Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Steg
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Steckung
Steckweide
Steckzettel
Stefninger
Steg
, m., n.
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I
kleinere, schmale, oft hölzerne Brücke
bdv.:
Steig (II)
- was der zollner haut zu brucken oder zu stegen, do sollen sie kein recht von im umb nemen1294/1365 Franken/GrW. VI 99Faksimile (ca. 283 KB)
- swas gebrechnis sy an der stat mure, an planken, an graben, an zuynen, an slegen, an wegen, an stegen, an allen dem, das in der stat gebyte lyge ... das is dy ratluyte der stat sullen richten unde zu rechte brengen1324 BreslUB. 103Faksimile - in Google Books
- daz si [abbt und convent] ewichlichen allez ir getraydt und all ir wein ... auf dem lande, auf dem wazer, über prükke undt steg ... zolfrey und an all maut ... füren sullen undt mügen1347 MBoica XV 52Faksimile - in Google Books
- wer oͮch vnser herren zol het, der sol alle steg vnd brugge machen vber alle graben zvͦ der stat, als notdv*rftig si1. Hälfte 14. Jh. BremgartenStR. 28Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- der stege abwuͤrffe oder stecke dabey entzwey hiebe, der soll bessern dem rechten dreissig marckEiderstLR. 1591 IV 17Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- [wir haben ein steig durch die müll und durch den müllgarten,] wolt aber der müllner des nicht thuen, so soll er ain steig und ain steg neben der müll uber den pach machen2. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 544Faksimile (ca. 44 KB)
- ain claines gräbel, darüber ein steg ligt, auf welchem aus der hofmarch die gefangenen oder maleficanten dem landgericht überantwort werden1619 Strnadt,Grenzbeschr. 369 (677)
- der steinerne steg uͤber den seebach gelegt1733 Pistorius,Amön. III 737
- [das waage-geld wird] zu unterhaltung dasiger huͤttenwege, stege und bruͤcken ... erhoben1777 CSax. I 1054Faksimile - in Google Books
- stege: sollen mit guten streuhoͤlzern belegt und mit gelaͤndern versehen werden. die gemeindevorsteher haben fuͤr die unterhaltung der stege zu sorgen und jaͤhrlich zweimal dieselben mit beiziehung von sachverstaͤndigen zu besichtigen1803/08 RepStaatsVerwBaiern VI 236Faksimile - in Google Books
- zur erhaltung des weges, der bruͤcken und stege tragen verhaͤltnismaͤßig alle personen oder grundbesitzer, denen der gebrauch derselben zusteht [bey]1811 ÖstABGB. § 494Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
III
schmaler Pfad
- etliche buͤcher setzen vnterscheid vnter stege, wege vnd strassen, vnd setzen: ein steg heisset, da fußgenger gehen1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. III 4, 9Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
IV
Rebzeile im Weinberg
vgl.
Stecken (I 3)
- das meier S.v.H. fuͥnfzehen kamer reben und ein steg mit dem usgelende untz in bach ... ze koͧffen hat gegeben1335 ZürichUB. XI 501
V
in Paarformeln wie Steg und Weg als Sammelbezeichnung oder Pars pro Toto für die Gesamtheit der Straßen, Pfade und Brücken (zB. eines Orts); ua. in Bezug auf Instandhaltungspflichten und Wegerechte
- es habend ouch die gnossen ir recht vmb ir eigen vnd erb, vmb stäg vnd wäg vnd mistlege1303? Luzern/GrW. I 168Faksimile (ca. 222 KB)
- wer auch wunne vnd wayde nuͥst, vnd brunnen vnd steg vnd weg, der sol auch mit den burgern an disen dingen schaden han1315 LaufenburgStR. 9Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- ouch söllend die von E. mullinern stäg vnd wäg geben in selben alpen1344 ArchSchweizG. 3 (1844) 90Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- ist ouch, daz sy ... keyne kinder wol haben, so mogen sy wol selgerete machen mit oreme gute zcu kerchen, zcu wegen adder zcu stegen unde weme sy is gunnennach 1358 Rb.n.Dist. I 5 Dist. 9Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- duͤ guͤter, duͤ gen V. gehoͤrent ... mit lu̇ten mit guͤtern, ... mit aller craft und gewaltsami, mit steg, mit weg, mit gruͤnd, mit graͤt1375 Schwind-Dopsch 262Faksimile (ca. 285 KB)
- willen wy unde unse frund unde scholen gunnende wesen weghe unde steghe vredeliken doer de herscap van O. to reysende in Vriesland1451 OstfriesUB. I 556Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- in sint alle recht benomen, ire weibir witwen, ire kinder weisen geteilet, sonne und monde, lob und gras, wege und stege vorsagit, genomen ihren frunden, gegebin iren findin1458 SchlesDorfU. 65Faksimile - in Google Books
- V. mit siner husfrouwen ... hebben utgesecht 4 p. unde 8 sch. to weghe unde to steghe unde 4 p. unde 8 sch. eren neghesten erven1465/1546 KielVarb. 57Faksimile (ca. 38 KB)
- si meldent auch in iren taiding, das si und des von R. leut oder wer die herschaft inhat mit einander ein geleichs recht haben ze perg, ze tall, auf steg und weg, in wildpann und in vischwasser15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 1015Faksimile (ca. 49 KB)
- weisen wir der gemeinen über weg und steg, wasser und weiden, daß sich der gemeine mann der mag gebrauchen, jedermann zu seiner nothturfft1524 ArchHessG.2 3 (1904) 138
- wer dem andern steg vnd weg ohn recht ... zerriße oder bräche ... soll derselbig ... dem vogtherren zůstraff verfallen syn1552 Schauberg,Z. 2 (1847) 81Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- in disem gesatz bewilligt der kayser, das die kirchen solten zu machung der weg vnd steg, auch brucken, mitleydig vnnd gehilflich sein1566 Pegius,CodJust. 16vVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- [so das landtrecht zu thuende haben, de sullen] uff straten, wege und stege und bierbancken unbeleidiget und unbeschediget bliven1587 JbOldenb. 17 (1909) 269Faksimile - digitalisiert von der Landesbibliothek Oldenburg
- die steeg und weeg sol man machen und halten wie vor alterum 1600 Innviertel/ÖW. XV 130
- es sollen auch die unterthanen die steeg und weeg, soweit die gemeind belangt, machen und im bau erhalten, damit man allerseits mit gehen und fahren kann auskommen1615 WürtLändlRQ. I 566Faksimile (ca. 43 KB)
- daß wo weeg vnd steeg nit gehalten werden wie von alters hero, so sollen daß schultheiß vnndt dorffmeister der gemein anzeigen1621 PfälzW. I 230
- so belobe uͤber das hiemit, daß ich auf stegen und wegen weder mit worten oder wercken nicht gefehren oder uͤbel anfahren wil1649/1716 BaltStud. 46 (1896) 219
- das niemand dem andren uber das seinige weder steg noch weg wider das landrecht üben noch bruchen solle1656 SaanenLschStat. 326Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- die pohl-richter sollen die gemeine wege und stege ... im fruͤhling verbessern1690 Hackmann Mantissa 122Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- welcher sibenzigjehrig und elter ist, der ist nit schuldig, weder in das gejegt, noch in steg oder weg zu gehen1695 DavosLB. 21
- gebe ich dich auß vor mentionirter vollmacht hiemit vogelfrey, auf stegen und wegen, bey kirchen und kluͤßen17. Jh. Seestern-Pauly 36Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- soll ein jeder, er seye land-mann oder hinterseß, der guͤter, wiesen, weyden, rieder in selbigem land haͤtte, sein steg und weg, wo er anstoͤßig und zu machen schuldig ist, zu jeder zeiten nach nohtdurfft bestermassen machen1728 Leu,EidgR. II 681Faksimile - in Google Books
- jede commun [ist verpflichtet,] samtliche wege und stege in ihrer markung und graͤnze in tuͤchtigen stand zu stellen1747 SammlBadDurlach III 78Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die reichsgesetze machen es den landesherren zur verbindlichkeit, wege, stege, wasserströme, dämme, brücken, wasserfahrten, leinpfade, gestade zu bessern, repariren, auszuräumen1804 Gönner,StaatsR. 636Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VI
zu Steg und/oder zu Weg/Straße gehen (uä.) formelhaft für einen Gang außer Haus; insb. als äußeres Zeichen des Wohlaufseins, ua. als Voraussetzung für die Geschäfts- und Testierfähigkeit
- de mŏghen dat gud bespreken unde swaren an den hilghen, dat en de settincge unwytlich si unde nicht bi weren unde bynnen landes nicht wesen enhebben noch tho steghe eder tho strate gaan, enhebben seder der settyncge1355 DortmStat. 81Faksimile (ca. 69 KB)
- czochtigete eyn man seyn weib, also das si blutronste adir blaw slege hette, vnd das mit den scheppen belegit werde, vnd dy frawe stunde vnd ginge dornach czu wegen vnd zcu stegen vnd storbe dornach. sprechen nw der frawen frunde, der man hette ere frundynne dirmordet1359/89 MagdebBresl. III 2 Kap. 127Faksimile (ca. 74 KB)
- ob ir en [cleger] in sollicher craft ader macht sehet, also als er selber zu dinge, zu ringe, zu kirchen, zu wegen unde zu stegen gehen mag ane menliche hulffeEnde 14. Jh. GlWeichb. 269Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- alse he myt my to steghe unde to weghe unde to der kerken gegan heft unde em witlick ys geweszen, dat ick de houe vormedet hebbe1518 Wasserschleben,RQ. 116Faksimile (ca. 80 KB)
- welck goldtschmiedt in dessem ampte gesunds und wol tho passe isz, also dat he tho wege und do stege geith, und dem oldermanne düncket, dat he tho passe, desulvige schall syne bode sulvest vorstahn1542 Stieda-Mettig 303Faksimile (ca. 33 KB)
- [dat alle verwijnsbryeven van N. onbestendich sijn,] daer men bijnnen die tijt van tien jairen gerichtelicken nyet mede gespraken en hed ende die parthyen mijt malkanderen ter stege ende ter straten gegaen hedden1545 NijmegenStR. 508Faksimile (ca. 174 KB)
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Stegmeister
Stegordnung
Stegrecht
Stegreif
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