Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtkind

Stadtkind

, n.

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I Person, die in der (betreffenden) Stadt (II) geboren ist, aus dieser Stadt stammt
  • usetzig persone, ... [die] unser statt kind ald in unser statt wonent oder unser burger sind, den sol und mag man wol pfruͥnde lihen
    1422 UlmRotB. Art. 475 [Komp.?]
  • all ledig knecht, die nicht statkinder hie sind vnd nicht burgerrecht habent, sullen kainerlay henndl treiben
    1461 WienCopeyBuch 274
  • ap sichs vorviele, daß zcur zceit kein stadtkindt in priesterlicher wirdigkeit were, sal der radt [das] capitel ... bitten, die meßen vff gnannten altar zcu bestellen, biß so lange ein stadtkindt zcu priestern geweyhet vnd der altar geliehen werde
    1496 MittOsterland 5 (1862) 306
  • frei werden geborn alle kinder zu M. ... aber ... werden die stadtkinder von M., wan di in der kellerrei eine, E. oder L., ziehen, der herrschaft leibaigen
    1526 MosbachStR. 587
  • wir hend kein hilf ze predigen; zwen helfer hend wir, die sind nit angenem und nit geschickt, sind aber stattkind 
    1533 deQuervain,BernRef. 66
  • ein hiesiges stadtkind ..., von seszhafften eltern gebohren
    1555/77 MHungJurHist. IV 2 S. 100
  • bei der besetzung der kirchen- und schulstellen sollen stadtkinder stets den vorzug haben
    1579 Brandenburg/Sehling,EvKO. III 201
  • dass stadt- und bürgerskinder, deren eheliche geburt von niemandem in zweifel gezogen ... zur erlernung ehrlicher handwerke gelassen und ... zu ehrlichen mitmeistern angenommen worden
    1686 MHungJurHist. V 2 S. 307
  • dann ein immatriculirter secundum modos ... einem andern gebohrnem stadt-kind gleich gehalten werden soll
    1698 SiebbStatMun. 26
  • stadtkind: der in der stadt gebohren ist
    1762 Wiesand 1004
  • der nachsteuer-entrichtung unterworfen ist, [was] die ritterschaftliche kanzley-verwandten ... wenn sie stadt- oder landes-kinder waͤren, schon besizen oder noch ererben wuͤrden
    1778 Mader,ReichsrMag. II 235
  • in den meisten staͤdten koͤnnen nur stadtkinder ... zu den stadtaͤmtern gelangen
    1785 Fischer,KamPolR. I 633
II aus der (betreffenden) Stadt (II) stammender junger Mensch, Bürgerssohn, iU. zum Fremden und zum Landeskind (II) 
  • 60 gulden solen jerlich zweien statkindern zu T., welche durch einen pfarrer und schulmeister am geschicksten erkant, zu irer underhaltung ... gegeben ... werden
    1529 Torgau/Sehling,EvKO. I 1 S. 679
  • dass er, der appt, uns auch zu ewigen zeitten 8 knaben, arme geporne stattkinder, mit einem zimmlichen disch underhielte
    1540 ZSchwabNeuburg 30 (1903) 33
  • von der stadt- und land-kinder einschickung ... zur schule
    1712 SchulO.(Vormbaum) III 193
  • ich finde aber eine in grund verdorbene disciplin unter den stipendiaten, einigen stadt-kindern und studiosis
    1732 ZHessG.2 46 (1927) 188
  • Collegium Carolinum: ... hiesige stadt-kinder sollen darauf studiren
    1785 BrschwWolfenbPromt. III 224
  • [stiftung:] 1500 rthlr. zu zwey akademischen stipendien fuͤr stralsundische stadtkinder ... das eine fuͤr einen theologen, das andere fuͤr einen juristen
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 125
III Person, die unter Vormundschaft (einer Stadt III) steht; insb. wegen Verschwendungssucht; jn. (zu) Stadtkind machen jn. entmündigen
  • die ghene, die als stadts-kindt ter puijen is afgheroepen, en mach niet valide contracteren
    1559 CoutHérenthals 90
  • enen, die altijt onsinnich is, ende enen verbrenger, dem verhandelinge sijner guederen verboden were ende stadts kijnt gemaect ... is in den rechten testament te maecken verboeden
    3. Viertel 16. Jh. KampenStROntw. 133
  • so ein buͤrger, eines buͤrgers frau oder wittwe ... uͤberfuͤhret wuͤrden, daß sie ihr gut liederlich und verschwenderischer weise durchbringen, die sollen auf verlangen der eltern, vormuͤnder oder verwandten zu stadt-kindern gemacht ... werden
    1761 DanzigW. 6
  • prodigi, unnuͤtze verschwender ihrer guͤter, oder, wie sie in Holland heißen: stadts-kinder 
    1801 Hagemann,PractErört. III 270
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