Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stecher

Stecher

, m.

auch dim.

I gedungener Mörder
  • herzoc Ludewîc ... der forhte smorgens niht ein hâr / den tôt, den er des âbents leit / dô in der stecher versneit
    um 1238 Lamprecht v.Regensb. 73
  • herczog L. zu Bayren eynes abentz ... ward er zu C. von einem stechär ermördet. davon list man ... das es durch kayser Fridrich geschikcht würd
    1427 AndreasRegensb. 637
II Turnierkämpfer, insb. mit der Lanze
bdv.: Turnierer
  • dy hofekunst hat undir er dry houpthantwerg. daz erste die vechter, und ist eyn houpthantwerg und hat vel andir hantwerke undir em alz di schermer, renger, sprenger, ryter, stecher, schutzcen
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 119 § 8
  • W.v.S. hiess eynn weidelicher ritter, ... der was eyn grosser stecher unde houfirer
    1421 Rothe,DürChr. 357
  • [costen ghedaen bi causen van den steicspele:] vj ghesellen, die den stekers den wyn droughen ... vj s.gro.
    1444/45 InvBruges V 295
  • wahrenn ihrer achtt oder zehenn ... wahrenn andere gutte stecher dariennenn, stachenn gutt dieng, wilches nichtt zu straffenn was
    1491 Pilgerreisen 244
  • [büchsenschützen ordnung:] wann die dryg schütz umb die gaben bschehen sind, so söllend die stecher nach der ordnung ... stechen und sunst niemands darzwüschen schießen
    1534 KonstanzStat. 72
III eine Stichwaffe; Dolch, Stechmesser 
  • alle, die haken, messer, tilitz, swert oder stecher zum wein tragen, sullen die under iren leib legen und darauf sitzen oder dem wirt zu behalten geben
    um 1450 NÖsterr./ÖW. VII 403
  • di stecherl, die si vor auf der gürtl tragen
    Mitte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 728
  • fräfelt einer mit einem stecher oder degen oder jungerlein, das man in uberweist, das er es plass gehabt het in einem ermel oder sunst unterm gewant, so ist er auch umb 5 tal. ₰ zu wandel
    Ende 15. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 485
  • es soll kain gesessner noch inwonner ... kain deggen oder stecher tragen an der gürtl noch anders den leiten zu schaden
    1560 NÖsterr./ÖW. VII 553
  • landsrecht: wer ain verbothne wöhr trögt, nemblich hacken, stecken, stain, wurfhacken, degen und stecher ... der ist umb das wandl 5 ℔ 60 ₰ nach gnaden verfallen
    1625 (Hs.) Salzburg/ÖW. I 37
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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