Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtbote

Stadtbote

, m.

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städt. Bote, Büttel; als Rats- und Gerichtsbote; oft mit weiteren Aufgaben wie Gefängnisaufsicht und Abgabeneinziehung, zT. auch als Vertreter des Richters
  • were jemant, de des richtes edder richters tho donde edder bedarff hedde, so sall de vagt van der stadt by des stades badenn de weddersatenn latenn vor gerichte ladenn
    1294 RigaStR. 30
  • so we se scult vorderet vppe enen man, de nicht vorgelden mach noch bŏrghen setten, bouen j verdunc, vnde bekennet he der scult: de voget sal eme den man antworden vor sin gelt, vnde den sal he setten to des stades boden hus
    um 1300 RigaStR. 145
  • das man scholtissen, richter, scheffen und schriber jarlich vor kost gelt pligt zu geffen ii gulden ..., den ii stadtbotten iklichen 1/2 groissen
    1394? LuxembW.(Majerus) III 94
  • oeck so wie die poerterscap begheert van B., ... hy sal gheven ... den steebood ende den steeclerck elcx een oud botgen
    1405/1422 WestfriesStR. II 251
  • ist der stattbote vnder den andern dienern der oberste, der schweret zu seinem ampte also, das ich dis ihar der statt, buͤrger arm vnd reich getreulich dienen wil, sie an jhrer wache, an jhren gefangen vnd schlossen bewaren wil, vnnd an alle dem das mir von der statt wegen befohlen wirt
    1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. VIII 1, 10
  • was der foyt bai den vindet, die man vmb vngericht vecht vnd zu in richten lest, ... von pfert vnd von harnuß, das gepurt im, ... dem nachrichter die kleider, den statpoten das gurtlgewant
    1430/43 OlmützStB.(Saliger) 53
  • alle priesters gueden off geestlicke gueden mach men bycommeren myt ene schepene off mit onsse stadtbode op een eed van des dekens off een van onssen drie houetpriesters weghen
    1455 BolswardStB. 1455 Kap. 124
  • alle becommeringhe, die geschien zullen, ... die sal onse stadtboede doen ende anders nyemant
    1456 SneekStB. Art. 68
  • E., stattbott von Speyr, hat H. ... der streitbrief geantwurt bey seinem eyde
    ProtBKammerger.(1465/80) 997
  • dese weet salmen doen ten huyse ... van dengenen, die sijn huys aengesproken wort, ende is hy buyten der stede woenachtich, soe salmen die weet doen met een stede bode ende een borgemeesters bryeff, diemen die man selfs sal geven, of tot synen huyse draghen
    1497 Fruin,Dordrecht I 137
  • ambt- und statpoten, die sullen die steur auch helfen einpringen
    2. Hälfte 15. Jh. Tirol/ÖW. V 474
  • wolt yemants den edlen, so vnsere burger synd vnd vsserthalb der statt sitzen ... fürpieten, der sol inen ein schrifftlich citacion ... mit einem geschwornen vnserm stattbotten vnder ougen oder ... zu huß vnd hoff verkünden
    1520 FreiburgStR. I 1, 3
  • dat hy, verweerder, die gecoft ende deuchdelicken betaelt heeft, zulcx hem, eysscher, by een stedeboede met die roede gerelateert ende gepresenteert es, dyen hy den verweerder te guede gescouden heeft
    1546 LeidenKenningboek 54
  • als yemant besaet doet mit richter ende schepenen aen gelt ofte ander goet, sal hy drie mael ten allen XIIII daghen doen ... ende den aenlegger sal den anderen die weet met eenen geswooren stadtsboede schriftelick besegelt van richter ende schepen doen
    1. Hälfte 16. Jh. NijmegenStR. 321
  • den bawrguͤlten vnd die da pfleghafftigen heissen etc. dis sind pactleut vnd vnter den mag man wol einen fronboten welen (das ist einen statboten oder einen landtbuͤttel)
    1553 SspGl.(Dresden 1553) III 25
  • es solle jeder stadtbote, ehe man ihn annimt, und ehe man ihm die silberne oder andere bitten buechs anzuhangen gibt ..., geschworn und vereidet sein
    1593/94 TrierWQ. 122
  • wenn der stadt-bothe schreyet, wasser fuͤr die thuͤren, strassen reinzumachen, dan soll sich ein jedermann nachrichten, bey 20 ßl. bruch
    1611 StolpStat. 245
  • daß den buͤrgern, inwohnern und fremden unverboten seyn solle, ihre briefe den stadt- oder andern particular-boten, da ... die kaiserliche post zu gebrauchen nicht gelegen noch gefaͤllig waͤre, nach belieben ... zu vertrauen
    1616 Emminghaus,CJGerm. II 561
  • der statbot soll gehalten sein des morgens zeitlich ... sich beim herrn burgermeister zu verfuegen umb zu vernehmen, was die stat moechte zu thun haben und da sonsten der burgermeister des stathbodten bedürftig were wegen dieser stat, zu haus bescheid zu lassen, wo er zu finden
    1630 Wittrup,RheinbergRG. Qu. 80
  • so der groß rath besëtz wirdt mit 3 burgeren, so soll imme 2 bahr schuo gegeben werden, vndt daß trite bahr gehört dem statboten 
    1690 MellingenStR. 424
  • bey befundener defraudation oder bezeigtem ungehorsam ... [wird ein] stadt-both um zwanzig thaler ... gestraffet
    1722 CAustr. IV 103
  • ohne landesherrliche bestaͤtigung ernennt der magistrat die unterbedienten, als stadtdiener, rathsdiener, ausreuter, stadtboten, gerichtsdiener, stadtknechte, viertelsknechte, die er zur ausrichtung und vollstreckung seiner befehle gebraucht
    1785 Fischer,KamPolR. I 652
  • der kaiser und die landesherrn, ... die reichsstaͤdte und selbst verschiedene landstaͤdte, die starken handel trieben, besaßen zur fortschaffung der briefe, paketer und sachen ihre eigene boten, die, weil sie in großer anzahl vorhanden waren und verschiedene bestimmungen hatten, zuweilen in besondere klassen eingetheilt wurden, ... es ist diese verfassung noch heutzutage in den meisten reichslaͤndern ... vorhanden. man hat daher kanzley- kammer- raths- gerichts- amts- stadtboten 
    1785 Fischer,KamPolR. II 465
  • die vorladungen geschehen ... durch den stadt- oder dorf-boten 
    1806 Roman,BadKirchR. 208
unter Ausschluss der Schreibform(en):