Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Speiser

Speiser

, f.


I wie Speisemeister; Truchsess; insb. als Hofamt
  • W., spisære [des Domstifts zu Passau]
    um 1194 Schmeller2 II 687
  • C. spisære 
    1201/10 RegensbTrad. 523
  • truhsæzen, kamerære / schenken und spîsære / al die amptliute alden
    um 1290 Ulr.v.Etzenbach,Wilh.(Rosenfeld) V. 372
  • marschalch, chelner, spiser, chvchenmeister sweren bi ir aide, daz si di vorgenanten saetze vmb daz hofgesinde staet vnd vnzebrochen haben
    1294 MWittelsb. II 56
  • die leien fürsten: der margrove von Brandenburg des riches kamerer, der phaltzgrove von Peyern sin spiser, der hertzoge von Sahsen sin swerttrager
    1362 Closener 35
  • im backhaus: ein speiser, ein ueberbecker, der die andern zu heißen und zu regieren habe und backmeister sey und zu 3 knechte und 1 buben
    1527 HessSamml. III 173
  • [wir haben] unsern köchen, schenken und speisern befehl gethan, sich dermaßen gegen einen jeden mit reichung der kost und getränke zu erzeigen, daß niemands pillich darüber zu klagen habe
    1552 Wernigerode/ZKulturg. 4 (1897) 15
  • auf das wir [Kurfürst] nun wißen mögen, was jede malzeit insonderheit an allem getrencke ... auffgehen wirdt: daßelbe sol allemahl mitt vleiß durch den haußkeller und speißer ins tagebuch geschrieben und vorzeichnet werden, auch wohin und wem solches an kandeln, stübigen, eymern, virtteln und faßen, auch schocken gevolget worden
    1586 Sachsen/Kern,HofO. II 65
II Nahrungsempfänger; hier: wie Pfründner (II) 
  • siechen solt man all wochen siben brot gebn als einen rehten spisær [lat.: sicut prebendario] 
    13. Jh. QE. I 430
unter Ausschluss der Schreibform(en):