Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): stempfen

stempfen

, v.

auch stempen 

I 1 wie 1stempeln (I 1) 
  • [die umbgelter sollen prüfen,] ob der wuͤrth bey den gestempfften fassen bliben, oder weiter ... verschencket und verbraucht hette
    1592 Reyscher,Ges. XVII 1 S. 88
I 2 wie 1stempeln (I 2) 
  • [daß ihr] alle arbeyt, die euch zu probiren vnd zu schawen fuͤrgebracht wirdt ... probiren, vnnd was jhr der prob gemeß befinden, mit dieser statt zeichen bezeichnen vnnd stempffen [wollet]
    BadLO. 1622 Bl. 95v
  • von denjenigen wüllenen tüchern, welche in S. fabricirt, daselbsten ordentlich beschauet und gesiegelt oder gestämpfet seind
    1722 NjblFrkG. 26 (1954) 129
I 3 wie 1stempeln (I 3) 
  • swa man diu gestemphten geloete also niht rehtiu vindet, daz haizzent valschiu geloete, unde sol ez der vogt rihten
    1276 AugsbStR. Art. 8 § 27
  • niemant en sal wegen dan mit coperen gewichte dat der stat jker geijket ende gestempet heeft
    1454/73 KampenStR. II 50
  • der husgenozzen geloͤte ... suln auch elliv gelich gestemphet sin mit einem marke, daz der mvnzmeister hat
    um 1495 Freyberg I 16
  • giebt mann ... dem pfechter von einem jeglichen pfund zuestempfen, auffzuziehen und zuepfechten ein pfennig
    vor 1554 (Hs. Ende 17. Jh.) Reyscher,Stat. 414
  • soe en sal men mit genen wichte wegen, sy en sullen eerste gaen an de gesworen ijcker ende laten de ijcken ende mitter stadt stemper stempen ende teyckenen
    16. Jh. HarderwijkRbr. 54
  • es wirdt järlich allen wirten ... ihre kanten durch die bürgermeistere beschütt, geeicht, oder mit der stadt gewöhnlichem zeichen gestemt 
    1600 PfeddersheimUB. 174
  • damit meniglich den vnderscheid diser dreyerley massen vnd der eich ... erkennen moͤg, so soll die schenckmaß, als die ringest, mit einem zeichen, vnd die eichmaß, als die mitler ... mit zweyen zeichen, aber die truͤb maß vnd eich, als die groͤsser, mit dreyen zeichen gestempfft vnnd gemerckt werden
    WürtLO. 1621 S. 818
I 4 (eine Münze) nachträglich mit einem Gegenstempel versehen, um ihren veränderten Wert zu kennzeichnen
  • wir haben geben ... H.M. xl wochen zu stempfen 40 gulden
    1434 Beyschlag,BeitrNördl. IV/V 86
  • in dem wart man wider groschen stempfen daß wert was, das ander zuschneid man alles
    1434 NürnbChr. I 391
  • ain beheimsch grosch, der gůt und gestempfet ist
    1434 RTA. XI 461
  • hůb man an die gantzen groß ze stempffen 
    um 1469 AugsbChr. I 321
I 5 (Stoff mit Druckmodeln) bedrucken
  • goltgesmide gestempte side und siden gewant
    1542 G. Oelrichs, Dat Rigische Recht und dat Ridder-Recht (Bremen 1773) 61
II mit dem Stempfeisen bearbeiten; prägen
  • stenpede gordele myt zyden gheneyt
    1371 OsnabrGildeUrk. 11
  • dre keleke, eyn wol vorguͤldet, eyn gestempet und eyn deyl vorguͤldet, eyn slecht sulvern
    1400 GoslarUB. V 632
  • soll den rothschmieden ungewehrt seyn, gegossene beck, die nicht von der hand geschlagen, außgediefft und gestempft sind, zu machen
    1694 Gatterer,TechnolMag. I 101
III (einen Münzstempel) mit einem Gepräge versehen, gravieren
  • hebbe wii bi om [Falschmünzer] gevunden itlike munte stempel, de he bynnen unser stad hebbe graven unde maken laten, der ein uppe ver Luneborchsche schillinge gestepent [!] is
    1438 HildeshUB. IV 215
IV etw. betreiben, herbeiführen, ins Werk setzen, in die Wege leiten; anstiften, anzetteln
  • wart gekoren Conrad van Swaven to mitvasten. dat stempte ein cardinal, de do was to Meinz
    1350/72 MagdebChr. I 114
  • do dat orloge ende nam, do wart gestempet, dat de hertoge van Sassen bat vor de ebbedischen, dat de borgere or noch wat deden umme dat deil des huses, dat se ansprak
    1358/72 MagdebChr. I 224
  • so wanne ein urtheil gestempt ader gesatzt wirdet ader zu T. geholt wurde, daß selb urtheil sall man halten
    1366/1424 KoblenzGB. 77
  • des klaghe wi ju nů klegelken, wo de uppersten van kopluden to Nogarden valselken unde untruwelken hebben ghestifted, stemped unde ghemaked ene nige quade, valsche settinge up den kopman unde up syn ghůd
    1372 HanseRez. III 50
  • ok grepen se de uthe deme rade, de dyt stempet hadden myt deme hertighen, unde huwen den de hovede af
    vor 1447 LübChr. III 155
  • do hadde de hertoge ein radt gestempet unndt meinde, he wolde heffenn des dages der borger ein partt geschlagenn
    1492 ZNdSachs. 1863 S. 217
  • se mosten ... stempen twidracht und mennigerleye quat fulfoiren
    nach 1510 BrschwChr. III 63
  • so ginghen dusse vulmechtigen to den P. in der veder hus, unde stempeden unde dichteden dar eynen groten breyff, dat nomeden se eyn reces, dar satten se in wat se wolden, dat were schade effte batlick
    1514 BrschwSchichtb. 354
  • also stempeden se dach unde nacht, wu se malken wolden vangen unde gripen in den worden, alle dejenne de one hirinne entigen hadden wesen
    1514 BrschwSchichtb. 378
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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