Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Steinigung

Steinigung

, f.


I Tötung durch zielgerichtetes Bewerfen mit Steinen (V); ua. als Form der Todesstrafe
  • daß er solche ehebrecher vnd ehebrecherinne mit dem haͤrtesten vnd gar schmaͤlichen tode, nemlich der steynigunge, vmbzubringen beuohln
    1565 Damhouder,Patrocinium 167r
  • [zauberei:] demnach diß laster vber alle das abscheulichst ist, da gebuͤrt auch desto schaͤrffere straff darauff, als naͤmlich die steynigung 
    1591 Fischart,Daem. 649
  • [die Zaubereiverdächtige sei durch hantwerckhsgesellen] mitt steinen zum todt hingericht, ... allein daß wehre gewiss, das die steinigung uf chur maintzischer seitten beschehen
    1627 WürzbStArch.
  • [reichs-kleinodien:] guͤldene capsel, darinnen von der erde, worauf das blut Stephani bey seiner steinigung geflossen seye, aufbehalten werden solle, welches dem zu croͤnenden kayser auf sein verlangen eroͤffnet und gezeiget werde
    1738 Moser,StaatsR. II 428
II (Festsetzen und) Markieren einer Grenze mit Steinen (VI) 
  • wer es aber sach, dass dieselbige erben nicht vertrügen noch der stockungh vnd steinigung, ... so soll es wieder ... verbleiben, wie solches vorgewest ist
    nach 1553 Hunsrück/GrW. II 172
  • fielen aber in solcher verreinung und steinigung an laͤnge und breite irrungen vor, dieselben sollen die geordneten schultheissen, gerichtsschoͤppen, steinsetzer und aeltesten der zusammengrenzenden staͤdte, flecken und doͤrfer, nach gebrauch der oͤrter zu entscheiden macht haben
    Allg. jurist. Oraculum IX (Leipzig 1750) 467
unter Ausschluss der Schreibform(en):