Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spengler

Spengler

, m., Spengel, m.

Handwerker, der Spangen, Gefäße und andere Gerätschaften aus Messing- oder Weißblech herstellt und verkauft bzw. repariert

I als (zunftgebundener) Handwerker
  • das wir mit aller vnser gemeinde gutem rate die zunft vnd die geselleschaft der smiden, der swertefeger, ... der spengeler, der bartscherer ... durch ir antwerkes fromme ... besteten
    1336 Schweiz. Museum f. hist. Wiss. 1 (1837) 78
  • 1 mr. dem spengeler vor gerede
    1420 NdJb. 39 (1913) 114
  • dise her nach geschreben zonft ... die spengeler 
    Mitte 15. Jh. MainzChr. I 157
  • und sollen auch alle die furbringen bei glubden und eyden, als kremer, gurtler, beutler, spengler und messersmide, wan sie am feyertage ire leden uftun
    1475 WürzbPol. 175
  • schmidzunft: ... H.K. spengler 
    1479/83 KaufbeurenUrk. 519
  • der zoll oder standgelt, wie man den uff constantzer kirchwyhe ... samlet: ... sporer, spengler, keßler, sibmacher, messerschmid, ain haimscher 6 d.
    15./16. Jh. KonstanzWirtschR. 126
  • ist wunder, das die herren von R. bey irem großen flaiß nit auch die drechsler ... spengler, zimmerleuͤt ... und vil ander hantirer uber uns zuͤ clagen ... bewegt, achten aber, sy haben bey inen gesuͤcht, aber nichts clagwirdigs fuͤnden
    1516 UrkJudRegensb. 361
  • fur dem neuen kafelait sollen sitzen und stheen mit iren schranen und dieschen die sailer, item spengeler und schaidenmecher, klein- und waeffenschmeede
    1557 MarburgRQ. I 415
  • dem spengler [ist] auch untersagt worden, das er ... keine pfannen mehr flicken soll
    1573 Hornschuch,Keßler. 302
  • wasgestalten verschiedene derer so genannten klopffend- und mit uͤbelriechenden waaren umgehenden handwercker, als unter andern buͤttner, schlosser, kupffer-schmiedt, spengler ... und dergleichen, wider altes herkommen, und zum theil die offenbahre rechte ... auf den marckt zu ziehen [sich unterstanden]
    1716 Wüst,Policey II 269
  • die geld ausgab ... auf handtwerckhs-, handels vnd arbeits leüth: ... klamperer od. spengler 8 fl. 18 kr.
    1743/44 ThurgauBeitr. 94 (1957) 15
  • es haben die klimperer ein geschenktes handwerk, und werden in zwey besondere sorten eingetheilet, naͤmlich in die flaschner ... und in die eigentlichen klimperer, ingleichen laternenmacher, die auch in Franken spaͤngeler oder spaͤngler genennet werden
    1754 Ludovici,KfmLex.1 III 862
  • [daß man] denen bierfuͤhrern die roͤhrpippe abnehmen lassen, denen schlossern, schmidten und spaͤnglern aber die verfertigung dergleichen instrumenten verbieten solle
    1774 Wagner,Civilbeamte II 64
  • spengler, mit herberge, welche aus eisen und messingblech allerley maschinen, leuchter, lampen, caffee- und thee-kannen, theemaschinen, luftpumpen etc. verfertigen: 28 meister
    1777 Frankfurt a.M./Gatterer,TechnolMag. II 286
  • auf beklagen der spengler, daß fremde, nicht zu ihrer zunft gehoͤrige personen, ihnen durch hausiren grosen schaden zufuͤgen
    1779 Weisser,RHandw. 413
  • die spengler und messingschaber ... sind gesperrt, muͤssen ein meisterstuͤck machen
    1790 Gatterer,TechnolMag. I 551
II als umherziehender, häufig als unehrlich und betrügerisch geltender Handwerker
  • [das der] umbziehenden personen halb, als der landsknecht, kessler, spengler, saphoyer, ... von denen herschaften ... gleiche ordnung [und straf gemacht werde]
    1540 WürtGQ. XVI 386
  • [demnach] die kandengiesser, sich ... verweigert, die beschaͤdigte zinnen geschierr wider zu loͤhten ... derwegen man die spaͤngler, vnd andere landstreicher, so der sachen nicht gnugsam bericht haben, hierzu gebrauchen muͤssen
    1582 PfalzLO. XXV 1
  • von spenglern, kesselflickern, scherenschleiffern, vnnd andern dergleichen gesindlin: nachdem auch wegen der frembden spengler ... sich allerhand vngelegenheiten zutragen, man aber derselben nicht allerdings entrahten kan, so woͤllen wir, daß gleichwol dieselbe durchs land paßiren moͤgen
    BadLO. 1622 Bl. 74r
  • stimplern, wie da seynd, pfannen- und wannen-flicker, spaͤngel ... welche ... im land herum hausieren, aber beynebens gemeiniglich boͤse uͤble leuth seynd, ... unterschlaipff zu geben [ist] nicht verlaubt
    1726 Faber,Staatskanzlei 51 S. 753
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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