Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stechwein

Stechwein

, m.

beim Anstechen eines Weinfasses entnommene Probemenge; auch als Abgabe oder Provision
bdv.: Stichwein
vgl. Stechquart
  • in Preuna habemus carratam unam, que vocatur stechwiͤn 
    1258 ÖstUrb. I 1 S. 130
  • der scheffin hat gewiset: wo einer deme andern win virkeuffet und sinen godishellir gnomen hat und auch sinen stechwin und sin fass geczeichent had, lieffe der win uz in den firczehindagen odir darnach, daz were jhens schade, der in gekaufft hette
    1399 Erler,Ingelh. I 106
  • die steke wyn horet deme raide tho, ind men sall van allen vasingen, de vnder drey aem holden, eyne qwarte wyns, ind so mannich aem so mannich II dt.
    15. Jh. ZWestf. 7 (1844) 222
  • ouch ensullen die underkeufer den stechwein nit, wae innen geliebt, sonder aus dere vaessong, daran sei die koepleud sullen weisen, hollen und zappen
    1500 QKölnHandel II 838
  • daß der underkeufer van sechs druncken und daruber ein fleß van zwei quarten zo stechwein allein haben sall, und was under sechs druncken were, davon sall er gheinen stechwein empfangen
    1500 QKölnHandel II 838
  • von jglichem fuoder [solte] ein stobgen einem amptman gefallen zu stecheweyne 
    1516 ErbbLangensalza 113
  • so nu auch emans van nabaren ader uszwendigen ein helf aem weins herin brecht, sullen si [weinwirde] verzappen und zwein haller an der quarten gewints haben na colschem kouf und geinen stechwin geven
    17. Jh. (Hs.) Frechen/GrW. VI 684
  • ist die verleihung der zehnten von commissions wegen vorgenommen und für stechwein und zehrung erloffen 20 fl. 57 kr.
    1750 NeuburgKollBl. 53 (1889) 67