Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spott

Spott

, m., n.

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I Scherz, Spaß; formelhaft mit Spiel (IX) 
vgl. Ernst (I)
  • daz di vorgenanten herren ... noch dikein ir gesůisterte noch al ir erben nimer angesprechin solen bit werntlicheme gerethe oder bit gestlicheme gerethe weder zů spotte oder zů erniste
    1299 Sponheim/CorpAltdtOrUrk. IV 579
  • scude emme scaden up der alreden vor des keyseres hus, alse se begotten were an spotte oder an spele alse men dar pleghet, dar ne gheyt nen gherichte over, of sik de sakwolde vreveles unde vorsate untsculdighe alse recht is
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 87
  • hweerso een man een orem misdeth jeffta dulget, in buert jeffta in spot, ende seyt: hij hat et deen wt nen quaeda herta, men in spil ende onfoersyonich, dat aegh hym naet to helpen, ney da riucht; men hij is allycuel dyn, deer misdeen is, schyldich to bettrien
    1480/81 JurFris. II 172
  • aen man is naet schyldich to beten da deda off wirken, deer schaen sint in spil ende in spot 
    1480/81 JurFris. II 200
II herabwürdigender Scherz, Hohn, Schmach, Verspottung, Kränkung, Ehrverletzung; formelhaft mit Spei, Schimpf (III) und Schande (III); auch als beabsichtigte Folge von Schandstrafen 
  • daz dîn zunge sô manige unnütze vart tuot ... mit liegen unde mit triegen unde mit nâchreden unde mit spote 
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 515
  • her enne monne offscheren ieftha barned to tander anda to spotte inna slepe aluen scillingar [(wird) einem Manne das Haar zu Schande und Spott im Schlafe abgeschoren oder abgesengt: elf Schillinge] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 168
  • hefft he newerlde unser fruntlicken underrichtinge willen achten, ane de altyt myt spe und spotte vorslaghen
    1487 HanseRez.3 II 114
  • welcher den spot auß solchen rechtbesitzen treibt und offenlich daß redt und maint er wel scheissen in solchß recht, ... so sol er gepuest werden drei tag und nacht auf dem pauch im stogk
    15. Jh. Steiermark/ÖW. VI 410
  • dieweil sich ... wittiben, nach absterben jrer vorigen haußwirt, jnen selbs vnd jrer freündschafft zů spot, jrem namen vnd stammen, auch dem vorigen ehestand gantz vngemaͤß, zů geringen leichtuertigen personen verheyratn
    BairLO. 1553 IV 12, 4
  • [Trunkenbolde sollen] zů ainem offnen schauspill, auch ime und den seinen zů spott in deß derwegen sonderbar zůberaitet und gemacht heusslin in der metzg gelegt ... werden
    1553 ÜberlingenStR. 425
  • es sol ... bey keinem ... criminal-process ... offendlich ... auff eine person, so auß denen ständen, zu derselben schand und spot gefragt werden
    1627 BöhmLO. K 23
  • verleust er, so muß der bürge herhaltten vor den spott, vnkost vnnd schaden
    1628 Apel,Collect. 35
  • H. in guete ermahnet, freiwillig zubekennen vnd sich schimpfs vnnd spots auch pein und schmertz zuentheben
    1636 HexverhProt. I 108
  • wann ainer den andern vnschuldig, vnd vnbefuegter weiß arrestiren last, ist er ihme vor dem gericht, da er arrestiert wierdt allen billichen abtrag des spots ... vnd vncosten zuethuen schuldig
    1654 NÖLO. I 6 § 5
  • [wer] dem andern spütznahmben aufbringt, ... solle 32 fl. straff der herrschaft wandelbahr sein und ihme für einen schimpf und gemainen spott gehalten werden
    1670 NÖsterr./ÖW. XI 151
  • [ein sauff-haus] ist eine schand, spott und öffentliche ergernus
    1671 Abele,Unordn. III 98
  • [weil selbstmord bei jungfrauen uͤberhand genommen, lässt] die obrigkeit ... also erhangte jungfrauen nakket ausziehen, an ihr wurgestrick mit einem fuß sie anbinden und also mutternackt mit spot und schande durch die strassen oͤffentlich schleppen
    1671 Schottel,SingJur. 18
  • so ain hauer ... ainem unrecht haut ..., der ist wandlfellig und man soll ihm pinten an ainen pranger oder gahrn allermeniclich zu spott 
    1673 NÖsterr./ÖW. XI 22
  • daß er solte an den pranger zu aller leute spott und hohn, eine ruthe in der hand haltend, gestellet werden
    1721 Struve,PfälzKHist. 712
  • [die kroißenfanger sollen] zu offentlich schant und spott ins narnhauß eingespörth werden
    1730/47 OÖsterr./ÖW. XIII 18
  • so irgends einer ergriffen ... würde [beim Diebstahl von Feldfrüchten u.ä.], selbiger soll geoffbaret und andern zum abschei mit schand und spoth bestraffet werden
    18. Jh. Schlesinger,Weist. I 187
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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