Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stapel

Stapel

, m., f., Staffel, m., f.

auch lat. flektiert

I Stab, Stock, Pflock, Pfahl, Balken; Stütze eines Gegenstands; binnen seinen/ihren vier Stapeln auf dem Sterbebett
bdv.: Stange (I)
vgl. Stab
  • na bete nan man þæt fyr na læng, þonne man þa halgunge onginne; ac licge þæt isen uppan þam gledan oðþæt þa æftemestan coll; lecge hit man syððan uppan þam stapelan [niemand schüre das Feuer länger, sobald man (der Priester) die Weihe beginnt; aber das Eisen liege auf den glühenden Kohlen bis zur letzten Kollekte; alsdann werde es auf die Pfähle hinaufgelegt] 
    um 930/1020 (Hs. um 1125) Liebermann,AgsG. Ordal 4, 2
  • vnde beholde in dem houe de to dem vorsprokenen huse hort eyn blek, dar min reme vppe steyt, dat is ghetekenet mit stepelen in der erde
    Anf. 14. Jh. Braunschweig/Lasch,NdStB. 76
  • ein hoevener, die binnen sijn vier stapelen ligt, wil hy sijn goet overgeven, die sal alsoe mechtich wesen, dat hy op moge staen ende leden hem selven
    1324 Overijssel/GrW. III 877
  • dat ghien man ofte vrouwe en zal noch en mach binnen oeren vier stapelen zunder schulten ende scepen meer gheuen in testamente dan dien tijnden penning van al oeren guede
    1363 KampenStR. I 54
  • achter dien, dat si comen binnen oeren vier stapelen, zoelen si daer na ghiftinghe maken of copt doen ..., so sal een man also mechtich wesen, dat hi twe scepen moeghe doen halen, ende so sal hi hem seluen cleden ... ende sal opstaen ende nemen een sweert ende tien dat ende slaen daer drie slaghe mede
    14. Jh. ZwolleStR. 135
  • licht dar ornum im doͤrpe, so schal dat ... mit stenen, edder mit stapelen, edder mit gruffte affgetekent gewest syn
    JütLow. 1590 I 46 § 1
  • is idt [ornum] ... nicht sunderlick affgemercket mit stenen, stapel edder grufften, so wert idt mede gerepet
    1593 JütLow.3 I 46 § 3
  • [ornum:] dadt didt ein stucke landes is, olther midt stenen, stapelen, effte midt grufften affgemerkedt und etwa ein man sunderlicke hure daruan gegeuen hefft, velledt nicht in de deele wen dadt veldt gemeten werdt und wen clage darup erhauen werdt so möth de besidter midt sinem kiønseede dadt beweren dadt jdt sin ornum sy
    1595 Ekenberger,Eluc. 114
  • [preiß für welser-holtz:] ein feuchtener langer staffel, 15 biß 16 schuch lang, 3 zoll dick [9 kr.] ... ein lehrbaumener staffel 10 schuch lang, 3 zoll dick [7 kr.]
    1698 CAustr. I 154
II Hauklotz, Block, insb. Münzblock
vgl. Dingstapel
  • ief ma enen muntere bifueht mei fade ende mey falsehede oen sijn screne iefta oen zijn scatte ... mer sijn ferra hand op zijn staepele [aL.: staepstele] ofslaen, omdat hi mey falseheed bighensen is [wenn man einen Münzer mit zu geringhaltigem und mit falschem Gelde in seinem Schrein oder in seinem Schoß ... ertappt, ... man soll ihm die rechte Hand auf seinem Münzblock abschlagen, weil er mit Falschgeld betroffen ist] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 200
  • jefter en montere bigripen wirt in siner menta mit fade ende mit falscheed, deer hi deen habbe binna sijnre menta, soe schel ma him vp dae staepele zijn hand ofslaen [wenn ein Münzer in seinem Münzhaus mit geringhaltigem und falschem Gelde, das er in seinem Münzhaus geprägt hat, ergriffen wird, so soll man ihm die Hand auf dem Dingstapel abhauen] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 358
  • were ok, dat de raed yd [ghelt] proven wolde vor deme stapele unde hedde ik [de muntere] yd nicht gheprovet, dat mach ik tovoren proven
    1387 BremUB. IV 83
  • de knokenhowere gheuet to herwede den swinebotel, den stapel vnde barden vnde de messede, dar se de swine vnde de rindere mede reyne maket
    Ende 14. Jh. HerfordRB. 44
  • vnd ine schal dat gelt varen in isliker stad vorscreuen vd des copmans budele edder vor deme stapele vp der munte
    1403 LübUB. V 66
  • tha ief kening Kerl thet alle fresum, thet ma to Iewere an to Stawrum stapelan sette and panning sloge [da verlieh König Karl allen Friesen dieses, dass man zu Jever und zu Stavoren Prägestöcke aufstellen und Münzen schlagen dürfte] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 172
  • falsch is dat, de dar settet anboldt unde stapel unde muͤntet geldt ane des koͤninges orloff
    1593 JütLow.3 III 65 § 1
III
Grenzstein
  • cum granario et ipsa sala comodo ipse istaffili positi sunt
    764 CDLang.2 II 146
  • per eundem rivulum usque ubi ille staphol stat
    11. Jh. (Hs.) FreisingTrad. I 761
IV Staffelstein, auch Gerichtstisch oder sonstiges Symbol einer Gerichtsstätte; (Leute), die auf den Stapel hören wie Stapelleute 
  • si quis pro hereditate vel pro ingenuitate certare coeperit post malo ordine, cum 6 in ecclesia coniuret, cum 12 ad stappulum regis in circulo et in hasla, hoc est in ramo, cum verborum contemplatione coniurare studeat
    1. Hälfte 7. Jh. (Hs. 9. Jh.) LRib. Tit. 69, 5 (Hs. B)
  • si quis caballum, hominem, vel qualibet rem in via propriserit, aut eum secutus fuertit, per tres marcas ipsum ostendat, et sic postea ad reges stafflum 
    1. Hälfte 7. Jh. (Hs. 8. Jh.) LRib. Tit. 75 (Hs. A)
  • si autem extra regno, super octoginta ad regis staffolo, vel ad eo locum, ubi amalatus est, auctorem suum in praesente habeat
    1. Hälfte 7. Jh. (Hs. 8. Jh.) LRib.(Beyerle-Buchner) Tit. 37, 1
  • omnes pertinentes super truncum dictum stapel non tenentur ad thelonium
    14. Jh. DortmStat. 227
  • alle dey ghene, dey op den stapel haren, dey engheven hiir gheynen toill
    15. Jh. DortmStat. 231
  • hijr up sodanne affsprake hefft K.W. dre rinssche gulden up den stapel vor den steden tor stede gelecht unde hefft to den hilligen geswaren, wo vorgerort, unde is darmede der ansprake halven van den beiden broderen gescheden
    1509 HolstVierstUrt. 17
V Stufe; Treppe; insb. als Versammlungsstätte eines Gerichts und als Ort rechtlicher Handlungen
  • stapul 
    Anf. 11. Jh. Wright-Wülcker I 126
  • es mag ... enkein amptman gewúnnen noch verlieren amptgůt denn mit dem hofgericht an dem staffel 
    1400 Luzern/Geschfrd. der 5 Orte 38 (1883) 31
  • wer auch weg vder stapffeln vber der stat graben oder in der stat graben machet oder die statgraben geuarlichen wuestet, der ist verfallen ain pfund haller
    LauingenStR. 1439 S. 40
  • wen man von gerichts wegen vor den thorn brenget, kommet er dri staffeln uff, er ist eime cammerer auch verfallen vor III gulden
    1444 MainzKämmW. 8
  • alle die, die urber salcze ... uff karren oder wagen vor unser frauwen tzu M. vor den staffelen ader sust in der stat feil hant, die sollent daz uzgeben und verkeuffen mit eins camerers maße
    1444 MainzKämmW. 161
  • an der vordern staffel uff dem halbthail [ist] der brannger ann der maur gestanden
    1541 Herolt,HallChr. 141
  • wer also von schuldt in die käffig gelegt wird, so soll der kläger daß nechst gericht ein klag thun, ... darnach daß nechst gericht, einmal vor dem weisser am staffel auffbiethen, darnach im spithal bey dem brett ihne verkauffen vor seine schuldt
    1564 (Hs. 17. Jh.) MünchenGA. 23 (1846) 195
  • wem ein mort beschicht und den beschryen sol oder will, der sol nemen die wayd, darynne der todt blyben ist, und die hancken uff eynen schafft und dan damit uff eynen gerichtstag ... kommen ... an die staffeln zu St. Catherinen, da sollent der schultheiß und die scheffen sitzen und den schrey verhören
    16. Jh. OppenhStB. 218
  • ym nyderrychte vor dem stapel wird nycht hoher und wyder procedertt als summarischer wyse
    um 1600 Struck,MecklLandstädte 76
  • eß sein aber die gradus ... der bluetsfreündschaft nichts anders alß ein underschaid der verwandschaft, und gleichsamb ain mittl wie man in solcher verwandschaft von ainer persohn zu der andern khombt. dann wie man in ainem hauß durch die staffel an ainer stiegen auf und ab von ain graden zum andern khombt, also khombt man auch durch anzahl der geburt von ainer persohn zu der andern in der verwandschaft
    1608 OÖLTfl. V 3 § 2
  • ihre [capuziner] stell und sitz ware an dem staffel, da die ehen zusammen gegeben werden
    vor 1663 ThurgauBeitr. 53 (1913) 43
  • hat man die kirchen staffel bey st. michael ... laßen auffheben und ganz new machen, sind dabey 7476 schu stein, und anjezo der staffel 53
    1677 St. Michael in Schwäbisch Hall (ebd. 2006) 115
  • der fuͤrstlichen gesandten baͤncke waren um eine, der churfuͤrstlichen aber um zwey staffeln, und des herrn principal-commisssarii siz noch uͤber disen mit zweyen stuffen erhoͤhet
    1774 Moser,Reichstage I 336
VI wie Staffelgericht; auch die Gerichtsstätte
bdv.: Richtestapel
  • wann ouch in solchem gericht zů E. ein vrteil stössig wurd, die sol man ziehen vff die stafflen im hoff zů L.
    1303? Luzern/GrW. I 167
  • die kundschafft sollen sy furen vnd zcu brengen jn dreyen tagen vnd sechs wochen zcu Fulda jn dem stifft vor dem staffel: vnd welcher partey geburt, eyde zcu thun, dy sollen dy helgen habe vnd dy ander parthey den steder
    1405 Eberstein2 II 7
  • [die Eheleute haben dem Abt und dem Konvent] alle dyss vursch. erf und goit ... vur dem gantzen gemeinen scheffenstoil und gerycht ind fort dat hoeffs erve up dem dincklichen stappel des hoeffs ... upgedragen
    1493 HeisterbachUB. 570
  • witlick sy eynem idermann, wenner de heren sitten in deme stapel, oft dar yemant were, de dar welke sproke ofte kolserie makede twisschen deme richte unde deme ronsteyne, de schal vorvallen syn in broke, alse de vrone schal unde mach ene panden up 4 ß
    1501 RostockGO. 71
  • unde D. vor deme stapel is geweßen unde is averbodich gewesen sines edes
    1509 HolstVierstUrt. 46
  • appelliret einer van neddersten gerichte an den stapel des landes, mot de appellation bime gerichtsnotario binnen tein dagen anhengich gemaket [werden]
    vor 1531 RügenLR. Kap. 8 § 3
  • wann der schultheiß an die staffel läßt gebieten oder der meister, in andere geschäfften, wie allda eine stund ernannt wird, soll der meister alsbald der erste da seyn, und das viertelstundgläsel aufstellen
    1564 Alsatia 1868/72 S. 218
  • der stapel zu B. ligt im kerspel S. im geholts daselbst, uf gewisse gewentliche tage wrogen und bringen an alle godingessache
    1571 WestfLR. 171
  • mit den gemeinen injurien [wird es] nach polizei- und landgerichtsordnung ... oder auch nach der gemeinen bürgerschaft spruch und urteil für dem niedergericht oder stapel gehalten
    1589 Mecklenburg/ZRG. 10 (1872) 144
  • gerichtsgebrauch, nach welchem die ... landbeguͤterten ihre streitsachen zuerst an den stall zu Stralsund gebracht, von da aber an das kirchspiel zu P. ... von da an den stapel oder das buch zu Schwerin
    1742 Kamptz,PreußProvR. II 39
  • die appellationen gehen vom niedergerichte an den rath, von diesem an den stapel zu Bergen ... und von da an das koͤnigl. hofgericht
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 247
VII Ort, Platz, Magazin zur Niederlage (III) und zum Verkauf von Handelswaren, insb. aufgrund des Stapelzwangs; Umschlags-, Handelsplatz; Warenlager
  • locum forensem, stapel vocatum
    1352 InvBruges IV 291
  • sullen sij eenen stapel hebben in haer stat, dat alle goet, dat aen haer stat coempt den stroom op off neder, daer sall blijuen liggen acht daege lanck
    1372 Gönnenwein,Stapelr. 402
  • soelen sij egeyne wijne gelden weder die uysswendige geistlicheit dan mit kouffmansgulden ... als dat ouch van alders ... gehalden is geweist an dem stapell des Rijns
    1443 KölnAkten II 303
  • dat ok en islik schipper van der hense, de van osten westwart geladen wert, schal geholden unde vorbunden wesen tom stapele in Flanderen to zegelende
    1447 HanseRez.2 III 194
  • so als doch de stapel van kopenschop der Oesterschen stede intgemene bynnen Lubeke unde Hamborch iss
    1481 OstfriesUB. II 138
  • wy ons ... gelijck ander van der hansestede coiplude nicht conformeren unde nochtans in den cunthoren ende stapelen der hanse privilegia bruken willen
    1484 HansUB. X 700
  • [dass] gast mit gast nit handlen solle, im widerigen dem befinden nach bestrafft und ins kuenfftig vom stapel abgewiesen werden solle
    1687 Korsch,StrRKöln 149
VIII
Niederlage (III); Abladen, (Zwischen-)Lagern (und Feilbieten) von Handelsware, insb. aufgrund von Stapelzwang; Stapel halten Waren aufgrund des Stapelzwangs abladen und während der vorgeschriebenen Stapelzeit feilbieten
  • ut nullus stapel, nulla exoneratio mercium fiat inter R. et G.
    1251 HansUB. I 135
  • ne gheen vremd man die stapel hout binnen G. van wullen ne mach vercoepen wulle te daghe, hy ne sy poertre binnen G.
    1297 CoutGand I 488
  • [wie beloven] allen den coepmannen van den bremschen rike ... comende bin der stede van Brucghe ende daer houdende den stapel van wulle, van wasse, van werke, van copere ... de vriheiden ... ghetrouwelike te houdene ... also langhe, als zi houden zullen haren stapel in de vorseide steide
    1309 HansUB. II 66
  • dat alle goed ... binnen onser stede ... comen sal ende rechten stapel aldaer houden alse coern ende zout, ... ende dat sel men ... vercopen ende vermeten ... sonder arghelist
    1355 Dordrecht(Wall) I 236
  • so wat vremdt coopman, die wijn buten der vryheit coft, opten stroom of opt lant, die sal zinen stapel Tordrecht houden achte daghen legghende
    1401 Fruin,Dordrecht I 34
  • dat nyement ... mit geenen zoudt ... opwaerts en vare die Marwede, ... thensy bynnen onser stede vercoft ... naden rechte vanden stapell 
    1445 Fruin,Dordrecht I 283
  • den stapel van deme viske to Lubeke to holdende
    1446 Brattegard,MndBergenGsSpr. I 105
  • dat de stapel to Brucge mit den lakenen nach older loveliken wonheit nicht wert geholden
    1450 HanseRez.2 II 508
  • das der stappel mit dem fiehe in unser statt C. gehalten sal werden
    1480 Bär,Koblenz 200
  • hebben ... onse edele voorders gheordonneert ... 't recht van de stapele van de coorene ende graene ghehoudene te werdene binnen onser voorseyder stede van Ghendt
    1515 OrdonnPaysBas I 351
  • [die saltzmütther] sollen ... acht nehmen, daß, wenn frembde saltz hieher bringen ... daß [sie] einen tag auf dem freien marckt oder rathhaus stappel halten sollen
    1593/94 TrierWQ. 115
  • die schiffahrt des F. strombs vndt hiesiger stabell fast gaͤntzlich ... niedergelegt
    1659 HessSamml. II 571
IX wie Stapelrecht (I) 
  • ad regium usum et fiscum a publicis exactoribus solite erant exigi et donari in pago M. dicto ad stiptem et staplum ville O. vocate
    985 MGDipl. II 412
  • que toute maniere davoir venant dedanz le Zwiin, quelque il soit, ancois que Ion vende ou achate, vendra a son droit staple a Bruges et non ailleurs, dont estaple sera
    1323 HansUB. II 170
  • homeister zcu Preuszen hat ... seyner stat ... vorgescreven mit eyme stapel mancherley kouffinschaft gnediglich begonstiget ... als von wesze, malcz, pfuntmeel
    1393 Elbing/Gönnenwein,Stapelr. 405
  • daß wir [Maximilian I.] ... stifft M. die gemelte staffel mit allen und jeden uibungen und gebraͤuch, wie die untzhero ... gebraucht worden ist ... comfirmiren
    1495 AktWienKongr. I 3 S. 42
  • jus emporii quod stapula dicitur
    1499 InvBruges VI 444
  • also das sy ... in der gemelten stat L. niderlage vnd stappel mit grosser und clainer ware haben
    1507 LeipzMessePriv. 32
  • dass sie [Stadt] ... ein löbl. staffel und niederlage gesaltzener waare ... gebraucht, also was ... von gesaltzen gewaaren ... zu schiff ... geführt wird ... daselbst damit aufkeren außladen und staffel-recht ... halten soll
    1516 Speyer/Gönnenwein,Stapelr. 426
  • damit sy einen ader zwene jaremarckt ... jerlichs zu T. ... haben moegen, zu sampt einer niderlage und staffeln uß Oberlanden in die Niderlande und herwiderumb
    1526/31 TrierWQ. 480
  • das wir als romischer kaiser berurte ire priuilegia vnnd begnadung, jarmerckte, stapfel vnnd niderlag ... confirmieren
    1547 LeipzMessePriv. 50
X wie Stapelzwang 
  • dat sich de heren al zusamen verbunden und schreiven der stat ..., si wolten de assins af haben und darzu den stapel an dem Rin, also daz de geste an dem Rin alz wal win kaufen und verkaufen mochten gelich den burgeren
    1418 KölnChr. II 116
  • den stappel wolden si af han, daz alman mochte wine gelden ind verkaufen up dem Rin
    1418 KölnChr. II 117
  • die stapeln in ihren gebieten und königreichen abgethan
    1614 Rigafahrer 276
  • ist ihr unterthaͤniges begeren, daß der stapel der reußischen commercien ... auff Reval reduciret ... werden moͤge
    1643 RevalStR. II 240
  • alss dan auch ... die stadt Speyer sich einen auf gewisse wahren restringirten staffel berechtiget haben will, sollen unssere schiffleuthe, welche mit kaufmannsgüttern dorthin gelangen ... keine neuerung einführen lassen
    1685 Eckert,MainzSchiffer. 132
  • die herrschaft zur see äußert sich vornehmlich in dem recht ... den stapel, das kran-, anker- und hafenrecht einzuführen, die häfen zu befestigen
    1757 RechtVerfMariaTher. 313
  • [ein kaufmann] muß sich auch wegen der sicherheit und ehrlichkeit der leute, deren er sich ... zur fracht bedienet, desgleichen wegen des stapels und anderer umstaͤnde der staͤdte und des weges, den die waaren paßiren muͤssen ... vorgesehen haben
    1758 v.Justi,Staatsw. I p. 187
XI Zusammenkunft von am Auslandsstapel beteiligten Kaufleuten
  • congregatio mercatorum, que vulgariter dicitur stabil 
    1388 BremUB. IV 131
XII aufgeschichteter Haufen, insb. von Waren, Warenstoß; Tuchballen
  • villicus residens in curia dabit conventui 18 denarios ad ligna, pueris claustralibus 1 stapel butiri
    2. Viertel 14. Jh. CTradWestf. I 88
  • as manchen stapel, as der gast hait in syns wirds of in sinre wirdinnen huysse, as manchen gulden sal he geven die misse uss
    1360 KölnAkten II 29
  • so en sal geyn man gayn van syme stapel oyver eyns anderen mans stapel syne koufmanschaf zo oyverseyn, hie in roefe eme dan
    1370/80 Keutgen,Urk. 321
  • was gewandes von Franckfort usser den zweyen messen hie durchgon wil ..., das sol geben iedie staffel 3 sl. d.; was aber nit also swer gut von gewande ist, als rinsche dücher und derglichen, do sol der husmeister ... nemen von der staffeln noch dem als sich dann gebürt
    1477 Schmoller,StraßbTucherZft. 86
  • weliche kouflüte, sie sient froͤmde oder heymsch, uf dem koufhuse stelle in der messe lehenent und darumb lossent, die sollent von ieder staffeln ein halbin guldin der stat geben. und sollent 16 duch ungeverlich uf einander fur ein staffel gerechnet werden
    1477 Schmoller,StraßbTucherZft. 88
XIII bei einer vorgeschriebenen Reihenfolge, nach welcher Fuhrleute ihre Wägen beladen dürfen: auf der Staffel liegen abwarten, bis man an die Reihe kommt; auf der Stapel liegend an der Reihe seiend
  • was unter diesem gewicht [30 centner] ist, muͤssen sie [fuhrleute] dem auf der stapel liegenden fuhrmann allein uͤberlassen, welchem nicht durch hinterlistige verkuppelungen ... ein eingrif gethan werden soll
    1754 Roth,NürnbHandel IV 355
  • das uneigentliche staffelrecht beruht ... auf einer ordnung, nach welcher die fuhrleute laden, wobei sie eben nicht noͤthig haben, in loco auf der staffel zu liegen, sondern sie koͤnnen ... auf andern strassen fahren oder zu hause ihren feldbau abwarten
    1802 Roth,NürnbHandel IV 343
XIV
Stufe in einer Verwandtschaftslinie; Verwandtschaftsgrad
  • ob mer sindt, die gleich sindt in der selben freuntschaft vnd stapfel der erbschaft, die angehort des toten, jst daz die zben tail verhengen vnd geben frid
    vor 1307? Tomaschek,Trient 161
  • wann ob man dy grad oder staffel in der sipp und auch der fürsten zu Bayren, von den dy fürsten zu unsern zeiten komen sein, nicht gehaben mag, so sey das ein genügen, das sy von dem samen Karulorum in der line nach der seyten komen sein
    1427 AndreasRegensb. 623
  • die lyni ist ain samlung der personen von aim gemainen stam komende, jnnhaltend die grad vnd staffeln vnd derselben zalen vnderschaidend
    1474 Eis,Verwandtschaftsbäume 147
  • bit wir dich, sag die grad, stapfel und gesipt, darinnen wir aneinander anrüeren
    1488 NürnbChr. III 110
  • ein vaͤtterlich lehen, das ich erlangt oder ererbt hab von meinem vatter oder von einem andern meinem aufsteigenden frewent oder elter vntz auff die vierden sipp oder staffel 
    1493 LibriFeud.(Pflantzm.) A vr
  • wellicher dem andern in der linien der gesipschaft bis zu der dritten staffel ... anhört ... der soll für in dhein kuntschaft tragen
    1503 FreiburgÜStB. 13
  • wo aber weder bruͤder noch bruͤders kind sind, alsdann sol in den andern vnd wytern sipperbfallen, dauon oben nit lütrung beschehen ist, allweg nach nehi deß bluͤts vnd deß grads oder staffels geerbt werden
    1520 FreiburgStR. III 6, 24
  • grad, glid oder staffel der freundtschafften, ist nichts anders, dann ein ordenliche vnderschaid dadurch die personen der geburt halben nach einander volgen, also das albeg einn neugeborne persone auch ain neuen grad oder glid von iren eltern machen
    1536 Fuchsperger,Inst. 53v
  • so heissen die jehnen eins grads oder staffel, die in ein staffel oder ast gesetzt seind, also seind bruͤder vnd schwester in einem grad oder ast
    1574 Frey,Pract. 562
  • [Übschr.:] von den stuffen oder staffeln der sippschaft, und wie dieselben zu zehlen und zu verstehen seien
    1608 OÖLTfl. V 3
  • solche gradus aber glieder oder staffeln sind auch dreyerley, die erste ist, auff welcher man hinauff steigt, die ander auff derer man herab steiget zu den kindern, die dritten sind ... die brüder auff der seiten
    BöhmStR. 1614 F 16
  • in zug und losung verkauffter gütheren sollend allwegen die nächeren blutsfreünd den weiteren in volgenden graden und stafflen vorgezogen werden
    1715 MurtenStR. 476
XV sozialer Stand (I), Gesellschaftsschicht; auch: akademischer Grad (II) 
  • wann zwen oder meer vngleicher staffeln, mit einander schreibend, einem, der dem obersten schreibenden im grad gleich ist, alsdann soll die epistel, sonder in irtzen vnd tutzen gegründt werden
    Hugen 1528 Bl. 9r
  • das der ersam wolgelert meister N., freyer künsten lerer, die selb staffel der meisterschafft vor sechs jaren, bey vns fleissiger uͤbung studierens erlangt [hat]
    Hugen 1528 Bl. 36r
XVI übtr.: Stufe, Etappe, Einzelschritt; Abstufung, Grad
  • die erst staffel solcher appellation soll anfengklichen nicht weiter dann an die universitet gezogen werden
    1558 HeidelbUnivStat. 17
  • in diser facultet [pflegen] der standt und grade der bacularien ... als ein staffell und underscheid, dardurch die obern und eltern studenten von den undern iungern ... underschieden, gehalten zu werden
    1558 HeidelbUnivStat. 128
  • diese offentliche straffe hat jre gewisse staffeln: ... die vermanung, ... die offentliche buß, ... die abschneidung des halßstarigen bruders, ... die offentliche auffnemung des bekereten
    1565 (Übs.) London/EvKirchO. II 110
  • allein unter buͤrgern und unterthanen von einer republique gebuͤhret der hohen obrigkeit die staffeln der ehren außzutheilen, welche jedoch hiebey ... auff das geschicke, so er hat der republique zu dienen, sehen soll
    1691 Pufendorf,Sittenlehre 568
XVII Gestell, Gerüst, Untersatz; auch: Werft; von einem Schiff: vom Stapel laufen erstmals zu Wasser gehen
  • soll auch kainer zu solchen sein grunten mit voller äden oder pflueg über seines nachtbaren angepaut traid faren, sonder die äden auf den stapfel und den pflueg auf die schlaipfen sezen
    1594 Oberbayern/GrW. VI 140 [hierher?]
  • wan erstmals ein neuwers schiff uf den Rheinstroom khommen, davon sol man alhie boeren den 20. penning des, so dasselbig auf dem stapel gekostet
    1597 DHandelsakten XII 436
  • [das schiff darf] nicht ehe vom stapel laufen ... als bis das darlehn wieder bezahlet ist
    1799 RepRecht IV 241
XVIII Grabmal, Grabstein
  • si quis aristatonem hoc est stapplus super mortuum missus capulauerit
    507/798 Hessels-Kern Tit. 57, 3 (Emend.)
XIX Stangenkerze, Stapellicht 
  • 2 libras et dimidiam ad 5 candelas, quas offert abbatissa ad sepulcrum, 1 libram ad stapel 
    14. Jh. (Hs.) CTradWestf. IV 154
  • ock so schalme dem prestere geven, de der broderschop denet, eynen stapel van eynem halven punde wass
    1438/66 HambZftRolle 59
  • in dersulven bruderschop Mauricii isz ... 1 luchter, den wy dar holden vor den stapel 
    nach 1466 HambZftRolle 58
XX afries.
Zahnkrone
  • thera inra totha iahwelikes sex and thritech scillenga ... gef thi erna stet and stapel of is [(das Ausschlagen) eines jeden von den Backenzähnen (büße man mit) 36 Schillingen, wenn die Wurzel noch drinsteckt und die Krone ab ist] 
    um 1300 HunsingoR. 100
  • thera inra hiawelkes sex and tritich scillinga, jef thi erna stent and thi stapel of is [(das Ausschlagen) eines jeden von den Backenzähnen (büße man mit) 36 Schillingen, wenn die Wurzel noch drinsteckt und die Krone ab ist] 
    14. Jh. EmsigerR. 56
  • offte oer de erua dat is de wortelle, steit vnd de stapel aue is, eyn juwelick der viij thene, alßo (idt) yn deme vorhouede is, eynes juwelliken bote iiij marck
    1525 (Hs.) OstfriesRQ. 172
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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