Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): stauben

stauben

, v., stäuben, v., stäubern, v., stöbern, v.


I ausstauben, von Staub reinigen
  • scholen de bruwere hebben ghut molt, dat nicht brandich si ... vnd dat id reyne stovet vnd reyne ghemaket sy
    1363 Wehrmann,Zftr. 178
  • dat ze [Pferde] tho rechten tyden ghevoderd werden ... vnde wes vor den perden liggende bliuet, dat men dat vpdreghe vnde sto*/uet, dat id nicht tho spilde kome
    1400 LübUB. IV 801
II Staub verursachen, aufwirbeln; jn. staubig machen
  • keinem knehte ist daz erloubet, swâ man rît, daz er die rîter stoubet 
    um 1280 Jüngl. V. 1230
  • es sollen auch alle gosen offen sein, also das niemant darinn stäben oder wässern solle
    17. Jh. Tirol/ÖW. IV 366
III (Wild, Fische, auch Personen) aufscheuchen, vertreiben, verjagen
  • fielen die Teutschen in das römisch kriegsvolk, erlegten's, schluegen's, stöbereten's und stäubten's wider auß Teutschland über den Rein
    1522/33 Turmair,BayrChr. I 758
  • daher man die jaghunde steuber nennet, die die hasen und wild auff scheuchen und steubern 
    1526 LutherGesAusg. I 19 S. 612
  • hartich M. ... konde dar nicht mit tofreden sin, dat de biscop van Bremen ... oene also vtt deme lande to Hadelen gestouet 
    1. Hälfte 16. Jh. Reimar Kock/StaatsbMag. VII 687
  • getribner vnd gestoͤubter haaß
    1561 Maaler 176v
  • ouch ... soll deheiner dem andern vor siner erkouften vischenzen ... triblen und dehein fisch darvon jagen noch stöuben 
    1568 SchweizId. X 1078
  • an allen orden legen ruter und knechte doet, de vorsmachtende storven von stunde to stunde ... de sik noch rogen konden, de steifferden ane provande de von S. fort
    1569 OldecopChr. 637
  • [dass die Zunftältesten] ihn aber für einen pfuscher halten müßten, auch ihn deswegen bei seiner [unerlaubten] arbeit gestöbert hätten
    1760 Merschel,Rawitsch 234
  • derselb wuocher sol ouch so fri sin, und gieng er einem zuo sinem vich, so soll er in weder schlachen noch stoszen, er sol in stöuben mit dem rechten geren
    oJ. Aargau/GrW. V 105
IV jn. verwarnen, zum Stillsein auffordern
  • welcher vor eim gricht sich nit welte lassen stouben, das die richter den selben ungeschickten umb 5 ß mögend strafen
    1538 SchweizId. X 1079
  • [wurden] die bestellten gaßenwächter, so sy [die Ruhestörer] gestöubt, mit wüsten ... worten geschulten
    1608 SchweizId. X 1080
unter Ausschluss der Schreibform(en):