Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spreu

Spreu

, f., n.

pl. Spreuer uä.
beim Dreschen von Korn anfallende Reste des Getreides; auch übtr. auf Menschen
bdv.: 2Kaff
  • ist auch biz her eine gewonheit gewest, daz wir [beckere] die spruwe halbe han genomen und wollen sie auch furwerter nemen
    1352 WormsUB. II 305
  • haben wir ... gesetzt umb vesen, wenn man die gaͤrwet, daz man denn spruͥwer und kern mit ain ander wider wegen sol, und sol man an der gaͤrwi an ainem ieglichen immi fuͥr verlornen stob zwai pfunt an der wag abslahen
    1376/1445 UlmRotB. Art. 267
  • sölle yglicher müller einem iglichem sinem brotbecken, der by im mälet und ein ků hät, alle vierzechen tage ein viernzal kleiner sprüwer senden und geben
    1400 Schanz,Gesellenverb. 165
  • allis das man getrybin vnd getragin mag, das müsse wir ön vorschossen bie der marg örre marke glich, es sie korn, wyn, gerste, hafer, stro, spruwe mist, fasse
    1404 JenaStO. Beil. 63
  • sy sollen auch geben von dem schwechsten habern, doch also, daz man jn spraitt auff ainen manntel vnd wer, das sprúwer oder helwen an dem manntl gehiengen, so sol man jn baß beraitten, alßlang biß daz er lautter vnd klar wirdet
    1414 Alemannia 14 (1886) 19
  • [den zehnden sol] der meyer nemmen und in sin hus füren, und wen er heim kombt so sol in der knecht tröschen und gon Basel füren in der spitels costen, und wen der knecht enweg gat so sol strow, sprüwer, rächen, pflegel, wannen, gablen und den käs lassen, das ist alles einens meyers
    1438 Burckhardt,Hofr. 83
  • habent denselben kolzuͥber ... funden, das der hett by dem vffmesß mitt spruͥwren gemessen nuͥn viertel eins vierdlings minder
    1452 LaufenburgStR. 115
  • ob aber dheiner siner spruwer oder gru̇sch nit woͤlte, die moͤgen sy [mu̇ller] haben, wann sy die frägend, dero das dann ye ist; das schadet jnen dann an irn eyden nu̇tzit
    Anf. 16. Jh. LuzernSTQ. IV 209
  • stro, kaben vnd sprew: sollen jedes orts vor vnser viehe daselbst auffgehaben werden
    1568 HessSamml. I 348
  • [Frage,] wem die sprewer gegeben oder verkhaufft, vnnd ob nit der nachschuß vnd muͤlspitz darunder eingenommen werde
    1591 Reyscher,Ges. XII 472
  • so lang man die sprewer vnter den weitzen hat, soll man sie biß zur gelegenen zeit des sichtens nicht absonderen: sondern vmb der frommen willen, soll man sich auch mit den boͤsen betragen
    1647 Spee,Cautio 40
  • [was beim Mahlen] innerhalb solcher 9 schuhe an spreuer oder staub liegen bleibt, solle dem mahlkunden gehoͤren
    1714 SammlBadDurlach III 250
unter Ausschluss der Schreibform(en):