Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Steinhaus

Steinhaus

, n.

auch dim.; afries. Nbf. stins 

I (zumindest partiell) aus Steinen (I) errichtetes (Stadt-)Haus; befestigter Gutshof, Adelssitz; ua. als Asyl
  • jn zowat manieren enen man van buter port van midd', en steenhus en of deel van enen steenhuse anecoemt hi moet vercopen bin enen iare nadien dat hem an es comen den nasten eruename die portre es
    1254 Dordrecht/CorpAltdtOrUrk. I 60
  • swelch burger ein stainhous fuͤr fiwer bowen wil, swaz der gezivͤges kauffet daz ez des iares anlegen wil, daz er davon kain stiuͤre geben sol
    1276/1370 AugsbStR. Art. 10
  • [aus der Erbmasse:] dat steynhus vore, dat ridder hus, de cokene, de scure, den bongart, de stalle ende de porte vor haren J.S.s porte ende den hof also alse he leget
    1294 Maastricht/CorpAltdtOrUrk. V 452
  • hwerther aeng stenhus hagra rvocht sa tuelf ierdfota hach andre thivcke ... sa geie mith achta mercum thi, thert ach [wird irgendein Steinhaus höher gebaut als zwölf Rutenfuß hoch im Geviert ... so büße der, dem es gehört, mit 8 Mark] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 90
  • vmme dy drytzen kyndir, dy tzwelf kindir mogen nicht vorkoufen des drytzenden kyndes teyl an deme steynhuse ane synen willen mer is sal behalden syn teyl noch deme lose, vnde sal den andirn kynden nicht volgen an deme koufe
    2. Hälfte 14. Jh. KulmR. IV 75
  • hwasa otheren sin stenhus ofwint thria merc [wer einem anderen sein Steinhaus (durch Überfall) abgewinnt, (büße dafür) 3 Mark] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 126
  • alle da gueden, deer ma sonder schade halda mey, als: land, goud, seluir, pot, tzettel, huus ende stins, dat mey hij naet selle
    1480/81 JurFris. I 202
  • Heinricus ... dux Slesie hat gegebin laube den burgern zu Breßlaw, das sie mogen steynheußer, gewelbe und keller von steynen bauen
    um 1490 RechterWeg II 890
  • dattet een steenhuus is, also alst van outs ghestaen ende ghetymmert is, ende van voor tot after steensdicke die mueren in moorter ghemets siin of meer
    15. Jh. (Hs.) UtrechtRBr. II 126
  • wor een vnser borghere hefft ene müren vnde synen druppenual dar buten syn naber wil buwen vnde syne muren halff aff winnenn, vnde kan he des nicht doͤn ..., de radmanne scholen dat setten tusschen en beyden ..., de jenne de ok de mure winnet, de schal buwen ein steenhus al vp voͤr vnde achter mit geuelen bynnen enem jare
    LübR. 1509 Art. 56
  • wan ain guter man geeilt wurt in sein haus oter flich in ains antern haus, der soll fritt und gemach haben als in 1 guten stainhaus 
    1511 NÖsterr./ÖW. XI 325
  • dath he up negest kamende michaelis over twe jar ... zodan stenhuse myt eynem tegeldack sal wedder umb gedecket hebben, bie 100 mk. broeke
    1535 RevalRatsurtb. 74
  • mit der zeith ist ein stainhäuszlein oder schlöszlein in solch thall gebauen, ... die edelleuth, darin wohnendt, [sind] die von R.
    um 1550 HallChr. 147
  • [W. hat vor eynem erb. rade] synem broder H.W. avergeven ... syn andeil der vier steinhußer 
    1553 RigaErbb. 323
II Handelsniederlassung, Warenspeicher
  • wu se sick yn den steenhusen hebben unde wat lude se mit sick holden, jungen unde etc. perde
    1487 HanseRez.3 II 205
  • alle grose packen von flax, leder, juften ... so zur wage oder aus der stadt gefieret ... werden sollen, aus heuseren, kelleren oder boden und steenheuseren 
    1645 Rigafahrer 341
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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