Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spieler

Spieler

, m.

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I (regelmäßiger, gewohnheitsmäßiger) Teilnehmer an einem Spiel (I) (idR. um Geld); offen zu Bed. II 
  • uuer ein man sie, is si ein spieler oder sust ein man, wer der sie, der got und sin mutir oder di heiligin schildit, den sol man villin und schern und dorczu die czunge aus sniden oder di oren, ob man im gnade tun wil, und sol in uon der stat iagin
    1269 PragStR. Art. 133 [hierher?]
  • von den spilern: swer vunden wirt spilende in eime win húse nach der dritten wacht glogken, der wirt git ein pfunt
    1283 Straßburg/CorpAltdtOrUrk. V 189
  • ditz ist von der pen der spiler: ... sint si ... pfaffen, so sol man in ir ampt verpieten, lazzent si niht da von
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 2006
  • oik nemant en sall in synen huse of gebiede verhengen, sulke spele to spelen, dem werde omb 1 mark, und dem speler omb 1/2 mark, so vake dat geschege
    1473 BeitrEssen 39 (1921) 209
  • de speelders in dese ongheoorlooftde spelen spelende om groot ghelt, zyn te pungnierene extraordinairlic by banne
    1515/16 Wielant,InstrCrim. 258
  • so aber ein stubenknecht solche spyler dafür gstrafft und gewarnet und dieselben ... fürder gspylt hetten, sollen die dess stubenknechts peen zu geben auch vervallen
    1530 Cordes,Stuben 203
  • wo der so die gült auffnemen woͤlt, ein schlemmer, spiler, fauler oder vnnützer mensch were, soll jme das nit zu gelassen werden
    WürtLO. 1536 L iijv
  • uffintlich laster ... als ehepruch, hurerei, folsaufer, speler und gotslesterer
    1539 MarburgRQ. I 325
  • [die Gläubiger dürfen] ain spiller umb sein schult so er verlorn hatt ... abziehen unzt in die niderwath und sich damit bezalen
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 91
  • was ... unter spielern einer dem andern von wegen des spiels schuldig bleibet, ... kann zu recht nicht gemahnet werden ... hat aber ein ander dem spieler geld geliehen ..., muss, der es empfangen, ob er es gleich verlohren, zahlen
    1658 Mevius,MecklLREntw. 766
  • die wirthe, so an ... heiligen feyernaͤchten die spielplaͤtze in ihren haͤusern halten, ... sind ... doppelt ... soviel wie die spieler ... zu bestrafen
    1774 Wagner,Civilbeamte II 119
  • sollen trunkenbolde, spieler ... unter unsern accise- und zoll-bedienten nicht geduldet ... werden
    1783 NCCPruss. VII 2490
  • spieler und wetter in hazardspielen, die betruͤglich gehandelt, ... sollen uͤber die gesetzten strafen auch aller chargen und wuͤrden verlustig seyn
    1794 Schwarz,LausWB. V 18
II
Person, die ihren Lebensunterhalt mit Glückspiel bestreitet; Veranstalter eines Spiels (I) um Geld; offen zu Bed. I 
  • by welchim speler man valsche worfel vint, vnd nicht spilt, man sol im seine hant pflockin uf daz rifebette, dy hant sol er auzryzin
    um 1390 BlumeMagdeb. 169
  • die sich selber toten umme forchte willen, als gefangene, ... wucherer ader speler adir missetruwe lute, als die eyner stat nicht berechen mogen, ... ader zauberer ... sollicher misseterer gut velt nicht an die erben, sunder is vellit an die herschaft
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 299
  • in wes taverne of huesen dat gheschieden, die sall gelden ghelijcke die voirschreven broecke, then were saeke, dat dit spele teghen sijnen wille of weten gheschiet were. dair teghen hij doch sijn moeghde doen sall, sonder vechten, ind dan den dobbeler of speelre thoe melden sonder vertreecke den burgermeyster of ennich der gheswaeren
    1426/40 KleveStR. Art. 487 § 2
  • uneerlich man als schergen, püttel, ryffianer, spieler, gotsschwerer
    1510 Nürnberg/DRWArch.
  • wer ... in seinem hauß wissentlich spilen lasen und den spillern platz herberg und unnderschleif geben wurde, der soll ... umb ain pfund pfenning gestrafft werden
    SalzbLO. 1526 Bl. 31r
  • das khain gastgeb ... khainen frembden ... spiler, umzuchtigen menschen oder spech mit nichten behause ... bey verlusst leibs unndt guet
    1537 MHungJurHist. IV 2 S. 68
  • bey welchem spieler oder spitzbuben man falsche wuͤrffel findet, vber den sol man richten wie vber einen dieb
    1574 Pölmann,Hdb. Q ijr
  • was solche falsche spieler an gelt oder gelts wehrt andern ... abgewonnen, ... das alles sol jnen abgenommen vnd eyngezogen ... werden
    1582 PfalzLO. XVIII 3
  • ein spieler ist ärger denn ein rauber denn könnte er einem, mit dehme er spielett, sein geld abwüntschen, er gewünne es ihm nimmer mehr an
    1628 Apel,Collect. 101
  • spieler sein rechtloß vnd ehrloß vnd können keineß ehrlichen mannes stadt vertreten
    1628 Apel,Collect. 102
  • trachter-, wuͤrffel-, taschen- und dergleichen spiller, sollen sich vorhero umb die bewilligung anmelden, und ihre gebuͤhr erlegen
    1655 CAustr. I 236
  • [custodes sollen] auf den strassen die ruffer, spieler, lauffer vnd waͤscher auffzeichnen
    1656 HessSamml. II 332
  • [hazardspiele:] duͤrfen nirgends geduldet werden; den spielern ist kasse und spielwerkzeug wegzunehmen
    1812? RepStaatsVerwBaiern V 289
III Spielmann (I), Schauspieler
  • spiler der schauwspilen
    1561 Maaler 380va
  • als sie [Beamte] ... vmb jhres ... gewins willen den ... fechtern, spielern, stoͤrgern, wurmvertreibern, ... saͤngern, reimensprechern vnd dergleichen leuten vmb geld alle jhre desideria zulassen
    1656 HessSamml. II 315 [hierher?]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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