Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sprechung

Sprechung

, f.


I (gerichtliche) Entscheidung, Urteil
  • nu fragt der schulthis beid parthien, ob sie hinder dem gericht wollent bliben und des gerichts sprechunge wollent nemen
    um 1460 Erler,NeustadtWeinstr. I 103
II Verkündung, Erteilung (zB. eines Urteils, Segens)
  • die vornehmste verrichtungen eines richters soviel die contentiosa betrifft ... bestehen nicht weniger in vollziehung als in sprechung der urthel
    1698 Faber,Staatskanzlei III 95
  • wie man sich bei sprechung des seegens verhalten soll
    1704 Waldeck/SchulO.(Vormbaum) III 130
  • [als nun dieser grund-stein bedeckt gewesen, ist] dieser solenne actus in anwesenheit einer grossen menge volkes mit sprechung des segens geendigt worden
    1708 ZweibrückenUB. 194
III Lossprechung; Büchlein der Sprechung Ehescheidungsdokument; Scheidebrief (II) 
  • ein ieglicher, der sein weip lezzt, der geb ir ein puchlin der sprechung 
    2. Hälfte 14. Jh. CTepl. Matth. V 31
IV Aufsagen, Sprechen (zB. von Segenssprüchen)
  • die hebammen uffem land [werden] ... verwarnet, sich allerley aberglaͤubischen ... ceremonien mit krützgen, flißmen, sprechung sonderbarer woͤrteren ... zů muͤssigen
    1628 BernStR. VI 2 S. 871
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