Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spatenstechen

Spatenstechen

, n.

Aufstecken eines Spatens (I 2) auf einem Deichabschnitt zur rechtssymbolischen Aufgabe oder Entziehung von Grundstückseigentum und damit verbundener Deichpflicht 
  • ob die von ihnen bedeichete laͤndereyen wiederum moͤchten inundiren oder sie genoͤthiget werden moͤchten, dieselben mit spadestechen zu verlassen
    1670 CStSlesv. I 393
  • [so er mittel hat, solchen teich zu erhalten] sollen ihm die teiche, mittelst vorbenannten spade-stechen nicht abgenommen ... werden
    1743 BremPolO.(1732) Anh. 233
  • [dem Eigentümer soll] sein deichantheil mittelst des spadenstechens nicht abgenommen, sondern er zur verrichtung seiner gebuͤhr angewiesen ... werden
    1803 v.Berg,PolR. III 121
  • das spadenstechen ist ein symbol der geschehenen dereliction des landes und des dazu gehörigen deichs, durch feierliche setzung eines zum deichen bestimmten instruments (spaden, forke) auf den in frage stehenden deich. diess wirkt, dass jeder, auch nicht zu gesellschaft gehörige, das verlassne land und deich binnen einer gewissen zeit durch ausziehung des instruments sich zueignen kann. nach verlauf dieser zeit fällt sowohl land als deich an die commüne
    1805 C. Schrader, Uebersicht des Deichrechts (Kiel 1805) 57