Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtkeller

Stadtkeller

, m.

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I städt. 1Keller zu Lagerung und Verkauf bzw. Ausschank insb. von Getränken, va. von besonders hochwertigem, dort exklusiv angebotenem Wein und Bier; auch: städt. Trinkstube, Ratskeller; urspr. zumeist im Rathaus (I) 
  • gelevert in den stad keller 1/2 last honniges
    1400 LivlUB. I4 Sp. 375
  • wanner wy enen nyghen denre annamen unde denne vordt zyn eydt deyt, zo schal he altohant ... zinen stalbroderen 24 schillinge sundisch to wyne edder to bere imme stadtkelre [geven]
    1487 PommJb. 2 (1901) 144
  • alle welcke exchijsen de stede heeft thueren prouffite ... ende der statkelre mitte solre gelt sjaers 3 rh. gl.
    1514 InfHollant 600
  • ok schall men ... nicht vth deme statkelre ... gedrencke na der tyd dar henup todrinkende halen lathen
    1519 CDBrandenb. I 15 S. 494
  • von freyheit des stadtkellers: in dem stadtkeller sol gantze freyheidt seinn, vndt niemandt freueln mit wortten oder werckenn
    1556 Walch,Beitr. VII 186
  • mit gutem wein vndt bier zu rechter bequemer zeit, soll der stadkeller durch denn rath oder jhere darzu verordennte, gemeinem nutz zum bestenn versorget [werden]
    FrankenhausenStat.(1558) 210
  • nach dem der rath alleine bißohero befug bewesenn vnndt macht gehabt, froembte weinn vnndt bier in denn stadtkeller gemeinem nutz zu guthe enzulegenn vndt zu schenkenn, so bleiben sie darbey auch billich
    FrankenhausenStat.(1558) 277
  • wenn der rath kein freybergisch bier im stadt-keller schencken liesse, der gast-wirth sich mit hiesigem biere behelffen wollte
    1562 Knauth,Altenzella III 350
  • gerekent mit den olderman m. H.E., dat he an glasefinstern vor up den rathuse, up der ratkameren, up der schriverie, stadtkelder, up der legghe ... und sunst hin und wedder in etliken jahren gemaket hadde
    1586 Münster(Stadt)Kdm. II 348
  • welche aber nicht ... bereitte fuhr hetten, die sollen schuldig sein, solche auffs land gekauffte wein ... in eines erbaren raths stadtkeller ... einzuthun vnd darinn so lang ligen zulassen, biß sie gelegenheit haben, dieselbigen an jhr gehörige ort zuverschicken
    1597 Wüst,Policey VII 178
  • wer unlust auf dem rathauß, marckt, stadtkeller, hochzeiten, ehrlichen gastereyen, schuͤtzen amten und meygelagen anrichtet [soll gestraffet werden]
    1599 LauenburgStR. IV 12
  • K. ... waß lange zeit zu raede und waß lange zeit kemmerher dieser statt M. und haben mit seinen hulfer zaligen J.A. die raetzkameren lassen uffbouwen, glichfalß den staetzkeller, bierkeller und legge
    1610 Westfalen 40 (1962) 142
  • von diesem impost aber auf die frembde biere ... bleiben nochmalen der adel, und in den staͤdten die rahts- und stadtkeller [befreyet]
    1664 CCMarch. IV 4 Sp. 91
  • das sogenannte herrenjagen belangend, solle ... alle vormalige jagenszehrungen und zechen aus dem gemeinen stadtkeller abgestellet werden
    1764 Cramer,Neb. 46 S. 101
  • waͤre der privative weinschanck von dem stadt-keller ein ohnerlaubtes monopolium, wodurch ihnen, appellanten ... ihre ganze nahrung entzogen und fremden zugewandt wuͤrde
    1766 Cramer,Neb. 62 S. 15
  • caͤmmerey-etat der stadt B. ... einnahme: ... an zeit-pacht von der apotheker-wohnung 10 rtl., - stadt-keller, hopffen-scheffel, wage 18 rtl.
    1783 HistBeitrPreuß. II 452
II
ein städt. Gefängnis
  • H.O., de sich by A.H. by nachtiden thon bedde gelacht und in dem ebruck gesport, dairumme in den stadeskeller verstricket
    1548 Bürgerbuch und Protokollbücher der Stadt Ahlen (Ahlen 1970) 331
  • in den stadtzkeller gefengklich ingezogen
    1592 Bürgerbuch und Protokollbücher der Stadt Ahlen (Ahlen 1970) 361
  • die N. nichts gestendigt, actum uffm rathhause unter im stadt keller in pleniori consessu judiciali
    1635 HitzigAnn. 1 (1828) 437
unter Ausschluss der Schreibform(en):