden und aufladen des gekaufften wein oder bieres mich fleißig und sorgsam erweisen
    1745 Wüst,Policey IV 470
  • zumahlen ... der blosse dominus utilis und vasallus ... in praejudicium domini directi keine personam standi in judicio, fürnemlich aber, nach angebohrnem licht und recht, selbst diesen rechts-stand alsdann sorgsamst zu vermeiden hat, wenn der sich aufwerfende judex der offentliche adversarius selbst mit ist
    1768 SchrBodensee 28 (1899) Anh. 413
  • hat kanzler ... das sorgsamste augenmerk dahin zu nehmen, daß jederzeit ein systematisch wohlgeordnetes landschafts-archiv oder registratur bestehe
    1791 Mudrich,SalzbArchivw. 182
unter Ausschluss der Schreibform(en):