Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spindelmage

Spindelmage

, m., f., Spillmage, m., f.

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auch Spille(n)- 
Blutsverwandte(r) mütterlicherseits; Erbberechtigte(r) der Spindelseite 
  • dy dediczen adir zideler erbin ere zidelweide an ire soͤne adir ... an yrer kinder kinder swerthalben ... abir ire spillemagen, das sin frowen adir juncfrowen, haben kein recht an der zidelweide
    1414/26 NeuzelleUB. 126
  • mag sodane clage, dy E.N. by siner muder levende to oren gudern gedan ... hefft, oren nehisten spilmagen an orer angestorven gerade nicht hinderlik noch schedelik gesin
    Mitte 15. Jh. (Hs.) MagdebSchSpr.(Friese) 20
  • ap einem ... erbern manne ... sein erber eelich weipp von todes wegin abeginge vnd nicht eeliche tochter hinder ir liezse, daß denn allis das, das noch irem tode blibe, das do zu gerade adir zu frawngewethe gehoren moͤcht ..., gefallen sol mit allem rechte an iren eelichen manne ... vnd ... noch des mannes tode an seine nehste frunde, sswertmogen adir spillemogen ... von des weibes swertmogen vnd spillenmagen vngehindert
    1454 GlatzGQ. II 232
  • wenn nicht swert mogen noch spynnel mogen in der stadt sind, die billich ... heergerethe adder gerade nemen, so sal das von der stad wegen uff das rathuß zcur stad besserunge ... genomen werden
    1470 AltenburgStR. 362
  • meyner muter bruder und swester, auch meyner swester kynder, die sint spilmagin gnant
    um 1490 RechterWeg II 1107
  • das die gerade ganz und gar auf K., mein eeliche wirtin gestorben sei, ... so sie negst spindelmoge iste
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 297
  • was den unmundigen meidlein gerade anerstorben ist und was sie guts gelassen haben, das zu gerade gehort und unverwandelt plieben ist, das haben sie fort geerbt auf ire negste spindelmogen 
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 414
  • alle die vns durch ein weybsperson her gefreündt, sein cognaten, weybsfreünd gespinn oder spilmagen, oder natürlich blutfreünd gehaissen, ehs sey auff deß vattern oder der muttern seyten
    1536 Fuchsperger,Inst. 12r
  • wenn einem manne seine hausfrau absterbet, soll er das naͤchste giftel oder spuͤlmagen ... dem gerichte zur rade legen
    1536 Kamptz,PreußProvR. II 99
  • so ein vatter seinn vnmündigen vnerwachsenen kindern, in seinem testament kein vormünder ... setzet ..., so gebuͤrt den nechsten vettern oder schwertmaͤgen die sorg vnd vormündtschafft zutragen, vnd wo dise nit vor handen, den spillmagen, oder die von der mutter wegen gefreundt seind
    1550 Gobler,Rsp. 38v
  • spilmagen heissen darumb also von der spillen, das die weiber, zu spinnen nach jhrer artt geboren sind
    1574 Pölmann,Hdb. Q ijv
  • also folget und gebuͤhret auch den frauen und ihren toͤchtern, oder in mangel deren der nachsten stifftel oder spill-magen die gerade ... voraus
    1577 BremRitterR. 28
  • so ein sohn verstorben, das der neheste mennliche erbe von veterlicher lini das heergerete, wo aber ein weibsbild die neheste spillmage von mutterlicher lini die gerahde ... vorauß empfange
    1597 Schubeus,Erbsch. Kr
  • spille-maghe ... cognatus per foeminini sexus personas cognatione iunctus
    1599 Kilian3 513
  • daß die schwerdtmagen, was an der schwerdtseite fält, die spielmagen, was an der spielseiten fält, erben können
    1636 HammStR. 84
  • die toͤchter oder andere spill-magen, wenn sie diese gerade-stuͤcke erhalten, [seynd] schuldig, der verstorbenen ihrem mann ... davon zu lassen: das nach dem ersten verhandene beste bette ... und etliche stuͤhle mit polstern
    1724 CCMarch. II 5 Sp. 161
  • [stammsvormundschaft:] weil sie zugleich ihren ursprung aus dem samteigenthum genommen hat, so gebuͤhrt sie allen denen, die auf den todesfall der unmuͤndigen ein erbrecht haben ..., zuerst den schwerdtmagen ... und dann den spielmagen 
    1785 Fischer,KamPolR. I 225
  • in staatsurkunden werden die agnaten schwerdtmagen, die cognaten aber spillmagen genannt
    1798 RepRecht I 326
unter Ausschluss der Schreibform(en):