Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stern

Stern

, m., Sterne, f.


I der Himmelskörper; mit dem Erscheinen der Sterne am Himmel enden best. Rechtshandlungen
vgl. Mond, Sonne
  • der selbe voget der da sitzet ze gerihte vf deme dinghus ... sol richten vnz men den sternen seche an deme himele
    1275 CorpAltdtOrUrk. I 241
  • sol ein inemer oder schaffner ... in dem dorff und nach dem die sunn undergangen ist, und die zit kumpt daz die sternen schinen ... under blosem himel sizen und also ein zit warten der zinslüte und die hoffzins da uffnemen
    1333 Burckhardt,Hofr. 127
  • sol ein meiger vor dem sunngichtag sizen ze gericht unz das die sterne am himmel stant
    14. Jh. Burckhardt,Hofr. 199
  • so man von der astronomei vnnd sternkunst redet, welche vom lauff des himels vnd bewegung der stern leret, die ist on vnderscheyd zugelassen, also daß auch die keyserlichen recht den selben sternkündigen ehr vnnd geschenck verordnet haben
    1550 Gobler,Rsp. 164r
  • B.z.E. umb sein juditium über den cometen und neuen stern 12 taler verehrn
    1573 NürnbRatsverl. II 16
  • so soll ir ain pflëger ... das recht besizen, biß man die liechtgloggen leit oder die stern am himel steen
    2. Hälfte 17. Jh. Salzburg/ÖW. I 82
  • man erfordert von ihm [schiffer], daß er die winde, den lauf der sonne und sterne verstehe
    1762 Wiesand 956
II
Abbild eines Sterns (I); ua. als Prüfzeichen, Abzeichen und in der Heraldik, zB. als Kennzeichen der Sterner; Gesellschaft von den Sternen wie Sterner 
  • der vorgenante schilt hat ein wisses veilt, darinne ein roten stern 
    1337 BlDLG. 96 (1960) 63
  • [jeglicher ritter sol] gewappent sin mit ainem blawen wappenrok und ainem guldin stern an der beuͤst und ain blaw fenlin an dem spiess mit ainem guldin stern 
    1380 Storn,Schwureinungen 45
  • dat se myd en slan enen penningh ... ghetekent myd ener sternen 
    1381 MecklUB. XX 29
  • da entstunt eine große geselschaft in duschem lande ... di was genant di geselschaft von den sternen 
    um 1400 LimbChr. 62
  • furten di ritter in der geselschaft gulden sterne unde die knechte silbern sterne 
    um 1400 LimbChr. 62
  • zu den lantgraven zu D. unde marggraven zu M. ... die yren mannen vorbotin hatten den stern zu tragen unde yn die gesellschaft nicht zu komen
    1421 Rothe,DürChr. 621
  • soll nur 1 lot dabei gehenget werden mit einem stern zum beizeichen
    1613 HambZftRolle 216
  • welche stück von der färb zur schauw widerumb gelüfert, und für passierlich erkant worden, an dieselbe soll der zunft zeichen das sternlin in bley gehenkt werden
    1616 Schmoller,StraßbTucherZft. 241
  • der durchlaͤuchtigste churfuͤrst als obrister ordens-meister mit dem grossen ordens-zeichen und silbernen stern auf der brust
    1720 Lünig,TheatrCerem. II 1155
  • fahne mit einem weißen stern in einem rothen feld
    1786 Ochs,Basel I 329
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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