Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtmauer

Stadtmauer

, f.

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eine Stadt (II) umgebende Mauer (I) als Teil der Stadtbefestigung, zugleich als Begrenzung des städt. Rechts- und Friedensbereichs
Sachhinweis: LexMA. VIII 23; HRG.1 IV 1857
  • [die schephen schullen czwain enphelhen,] di di statmaur, di graben, di türn, di pruck und ander dinch, daz der stat czu gehort, beschaun und bewarn
    um 1330 BrünnRQ. 395
  • chain trinckgelt mag ein man behaben, den daz vortruncken ist in einem leithaus inderthalb der statmauer 
    um 1330 BrünnRQ. 393
  • ob dhain purger, der innerhalb der statmaur und des graben funiftzich phunt wert hab, eines totslages getzigen wirt, ... daz der ... icht beduͤrf dhainer purgelschaft
    14. Jh. BabbÖstUB. II 288
  • wurdi aber der schuldig von des grihtz wegen gejagt, wenn der kaͤmi fuͤr die stat mur uͤber den graben, den sol das griht fuͤrbas nit jagen
    14. Jh. LeutkirchStR. 24
  • swelker user borghere eder user borghersche de burscop upgheve, de scal binnen ver weken darna os untweken buten der statmuren unde also verne also der statplicht went, besete he dar en boven
    1422 Pufendorf IV app. 306
  • den tymmerluden, dede verdigeden de regelen bii der stadmuren, 7 s
    1458 HildeshUB. VII 637
  • es soll auch niemandts auf die stadt-mauren gehen, er sei dan ein geschwornner mittburger. man sol auch nicht stein dauon werffen noch pretter dauon tragen
    1497 Will,Altdorf 353
  • es soll auch niemant vff vnser statmuren in zwinger oder graben geen noch steen, noch einicherley vnsuberkeit daruff oder darin nit machen schütten oder tragen
    1498 WormsRef. V 4, 25, 2
  • ob die begrebnis der todten ... ausserhalb der stadtmauer an andern bequemern ort ... verlegt werden soll
    1542 Mühlhausen (Thür.)/Sehling,EvKO. I 2 S. 392
  • soll hinfürter niemand nahe bei der stadtmeuren bauen, sonder die künftige bäu sechzehen fuß weit davon gelassen werden
    1558 Jülich/QNPrivatR. II 1 S. 355
  • würde er [statartzet] von yemanden zu kranken zu gehn erfordert, soll man ime innerhalb der statmauren von einem gang fünff batzen ... geben
    1589 SchlettstStR. 431
  • haben ... gesagtte rhätte ... das rathauß, stattsmauren, turm ... undtt andere wachthäuser tachlos undt gantz zerfallen ... befunden
    1604 JbWestfKG. 5 (1903) 99
  • der schwedische feld-marschalck ... [hatte] was noch uͤbrig an auffgeworffenen schantzen, statt-mauren, thuͤrnen und thoren ... dem boden gleich machen lassen
    1644 Buchhorn 335
  • [von dem laster der beleidigten majestaͤt, lands-verraͤtherey:] hieher gehoͤren auch die muͤntz-faͤlscher ... absager, ubersteiger unserer stadt-mauren, auffruͤhrer
    NÖLGO. 1656(CAustr.) I 61 § 1
  • zu K., alwo der juden zusammenkunft in einem an der stadtmauer abgelegenen hauße waͤre
    1679 HessSamml. III 125
  • [ober- und hals-gerichte sind folgende ubelthaten zu straffen] befugt, nemlich: ketzerey, ... zerbrechung der stadt- und schloß-mauren und verderbung eines ackers
    1705 KlugeBeamte I2 800
  • obwolen denen canonicis und vicariis die gewoͤhnliche bequemlichkeit des walles ferner gegoͤnnet wird, sollen sie doch auf demselben ... durch graben an der stadt-mauer ... zum nachtheil der stadt nichts vornehmen
    1725 Staphorst,HambKG. I 2 S. 594
  • [der controlleur soll] die stadt-mauern, pallisaden und avenues dann und wann in augenschen nehmen, und wenn er befindet, daß luͤcken darinn, wodurch heimlich etwas herein praciticiret werden koͤnte, solches [melden]
    1736 CCMarch. IV 3 Sp. 457
  • wenn also bey strafe verbothen, daß kein fremder soll auf die stadt-mauren steigen
    1746 Hermann,AnfRGel. 9
  • es werden oͤffters bey naͤchtlicher weil waaren zu defraudirung der accis uͤber die stadt-mauer in die stadt practiciret
    1756 Cramer,Neb. II 14
  • Churbayern ... behauptet das ganze territorium ... bis an die stadtmauer, sammt dem wasser und der landstrasse, dann zoll und maut
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 270
  • stadtmauern: durch diese soll man ohne allerhoͤchste erlaubniß keine besondere ausgaͤnge oder thuͤren zu machen gestatten
    1774 RepStaatsVerwBaiern VI 236
  • weil die scharfrichterey innerhalb der stadtmauer belegen, [werden] gar keine hunde gehalten
    1781 HistBeitrPreuß. I 230
  • manchmal begrenzt er [gerichtszwang] sich mit den stadtmauren, welches haͤufig der fall bey amtsstaͤdten ist
    1785 Fischer,KamPolR. I 590
  • daß denselben [buͤrgerschaften] bei allgemeinen staͤdtischen beduͤrfnissen, z.b. bei errichtung und ausbesserungen gemeiner gebaͤude, der stadtmauer, des pflasters ... eine gemeine dienstconcurrenz obliege
    1788 Thomas,FuldPrR. I 186
  • das voͤlkerrecht legt den residenzen der souverains, den gerichtshoͤfen, stadtmauern und thoren eine unverletzlichkeit bey
    1798 RepRecht II 246
  • daß ... alle ... unsauberkeit an der stadtmauer bei 1 rthlr strafe verboten ... werden soll
    1800 HeidelbPolGes. 6
  • das roͤmische recht legt den mauern uͤberhaupt, und besonders den stadtmauern, eine gewisse heiligkeit oder unverletzlichkeit bey, und in den altdeutschen gesetzen wird diese inviolabilitaͤt bestaͤtigt
    1802 RepRecht X 179
  • daß die alten ... stadtmauern abgebrochen und ... nur die beibehalten werden sollen, welche die deserzion und accisedefraudazionen verhindern
    1808 Krug,StaatswPreuß. 284
  • die verbindlichkeit, einen nie uͤberbaut gewesenen plaz zu verkaufen, findet nur ... in ansehung solcher ... plaͤze, gaͤrten, aecker etc. statt, welche innerhalb der stadtmauer liegen
    1815 WirtRealIndex II 426
unter Ausschluss der Schreibform(en):