Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): statt'tun

statt'tun

, v.


I etw. gewähren, zustimmen; stattgeben (I), zulassen
  • habent aver di um daz recht fur in chomen sint, ir furleger dar pracht, di in ir chrieg fur legen vor den mannen, des sol in der herr stat tuon 
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 196
  • geschêch das ein man besait wuͤrd gegen dem lantgericht, den sol der lantrichter vadern auf die schrann. umb wêw daz sei da er in umb vadert, so schol iͤm der lantrichter des stat tuͤn, das er sich des ausred ân phenning
    1371 NÖsterr./ÖW. IX 574
  • wer des rechten begert und spricht, er wöll sein guet bestetten, dem soll man deß statt thuen nach dem lantsrecht
    Anf. 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 689
  • ob auch yemand wer, der ... zuclagen hette, ... sol ... das obgenant landtgericht ... denselben clagern furderlich recht statt tun 
    1465 Urk4VorarlbH. II 48
  • han die kind den vater zu der teilung mit rächt, ob er es sonst nit tun wölt, zu nötigen, vnd er soll ouch inen darunter gehorsamb syn vnd solcher teilung statt tun ohne fürwort oder verziechen
    1469 Eschi 81
  • [Bitte,] auff ainen genannten gerichtztag ... gepieten zelassen. vnnd der richter ... sol ... des dem clager stat thun 
    1520 BairGO. 11r
  • wann einer etwa einen gang mit ertz ... oͤffnet und ein ander wil ihm mit dem verfahen fuͤreilen ... dem soll es nicht statt gethan werden
    1553 FerdBO. Art. 12
  • [die Witwe soll im besiz seiner güeter bleiben, biß sie abgefertiget worden,] welcher abfertigung aber sie iederzeit ... statt zu thuen schuldig ist
    16. Jh. ZRG.2 Germ. 23 (1902) 278
  • daß wir dahero sothanem gesuch in gnaden statt gethan 
    1748 Wiesloch 718
II etw. nachkommen (I), Folge leisten, Genüge tun
vgl. Stadt (XI)
  • wenn si der losung ... begernt sein, daz ir yn dann der losung an allez vercziehen stat tůt vnd gehoͤrsam seit
    1387 MWirzib. IX 497
  • sollen doch dieselbigen grevin und ire szone inen derselbige losung stad zcu tun waigern und versagen
    1484 OstfriesUB. II 208
  • so sei gemainer pund urpütig, jnen darumb rechts inhalt der ainung nit vor zu sein, sondern, wie sich gepurt, stat zu thun 
    1500 UrkSchwäbBund. I 414
  • ob einer der vrtell nitt nachgieng vnnd dem nitt statt tät, so mag einer den selben dann fürhin vm die busß beklagen von einem gericht an das ander
    1512 SchwyzLB. 154
  • wo ich oder min erbenn ... an bezahlung ... semig erfunden würdenn, deßhalb gedachter min gnediger fürst vnd her der bezalung het müssen stat thun 
    1517 SchrBodensee 8 (1877) 58
  • welcher nun hinfür ein vrteil mit recht erlanget, die nit onappelliert wird, vnd einer begert, daß seinem gegensecher geboten werde, daß er der vrteil statt tue, so soll der richter dasselbig verzeügen oder verschaffen
    1563 Obersimmenthal 155
  • so ouch jemants den andren ... tedingete, ... derselbig ... verbunden sin soll, sinem verheissen mit barem gelt statt zuo tuon 
    1568 Argovia 4 (1864/65) 342
  • hatt ein dryfacher lantzrath diesen ... artickell ... in krefften bestätt und den fürohin zu hallten vff sich genomen vnd dem stat ze thun 
    nach 1569 SchwyzLB. 91
  • wo dieselben bis an den dritten tag dem gebot nicht statt thäten, sollen die geschwornen dieselbigen mit dem rechten suchen
    1579 GraubdnRQ. III 319
  • [hette B.] verheissen, brief vnnd siglen zur zýt dess fals on allen intrag stattzethund 
    1583 HönggMeierg. 99
  • ob sy sollicher eur. drchl. verordnung statt thuen vnd sich den schuldigen gehorsamb vndterwerffen wollen oder nit
    1599 SteirGBl. 4 (1883) 41
  • wann aber der beklagte ... der schaͤtzung nicht statt thun ... oder sonst ungehorsamb erzeigen wurde
    ÖstExekO.1655 S. 304
  • da er [landrichter] aber zu bestimbter zeit nit vorhanden, ist er nachmalen innerhalb drei stunden zu erscheinen und der übernembung [solcher malefizpersohn] statt zu thuen zu begehren
    17./18. Jh. Steiermark/ÖW. VI 96
unter Ausschluss der Schreibform(en):