Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stetigkeit

Stetigkeit

, f.


I Bestätigung, Bekräftigung, Beglaubigung; bekräftigende Wirkung; rechtsverbindliche Zusicherung
  • [henkent] unsere ingesigele an disen brief ze êwigere stetekeite dis coͧfes
    1270 StraßbUB. III 11
  • die ... ratman haben der stat ingesegel ... dar an tvͦn hangen, vffe rechte steticheit vnde recht vrkunde
    1295 BreslUB. 63
  • zu merre stedicheit diser rede han wir E. unse ingesigel an disen brif gehangen
    1314 SiegenUB. I 85
  • omme die meere vestnisse ende stadicheden so hebben wi ghebeden den poirters van S., dat si desen brief bezeghelen sullen
    1318 Schwartzenberg I 158
  • omme merre stedicheyt ende vesteniss hebben wy gebeden ... eersame lude onse riddere ende mannen ..., dat sy hoor segelen mitten onsen an desen brieff willen hangen
    1331 Nijhoff,Ged. I 262
  • to ener stedecheyt unde openbarer bewisinghe al desser ... stucke so hebbe wy ... ghehenghet unse inghezeghele to deseme breve
    1363 BremUB. III 184
  • zu stetikeit unsirs glubdis und beredunge hab ich ... gebaten di rotleute zu C., das sie der stat ingesigil an dism brif hengen
    1400 CDMorav. XIII 3
  • des zcu orkunde haben wir unsir beydir ingesegil der probistie unde des conventis an deßin briff zcu eynir ganczin stetikeit gehengit
    1433 JenaUB. II 109
  • dat sij darup ire verschrijvonge ind steitgeit doin
    1482 KölnZftUrk. II 87
  • man ensal sy oich ain die erftzale vurs. nit schriven, si enhaven zuvorentz staetget gedain, dat sy die erftzalen uisgain sollen in maissen wie vurs.
    um 1500 SiegburgWQ. 48
  • von stedicheyt des godeßpennynghes
    LübR. 1509 Art. 147
  • dis in orkunde der wairheit ind aller vaster stedicheit heben wy unsen siegell mit unser rechter wetenheit an diesen unsen brieff doin ind heyten hangen
    1513 AltenaGQ. I 199
  • [die Turmhaft kann abgewendet werden, wenn] stedicheit gesatzt [wird, dass der Täter nicht in Köln bleibt]
    16. Jh. Korsch,StrRKöln 45
II (dauerhafte) Gültigkeit, Rechtsgültigkeit, Bestandskraft; (rechtskräftige) Bestimmung, Regelung
  • uffe dirre teidinc ganzheit unt stetikeit habe wie ... gescriben diesen brif unt beinsigelt
    1282 MühlhsnUB. 121
  • umb swaz chlage ... vor dem statrichtaer wirt vůrbaz gedinget, ... so ne habe weder chraft noch staetichait, ir werde denne gedinget vůr den gesworen rat der stat
    1296 Wien/Keutgen,Urk. 218
  • ain ewig stetigkait uber die vorgenanten punt
    1311 BairFreibf. 8
  • den [friden] wellen wir ... daz er gantz und stet belibe in allen den bunden und stetikeiten 
    1331 FriedbergUB. I 115
  • lehenschafft des richs, daz ist also vil gesprochen als stetikeit der truwen, da von der lehenber man dis riche alwegen buwen sal
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) 341
  • of yemant selve makinghe ghemaket hadde ... op sijn husinghe ende hofstede, die makinghe zoude stadicheit hebben
    1378 UtrechtRBr. I 124
  • sal hi [de zieke] hem selven cleden ende schoen, ende sal opstaen ende nemen een sweert ende ... slaen daer drie slaghe mede, als hi dat ghedaen heeft, so mach hi wel stadicheit doen erflic
    14. Jh. ZwolleStR. 135
  • ymandt, die uytgeluydt is van ondade uyt onser stadt ... de en mach nymandt vermomberen noch nymandt momber maicken, dat stedicheyt hebben sall
    1523 Amersfoort 145
III Bestand (II), Geltung
  • alse lange dat de penninge eine stedicheit und ein stand hedden
    1402 MagdebChr. I 308
IV als menschliche Eigenschaft: Beständigkeit, Treue, Zuverlässigkeit
bdv.: Stete (V)
  • [met] stedicheit ores [wise lude und meynheit der borger] plechliken dinstes
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 37
  • de andere tůget ist steticheit; de sal ouch eyn ielich richtere han, daz sin hertze so stete vnde so veste si vnde so stark, daz ist deme libe nimber chein dingh rathe, daz wedder got vnde wedder daz gerichte si
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 86a
  • dryerley kleynote sal eyn brudt von rechte habe ... das derte kleynote ist das gebende adder die krone uff dem howbte und bedutet uffenbar stetikeidt des gehorsames
    1503/04 PurgoldtRb. 25
V
Sicherheit (XI), Gewissheit
  • alse diu kristenheit in der sevenden werlt nene stedicheit ne wet, wo lange siu stan scole, also ne wet men ok an dem sevenden scilde, of he lenrecht oder herescilt hebben moge
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 3 § 2
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):