Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Stamm
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(Staltnis)
1Stamm
, m., mnl. auch f.
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I
Baumstamm, auch als Pars pro Toto für den ganzen Baum; auch: der geschlagene, behauene Baumstamm, Bauholz, Balken, Bohle; auf dem Stamm ungehauen, vor der Fällung; von Fallobst: zum Stamm geben/schütten an den Besitzer des Baumes geben
- wo der ... graffe gevorstet marcke hait, da mag er phenden uff dem stamme und nit uff der strassen1319 Senckenb.,Sel. II 308
- hait aber he das hulcz selber gehauwen wan dem stamme ader gelesen czu bornen, so beheldet he der marke rechtum 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) II 58
- eyn lattenhauwer en scla neyn holt lenger vorblocken bouen twolff vote mit dem stemmen vnn vorblockeMitte 14. Jh. GoslarBR.(Frölich) 94
- welch man hat by sinen nachgeburen einen boumgarten ligen, waz dar uber dez andern gewere komet mit sinen esten oder czelchen, der denne den stam oder dy wurczel uff siner gewere hat, der czihe sich der este oder czelche an und grife den czu einer vestenunge; was im denne da volget, das ist sin1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 2 Dist. 14
- lyes ym [der unberechtigt gerodet und Wald zu Ackerland gemacht hat] der herre eyn vrteil vinden, weder her ym das nach dem stamme oder noch dem acker schold vorpuessenvor 1360 IglauOberhof 67Faksimile (ca. 216 KB)
- wann auch der furstmeister pendet, of welichem stamme daz ist, so ensal kein furster ober yne phenden ober dem stamme1380 Wetterau/GrW. III 430Faksimile (ca. 262 KB)
- [Übschr.:] wer fruchper paum oder stam abhaut1458 Tirol/ÖW. V 304Faksimile (ca. 39 KB)
- es soll kainer kain feuchteins holz noch henichel slahen ... und wer daz uberfuere, der wer meinem gnedigen herrn von S. von ainem yeden stam verfallen funf pfundt1471 SalzbWaldO.(FRAustr.) 37
- dat se neyn holt schullen dar vth vorkopen vp dem stamme edder gehawen, se en don dat mit vnses closters weten1484 IlsenburgUB. II 49Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- wor en vmme berneholt vor duffte an geclaget wert denne scholen beyde to deme stamme theen, dar dat holt aff gehouwen is, welker dar den anderen vor wynnet, de beholt dat holtLübR. 1509 Art. 107Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- houwet ein bur einen ekenen stammen vor sinem have wech, brekt 20 florinvor 1531 RügenLR. Kap. 34 § 19
- wer einen stam in der freyheit oder B. abhauet ohne vorwißen des rahts, verbüßet drey mark oder acht tage den thurm1588 ZMarienwerder 49 (1911) 41
- [yberfahl an obs:] das hinfirther ain jedes wahin es felt bleiben, vnnd nichtz wider zum stamen geben werden solle1593 Reyscher,Stat. 502Faksimile (ca. 207 KB)
- so sach were, dasz ein bürger ein holz funde in dem waldt, und dem ein stück abwehre bey dem stammen von sieben schuen, mag der bürger das holen16. Jh. LuxembW. 73Faksimile - in Google Books
- soll das holzen im obvermelten weidach ... abgestelt und iemant ainichen stamb oder pfötschen ... zu hacken nit befuegt sein1618 Tirol/ÖW. II 83Faksimile (ca. 43 KB)
- wan ainer ainen frichtigen baumb hat und der bei aines anderen gründen stehet, und wan's frucht darab felt auf aines grund, so sind daß unßere rechten, das er billich die frucht aufhebt und schütt das drittheil zu dem stamb und tregt die zwaithail füer für sich1643 NÖsterr./ÖW. IX 818Faksimile (ca. 48 KB)
- die hoͤltzere ohne unser oder des eigenthumbsheren ... consens gehauen, oder ohne unser pass, unndt malzeichen, vom stamb hinweg, oder außer landts verfuͤhret1660 Schlüter,WestfProvR. I 525Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- der in aines andern wald ..., unwißent des aigenthumber, einen stamb holz abhacket1680 ÖW. VI 171Faksimile (ca. 50 KB)
- von einem halbbäumen floß, welches 20. stamm sind oder 40 seiten von 12 und 14 ellen ... und vier karren hat, jeder karren von 10. seitenvor 1720 CAustr. III 31Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wann ... aufgebothen wird, die allgemeine land- und herrwege zu verbeßern, so soll ein jedweder ... sich gutwillig dazu einfinden und auf bestimte tage und zeit mit pferd und wagen, mit strueck und stemen ... erscheinen1722 SchleswDorfO. 103
- das eigenthum eines auf der gränze stehenden baums gebührt dem, auf dessen grunde und boden der stamm aus der erde kommt1794 PreußALR. I 9 § 285
II
Familienstamm bestehend aus dem (lebenden oder bereits verstorbenen) erbberechtigten unmittelbaren Abkömmling eines Erblassers und den direkten und indirekten Nachkommen dieses Abkömmlings; bei der Erbfolge nach dem Stammesprinzip bilden alle unmittelbaren Abkömmlinge eines Erblassers jeweils einen eigenen Stamm und jeder Stamm erhält den gleichen Bruchteil vom Erbe; iU. zur Erteilung nach Häuptern (III 1 b), wo jeder Hinterbliebene gleich viel erhält
bdv.:
Stock (VIII),
1Strauch (IV)
vgl.
Stammrecht (II),
Stammteil (I)
- die ire eygene guͤtter einem herren uffgebent mit dem gedinge, daz sy, und noch irem tode von irem stammen der nechste in demselben lehen soͤlle der nechste sin1277 MGConst. III 145Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- miner brudere kinden, die suln daz under sich gliche deilen, eime alse vil als dem andern und niht nach deme stamme1323 FrankfUB.(Lau) II 182
- daz îglichs der vorgenanten brûders kinde ein stam sîn solle, und eim billich und durch recht als vil [vom Erbe des Onkels] werden solle als dem andern1399 LSchrP. 170Faksimile (ca. 271 KB)
- iz geschee ein teilunge czuschen stemen, und virlibe da ein stucke wingarten uzze, daz wulden sie gemein virliehen odir virkeuffen1400 Erler,Ingelh. I 112
- ist sy ein stam uff ires sones siten, und die andern czwei elichin lüde ein stam uff der dochtir siten, und sollen iz glich teilen1404 Erler,Ingelh. II 53
- so der khinder und ainekhlen ... dem stame nach zerechnen vier oder minder sein, so geburt inen allen aufs wenigist der drittail aller und yeder gelassener hab die ine sonnst wurd, so khain gschäfft vorhannden warSalzbLO. 1526 Bl. 52v
- dann die enckeln vnd vrenckeln erben auch die guͤter der großmutter mit den vatters vnd mutters bruͤdern vnd jren basen in stamme (das ist, sei entpfahen vnd nemen den erbtheyl, welchen jr vatter genommen hett, er wer gleich allein oder mehr gewesen) vnd nit in die haͤupter1550 Gobler,Rsp. 39rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wann ains on geschefft abstirbt, vnd kein bruder oder schwester, sonder allain seiner brüder oder schwester kinder, in vngleicher zal verlest, so erben dieselben geschwistergit kinder gleich mit ainander in die heüpter, vnd nit in die stemm, als manig mund, als manig pfundNürnbRef. 1564 XXXV 7Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- bruder undt des verstorben bruders sone erben das lehen auf die stammen, das ist, das ein bruder allein so viel nimmet als des verstorben bruders sone alle, ob ihr gleich viel sein1565 Klammer,CompJuris Titel 4 § 8
- das der überschatz ... uff die übrigen noch wesenden andern erben ... geteilt werde, namlich noch den stammen und nit in die heüpter1590 BaselZGesch. 49 (1950) 89
- vnd erben also vollbuͤrtige vnd halbbuͤrtige bruͤder vnd schwester kinder ... an statt jhrer eltern in solchem fall in die stamme vnd nicht in die heuͤpterEiderstLR. 1591 II 14 § 3Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- daß ... jetztberürte söhne, wan sie schon in ungleicher anzahl sich befinden ... in die häubter und nicht in die stämme succediren sollen1627 BöhmLO. O 38Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ)
- [wenn von drei Söhnen zwei und danach deren Vater versterben,] so muß seine erbschaft getheilet werden in drey theile oder staͤmme, das eine theil nimmt [der lebende Sohn und die anderen zwei jeweils die Söhne der zwei verstorbenen Brüder]1650 EstRitterLR. 296Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- gehet ein person mit todt ab, und verläst ainen oder mehr eheleibliche söhn im leben und neben denenselben auch enikhl von ainem oder mehr abgeleibten söhnen, so tretten solche enikhl in ihrer vätter fueßstapfen und erben neben denen söhnen in die stammen, daß ist, sovil alß ihren vättern, wan sie den erbfahl erlebt, gebührt hette1654 NÖLO. IV 2 § 4
- jeder zeit die kinder an ihrer verstorbenen elteren statt in die erbschafft auf die staͤmmen zugelassen werden1721 SGallenErbr. 12
- wird unter mehr erben ab intestato bald in die haͤupter, bald in die staͤmmen (in capita vel stirpes) succedirt1756 CMax. III 12 § 1Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so oft das erbvertretungs-recht zulässig ist, geschieht die theilung nach stämmen. sind von einem stamm mehrere nebenäste entsprossen, so geschieht unter allen nebenästen die theilung gleichfalls nach den stämmenBadLR. 1809 Satz 743Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
III
Stammherr (II), Oberhaupt, Kopf eines 1Stamms (II), der seine Nachkommen repräsentiert und als erbberechtigter Abkömmling eines Erblassers zu eigenen Lebzeiten alle seine Nachkömmlinge von der Erbfolge ausschließt; auch allg.: Familienoberhaupt
vgl.
Stammmutter (II)
- so ist mein uater und mein muter ein houbt und ein stam alle der kynder, dy uon in komenum 1390 BlumeMagdeb. 88Faksimile (ca. 132 KB)
- daz [umbsterbende] gud wurde ledig und neme er iz sich ane alse der eldiste stam. des quam einer und meinte, er were elder, er solde iz billicher han, und clagete ime uff daz gud1407 Erler,Ingelh. II 122
- statt vnd burg Zug überfallen vnd innemmen vnd allen manlichen stammen darin erwürgenum 1460 MittZürich 18 (1872/75) 47
- [meister H.K. sagt,] nachdem die lehen manßerben seien, das sy im als menlichen stamen und der swester nicht zugehorten1472 ProtBKammerger.(1465/80) 668
- sint denne die kynder noch naturlicher ordenunge des vatern eliche kynder, dorumbe so bleybet des mannes natur yn den kyndern und was denne des mannes gewest ist, und der ein stam was, dorumbe so bleybet es jo mogelich des stammes frochten, das ist seinen kyndernum 1490 RechterWeg I 147
- der gemeine stipes oder stam ist, daruon die andern on mittel absteigen1541 BaumMagschaft 320vVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- hie merck, das der sachse die erbgenge abmahlet nach eines menschen person, bey dem haupte wird vernomen der stam, das ist man vnd weib, die ehelich zusamen kommen, bey dem halse der in busen gehet, die kinder, bey den schultern vnd armen, da die zusamen kommen, bruͤder vnd schwester kinder1586 Schwartzkopf,DiffIur. O iiijvVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- P., der stamm, den man erben soll1717 Blüting,Gl. I 17Faksimile (ca. 124 KB)
- die grade der verwandtschaft zwischen zwey personen sind nach der zahl der zeugungen, mittelst welcher in der geraden linie eine derselben von der anderen, und in der seitenlinie beyde von ihrem naͤchsten gemeinschaftlichen stamme abhaͤngen, zu bestimmen1811 ÖstABGB. § 41Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- zur ersten [erbfolgs]linie gehoͤren die, welche sich unter dem erblassen als ihrem stamm vereinigen, naͤmlich seine kinder und weitern nachkoͤmmlinge1813 Landadvokat 175
IV
Verwandtschafts-, Erblinie, Abstammungsfolge
bdv.:
Linie (I 1)
- es sullen ... die nachst eltist frewnt ainer nach dem andern von mandlichem stam nach der stifter abgeen die ... pewnten innenhaben1455 Kitzbühl/MittSalzbLk. 14, 1 (1874) 88
- kündskünd in dem rechten stammen abstigender linien söllen nach der stat rechte an ir abgangen vatter und mütter statt staͧn, und ir aͤny und anen mit den rechten künden glych erben, die erbstuck sien gelegen, waͧ die wollen1493 TübStR.(Rau/Sydow) 21
- die stamme van vader oft moeder, die is die stamme van den kijnderen ende kijntskijnderen ende hueren descendenten1496 CoutBrab. II 2 S. 100
- [daßselbe erbe folget derselben linien,] dann wohl billig ist, daß ein jeglicher erbe in seine blut vnd stamme ... pleibeEnde 15. Jh.? SaarbrückenLR. 966Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- die andren all, von weyblichem stam, den die von deinen dochter erboren werden, seint nit in deinem, sünder in ires vatters gewalt1521 Murner,KaisStatR. C iivVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- daz sich die töchter, wann si verheirat werden, ... verzihen ... biß der mandlich stamen gar vergeet und die erbschaft zu den weibern oder auf töchter fallet1528 ZeigerLRb. 404Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- wann ir ... mannsstamm gar abgangen, des die herrn von Österreich nit schuldig sein sollen, iren erben weiblichen stammes zu verleihen1561 EderRel. I 489
- kan keine vorwandte person wider noch fuͤr ein ander person, die inn dem stamm vnd linien des gebluͤts auffwarts oder niderwarts stehen, gezeugen1561 Rotschitz 37vFaksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- in der zwerch- sowohl gleich als ungleicher lini seind sovil grad alß personen, ausser des gemainen stambens von welchem der erblasser und diejenige so erben wollen herkhomben1654 NÖLO. IV 2, § 4
V
Hauptlinie einer Familie, Stammlinie (I)
vgl.
Stammhalter
- sal des riches guit niman besiczen czu lehen van der ritter, der van dem riche gebaren ist, das ist synen stam vnd allen synen wijr ainchen, das he hait gehoirt in des riches ritterschaffum 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) III 5
- were abir, daz der selbe irste geborn son von dirre wernde vor virfůre ane knabin-irbin eliche leie, so sal von crafft dis keisirlichis gesetzis recht stimme und gewalt der kure fallin uf den altirn brudir leie, der von warem fedirlichim stamme ist komen, und danach uff des selbin irstin geborn soneum 1360 GoldBulle 123
- lehen gůt vellt niht an den stam vͤber sich alz auf die eltern, noch zu der seitten alz auf die pruͤder1390 (Hs.) BerthRechtssumme 388
- [wir bekennen] daz das geslechte ... H.v.S. von tots wegen also abgegangen sij, daz kein mannes name desselben geslechtes rechten stamme mer in leben sij1408 Hauptmann,Wappenr. 493Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- wa sich ... der stam gezwyet hat, sol man an den hindrosten geschwisterigotten an vachen rechnen1448 GlarusLB./Blumer,RG. I 186
- die ... frau sal ir anirstorbin standterbe von irem elichen kynde gebrauchin czu irem leybe. wenne sie abir gestirbet, so sal das selbige erbe wider gefallen an den stam, von dannen is herkomen istum 1490 RechterWeg I 246
- das nuhn hinfurtter zu ewigen tagen der stam von Lindau, der von Lindau seyen vil oder wenig, im vorhaugk ... drey echsen haben und des vorhaugks damit zimblich [gebrauchen mögen]1523 RheingauLändlRQ. 413
- das der erstgeporne sitzen bleib ynn des vaters liegend gut und der stam auff yhm bleib, das die linien des geschlechts nach yhm gefuret ward1523/24 LutherGesAusg. I 24 S. 440
- das auf im der stam Gundelfingen beruwen wer, desshalben er billich der recht erb1566/67 ZimmernChr.(Decker-H.) I 130
- wan der lezte seines nambenß und stambenß ein tochter ... und andere seithenfreünd von andern stamben alß schwoͤster ... hinter sein verläst, so schliest die lehenßtochter die andern negsten befreuͤndten ... auß1599 NÖLREntw. V 103
- wann ... die lebendt ehe nit me ist, so fallt das ligendt wider an die erben und stammen, danen es komen istum 1600 Carlebach,BadRG. I 161Faksimile (ca. 66 KB)
- in solchen haͤusern, die in mehr als zwei staͤmme vertheilt oder wo aus einem oder mehr staͤmmen wieder mehrere linien erwachsen sind1793 Pütter,ErörtStaatsR. I 327Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VI
1Haus (VI), Geschlecht (III 1), 1Sippe (I), Familie
vgl.
Bürgerstamm
- privelegia, de wy hebben van den vorsichtliken stamme der konnighe in Dennemarcke1452 Nyrop,Saml. I 732
- sy durch begabunge unserer keyserlichen majestatt mit zirde des adels, irer persone und stamens zu wirdigen1463 OstfriesUB. I 686Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- sint burger die stemhe vam K. ..., alle fier geboren burgerstemme van C.1469 Bär,Koblenz 136Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- welcher ein boszheyt gethan hat und doch von einem alten stam und geschlecht wol herkomen wer, mochen wir selber straffen1481 Storn,Schwureinungen 372
- so werden auch zwen, so von einem stammen geporn sein, nicht unter die siben eltern herrn [des Stadtrats] geweelt1516 NürnbChr. V 792Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- straff der vneelich gepornen, die sich der geschlecht, namens vnd stammens on vnderschid annemenTirolLO. 1532 Reg.Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- er seie des stammens und geschlechts der herren von G.1558/66 ZimmernChr.2 I 127
- welchs das furnembst ist, so dasselbig admiralwerk auf mich keme und ich sampt meinem sohn und der ganzen Pfalz stamm fur erbfursten oder von Schweden deficiente masculina linea angenomen wurden1571 MittStArchKöln 18 (1889) 33
- ein lezter des herrn- oder ritterstants seines nahmens und stammens mag von denen guetern, so er erheurat, erobert oder gewunnen, wol testiren1573 NÖLTfl. III 2 § 13
- daz die selben kinder solten erben sein aller vnbeweglichen edelgütter, damit der nahme des stammes vnd geschlechts erhalten werde1628 Apel,Collect. 59
VII
(insb. ehrliche, eheliche) Abstammung, (familiäre) Abkunft
bdv.:
Geschlecht (II)
- eyne sibbe ist eine mogeschaft, dy uon naturlichim stamme von einem elichin manne vnd von seime elichin weibe kumtum 1390 BlumeMagdeb. 86Faksimile (ca. 134 KB)
- beschuldiget man ouch eynen an synem ammechte oder unelichir gebort, sollicher sachen ist der antwerter nehr zu entghen ... solliche gezugunge sal ouch von dem rechten stamme geschen [vgl. Lib. X 4,18,3: in causa matrimoniali super consanguinitate et contractu]Ende 14. Jh. GlWeichb. 197Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [ein Fremder als Anwärter auf einen Fährmannsposten] sulde auch brengen, daz er from und bidderbe were und von rechtem elichen stam1417 Eckert,MainzSchiffer. 108
- mögend die künd, so von elichem stammen erboren sind, erben ir vatter und muter1471 GraubdnRQ. II 261Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- [kinder] von eelichem stamen1598 Sanen 109Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [Übschr.:] erlütterung der ehrben von unehelichem stamen1610 SchwyzLB. 177Faksimile - in Google Books
X
Grundstock eines Vermögens, Kapital; auch: feste, regelmäßige Einnahme?
- so hebben se vns ... ingerumet darenbauen noch hundert marck ..., vmme afthostellende ewichlicken sodan stamen de wy vormenden jarlickes to hebben in allen kercken auer ... D.1496 DithmUB. 92Faksimile (ca. 93 KB)
- noͤthig, daß man seine ... gewinnst nicht saͤmmtlich verzehre, sondern alle jahre davon etwas zuruͤck lege und es zu dem stamme des vermoͤgens selbst schlage1758 v.Justi,Staatsw. I 461Faksimile (ca. 83 KB)
- ein capital, eine auf zinsen ausgethane summe geldes wird häufig der stamm oder hauptstamm genannt1801 Adelung2 IV 279Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
XI
wie Stammrecht (V); meton. dessen Inhaber
- in 14 theil oder staͤmmen bestehendem rhein-fahrWormatia libera (Mainz 1695) 53
- daß diejenige, so 4 ₰ geben ... nicht mehr alß einen stamm oder einen Baumkircher machen1701 HessBlVk. 6 (1907) 3
XII
bergm.: (rechnerischer) Anteil an einem Bergwerk von einer Größe von vier Kuxen; meton.: Anteilseigner; auch: Hauptgang in einem Erzlager
vgl.
Erbstamm (II),
2Schicht (I 1)
- sol man niemand sein paw durch wüst und durch offenvert an gewinnen, nuer durch ganzen stam, da kluft an kluft geet1. Hälfte 14. Jh. Salzburg/ÖW. I 198Faksimile (ca. 44 KB)
- zwen vnnd 30. stämm oder 128. kucks hat ein grůb teyl1539 Bergwb. 256
- woͤllen wir die gewercken oder stemme diß bergkwercks, die jetzundt sein, oder kuͤnfftig werden ... was jne auß notturfft des bergkwercks gebuͤrt ... bawen lassen1568 Zwengel 169rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- ein jder, welcher in stollen, fundtgruben, massen oder sonst ettwass auffs neuw erschurpffen vnd auffnehmen wirdt, der soll alssbaldt in den negsten vierzehen tagen, wan die bestettigung geschehen, dem grundtherrn, auff welches boden das schurpffen geschehen, einen stam vor den erbstam vor dem berguogt anbiethen1570 PreußBergO. 306
- unser bergvoigt soll auch alle die gruben, so er verleiht, zu 32 staͤmmen oder 64 halben staͤmmen ... austheilen1590 Baden/Wagner,CJMet. 593Faksimile - in Google Books
- stamm oder ein zwey und dreißig theil sind vier kuxe, zwey und dreißig stamm ist eine gantze zeche oder 128. kuxe1693 Schönberg,Berginformation Anh. 90
- vier kuxe heissen ein stamm oder ein zwey und dreyßig theil, und zwey und dreyßig stamm ist eine gantze zeche oder 128 kuxe1710 Herttwig,Bergb. 253
XIII
Hauptperson in einem Rechtsgeschäft; Hauptgläubiger, Hauptschuldner
- sal ... die vrye stat M. ein stam sin, also daz wir ... an dem rych daz selbe phant gůt von in loͤsen moͤgen vor die sůmme geldes, als vorgeschriben stet1356 MGConst. XI 493
- daz sie H. als lange losin sulle, biz daz sie der stamp ledig sage1376 Cirullies,RechtstermBabenh. Anh. 313
- daz her ein stamp durch sinen willen worden ist zu eyme juden1378 Cirullies,RechtstermBabenh. Anh. 313
- von der vffgifft vnd vsserung wegen so sich an des reichs gericht verhandelt, dz ein persone oder stamme, oder mer personen oder stemme sich eins andern erbguts oder mehr güttere, die doch jn einen zinß gehoͤren, gegen dem zinß herren, er sein wenig oder vil, an des reichs gericht entüssern, vnd für die zinß ligen lassen woͤllen, so sol der jhene oder die jhenen so die güttere ligen lassen, vnd vsserung thun woͤllen das jnsatze vnd jnschryb gelt zu geben schuldig sein, nemlich acht vnd virtzig heller, vnd sol man es halten nach anzal der personen oder stemmen, es were dann das vil erben sich eins vnuerteilten guts entüssern wollen, so sol nit mehr dann ein entüsserung gelt gegeben werdenFrankfRef. 1509 fol. 50rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
XIV
Vertreter einer Gemeinschaft von Berechtigten, insb. einer Stammschaft
- wilthuben, davon P.S. selige zum halben theil ein stam vnd vffheber gewest ist1512 Haltaus 1728Faksimile - in Google Books
- vnd ist vor gericht erschienen juncker D.v.K. vor sein vnd seiner mittheiler als rechter stam1529 Eifel/GrW. II 702Faksimile (ca. 201 KB)
- wann deren landsiedel vnd erben viel waren, so sollen sie auf begehren des lehn-herrn einen stamm vnter ihnen machen, also dass durch denselben aus einer hand, die zinss oder pacht jedes iahrs sammtlich vnd nicht vertheilt mögen gereicht werden1696 Haltaus 1728Faksimile - in Google Books
XV
Volksstamm
bdv.:
Leutstamm
- uss bewegnús des babsts, so den swaͤbischen stammen als im ze moͤchtig, schuͤchtvor 1547 BernChr.(Anshelm) I 41