Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Steuer

1Steuer

, f.

auch Dim.; zur Etym. vgl. Kluge25 883

I Unterstützung, Hilfe, Förderung; Belehrung; etw. (zB. dem Recht, der Wahrheit) zu Steuer kommen etw. (zB. der Rechts-/Wahrheitsfindung) zuträglich, förderlich sein; jm. zu Steuer kommen jm. behilflich sein; offen zu II 
  • recuperatione stiuro 
    10./11. Jh. AhdGl. I 569
  • nach grozen eren / wil ich daz kint leren / und wil im geben stiure / von al der aventiure / die diu werlt haben sol
    um 1200 NGesAbenteuer 235
  • dat wir noch vnse amptlude ... in eyngher kunne wijse help, sture, dynst noch rait doen noch wernen en solen widder vnsen swager
    1353 Nijhoff,Ged. II 60
  • auch habe ich gekaufft ... vier caphahn und vier lambsbaͤuche jaͤhrliches ewiges zinßes, das alles mit einander soll der pfrundbrote zu hulffe vnd zu steuer kommen
    1424 MittOsterland 2 (1845/48) 315
  • worden unse richter borgermestere vnde rathmanne in saken, dar des nott syn worde ... hulpe heyschen unde rupen, we bur unde borger is unde one nicht to hulpe vnde to sture qweme, der yowelker schal dem rade eyne mark to broke to gevende vorfallen syn
    1490 MagdebGBl. 8 (1873) 64
  • literæ mutui compassus ... seind die schrifften, dardurch ein richter den andern ersucht, die personen so vnder desselbigen gerichts zwang gesessen, ... der warheyt zu stewer zuuerhoͤren
    1536 Gobler,GerProz. 6r
  • wider welchs alles ... keine sonderbare priuilegia ... zu steuer vnd statten kommen moͤchten
    1553 DiepholzUB. 114
  • were sach, dasz der her gefangen wurdt ... sollen die bürger dem heren seinen leib zu lösen zu steyer kommen, ein jeder nach seinem vermögen ongeschadt
    1557 LuxembW.(Majerus) I 422
  • die scharffen fragen seind alleine zu einer huͤlffe vnd stewer jn mangel der warheit erfunden
    1561 Rotschitz 101v
  • [daß die staͤnd sich mit geschuͤtz] zu steur kommen moͤgen
    1564 Moser,KreisAbsch. I 328
  • vermugliche stedt und flecken sollen den unvermüglichen negstgelegnen dörfern mit irem almusen zu steuer und hülf kommen
    um 1570 Heidelberg/Sehling,EvKO. XIV 443
  • [zeugen,] die der richter dem rechten zu stewer, was die wissen, zusagen zwinget
    TeutschForm. 1571 Bl. 10r
  • isz hierby bewilliget, mehr andere umliegende städte düssen vertrag tho verwittlichen, unde dar se densülven ... anthonemen geneigt sein und der unkostung thor stüer komen willen, sol ehnen düsse ordnung ... tho gestellet werden
    1573 HambHandw. 571
  • ob ain ubeltäter in der herschaft pegriffen wurt ... so sollen di hausgesessnen, di zu K. sein, ir stewr darzue geben
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 9
  • solche bezeuge ich der warheit zu steur in krafft meines eigenhendigen nahmensunterschrifft und vorgedruckten notariatsiegels
    1665 Stieda-Mettig 274
  • wo er aber sömliche satzung [das zutrinckens halben] zum driten mal ubertrete sol ain gericht in mit recht strafen nach irer erkantnus wyter dan an gut, ouch die wirt die stür und hülf darzu geben
    1757 GraubdnRQ. I 343
II Gabe, Zuwendung, finanzieller oder materieller Beitrag
vgl. Beisteuer

II 1 Almosen, Spende (II), Gabe für Bedürftige und Arme
  • stipis stiura 
    8. Jh. AhdGl. I 252
  • so moß ich cloppin vor dine tore: / laß mir ettewaz gebore / diner cleider aldin / daz ich mich dem kaldin / von diner sture moge irwern
    um 1220 (Hs. 15. Jh.) Ebernand(Scott) V. 3081
  • man sult yn keyn almußen geben, holff oder stuer thun als langhe, biß sie reformert werden
    15. Jh. RefSigm.(Koller) 222
  • so sol den armen ... aus gemeynem kasten ... zcimliche stewr vnnd hulffe gereichet werden
    1527 MittOsterland 5 (1862) 346
  • [arme leute:] daß man denselben aus dem kasten gebe ein zimliche steuer alle wochen
    1530 Hessen/Sehling,EvKO. VIII 69
  • men sall ock alle mante mit eyner verschlaten büssen umbgahn, darin ein jeder meister drie schillinge und ein jeder geselle einen schilling legen sall tho hülpe unnd stür den armen des gerörden ampts
    1541 Stieda-Mettig 518
  • den andern, so hausarm seien ... denen soll man ... vom armenkasten oder dem täglichen almosen, so man ersamblet, steur und handreichung thuen
    1576 Pfalz-Neuburg/Sehling,EvKO. XIII 210
  • [dar hußgesinde] in armot gereden und ehrer hülpe begerden, den laten se ock etwan ein stür in der not tokamen
    1594 Emden/Sehling,EvKO. VII 1 S. 509
  • daß die steüwr, so an heil. communions-tagen in der spittal-kirchen allwegen nach der morgen-predig auffgenommen, künfftighin in der weltschen kirchen in der abend-predig eingesammblet werden solle
    1726 BernStR. VI 1 S. 593
II 2
Finanzierungsbeteiligung, Aufwandsentschädigung, Zuschuss, Schadensersatz uä.
  • naulum stiurun 
    8./9. Jh. AhdGl. I 677
  • unser stuͤre und helfe, die wir oͧch zů derselben pfrůnde mit unserm eigennem gůte geben und getan haben
    1358 BadenArgUrk. I 48
  • die weil sy ietzo die raiz uz sind von dez von H. vancknuzz wegen, so geit man einem selbdritt ze der wochen ze stiur an der kost 3 guldin
    1372 AugsbChr. I 153
  • auch sullen vnser herren des obgenanten H.F. husfrauwen geben tzwentzig pfund heller zu sture zu einem rock vnd mantel
    1389 MWirzib. VIII 104
  • dedimus 10 gulden dem B.E. ze steur an eynem pfert, daz schadhaft waz worden
    1396 SchrrBayrLG. 69 S. 180
  • iii gr. C. deme margkmeister zcu sture zcu eynem par steffeln
    1438 MittOsterland 3 (1850) 489
  • 14 g 1 ort L.H. zu steuer an dem wein, der ihm verschüttet und von dem fuhrmann und den schrötern verwahrlost wart
    1439 Sander,Nürnb. 351
  • das hat ein arme geselle meins herren hulfe VI ader VII gr. sthewer 
    1447 FreibergUB. II 102
  • als die schoczen zu etlichen schyssen umblang gewest sin und umb eyn sture geworben han ... ine geschengkt 3 p.
    1472 MarburgRQ. II 272
  • von der steur: also wann ainem herrn zu S. ain not angeet von reisen, von ubriger gastung, von nöttigkait oder zerung wegen, die er von des spitals wegen getan hiet, so sullen si in gemainklich geholfen sein mit ainer steur 
    1492 OÖsterr./ÖW. XIII 221
  • 2 gl. entphangen von den junckern von B. zu steur dem vnkosten der gehalthen vnd gemacht ist ... als sie H.K. vor gericht furen lassen
    1513 KasselStRechn. 185
  • umb solches abbrechens und ziechens willen sollen die von W. ... H.s sons frau umb irs aigen hus willen, sie zu F. gehapt, vier gulden zu steur [geben]
    1526 Wiesloch 712
  • daruff habe das hailig concilium angesehen, dieweil das ain gut werck were, das daran menigklich sein stür gäb, und richt man in allen stetten stöck uff, das man darin solte das gelt legen, das man geben wurde ... und wer sunst sein stür darin laite, der hette grossen applas
    um 1574 Konstanz/FreibDiözArch. 8 (1874) 61
II 3 Ausstattung, Aussteuer (I), Geschenk, insb. Hochzeits- und Brautgeschenk; auch Kostenermäßigung, Geldbeihilfe, Stipendium
  • stipendia stiura 
    8. Jh. AhdGl. I 252
  • ir stiure zuo der hôhgezît
    um 1200 Nibelungenlied 1697, 3
  • ein gotshus dienstman, swenne er ze ritter werden wil, der sol vorderen an dem bischof stuͥre, vnd ist er ime schuldic vuͥnf phunde ze gebende
    um 1260 BaselRQ. I 1 S. 10
  • swenne ich mich gekleide / in gewant daz si mir beide / ze stiure gaben gester, / min muoter und min swester
    2. Hälfte 13. Jh. Helmbrecht9 V. 311
  • doch sol eins ieglichen goltsmides kint sinen halben eynung vor abe haben zů stu̍re 
    1363 ZGO. 3 (1852) 158
  • do gab fro E.F. / der praut ein hänfin ermeltuoch / und sprach: "daz ist ein gnämeu steur; / won der hanff ist heur ze teur"
    Anf. 15. Jh. Wittenweiler,Ring(Wießner) V. 5513
  • ob dann ain vatter abginge, vnnd doͤchtern ließe, vnnd so uil aigner hab nit vorhanden were, dauon die doͤchtern nach irer anzahl zimlich moͤchten vßgesteuert werden, alßdan sollen die soͤhne vonn den lehen ... den schwestern zimlich steuer vnnd widerlegen thun, damit sie erbarlich ... moͤchten vßgesteuert werden
    1510 Fischer,Erbf. II 167
  • [ichtes geld scholen,] de dartho begavet und duchtig, tho sture und hulpe hebben, so se in der universitet tho Wittenberg ... studeren willen
    1540 Dithmarschen/Sehling,EvKO. 23 S. 465
  • herr M.s jungen soll man sechs gulden steur geben zu der schuol ler
    1542 FreibDiözArch. 2 (1866) 26
  • [die M. bat] daß er ... das verheißen almußen ihrer armen tochter, die ietzt mannbar were, wolt widerfahren laßen ... sintemal sie sonst auff der welt von nieman hette stewer und handbieten zu gewarten
    1602 Wendunm. II 521
II 4 Baukostenzuschuss, auch Materialzuwendung für Bauvorhaben
  • do wer er jetzt in willen dieselbe mure von nuwem zu machen, und begert das man im ettwas dozu zu stüre geben wolte, ... daruff hat ... der lonherre ... zugeseitt ... ein tusent stein zu stüre 
    1339 HagenauStatB. 210
  • swelche dorfe bi wazzer ligent, dar sal de gebůrschaft eynen graben vore machen, daz in daz wazzer nicht ne schade ... vlůzet daz water uz, daz sol man weren mit gemenem gůte nach des scatz stiwer 
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 215 (Kz2)
  • geben den von S. zu irer pruck zu steur 20 groschen
    1442 ArchOFrk. 43 (1963) 113
  • mach den von U. ein offnen bettbrieff an den bischoff ... inen ir almusen und stür an iren kilchenbuw ze geben
    1470 BernRatsman. I 1
  • mer hat man auch eyn newen bron da uffgefurt, daran hatt der ratt eyn steheuwer geben, das vberig haben die nachbar ... mussen beczallen
    1496 ArchFrankfG.2 3 (1865) 140
  • ein mann der bauwen will, der sall gehen zu dess hern meyer vnndt sall begehren zu steuwr seines bauwes ein first, ein padt vnndt ein steill
    1653 Obermosel/GrW. II 272
  • beträfend die verschidene fähle wegen den steüren in ansechen des holzes, so bauens bedürftige beträfen ... so wird sich die gemeind nach umständen willig finden, gegenseitige hülf und trost gegen ihre nachbarschaft zu erstatten
    1789 KonolfingenLGR. 630
II 5 im Bergbau: (landesherrliche) Beihilfe für eine wenig ertragreiche Grube (II 1), auch als Hilfe, Unterstützung benachbarter Gruben untereinander
  • wer unsers herren des kaisers stewer neme, der scholde im ein sechczentail geben
    1370/85 Zycha,BöhmBgr. II 358
  • auch wollen wir und setczen vesticleich, als oft man auf dem berge ein sunderliche oder gemeine steure ader gabe ansleht, das danne unser gesworn schreiber di volle kentnusse haben alles gepirges und gewinnes durch alle gruben, das sie mit den gesworn des gepirges pei denselben steuren und gaben getreulich sein sullen und bewaren, nicht das imant durch neit ader gunst, sunder das iderman gebe nach seiner macht [volumus insuper firmiter statuendo, quocienscumque in montibus specialis vel nobis in subsidium indicitur contribucio generalis, juratos nostros scriptores habentes experienciam plenam omnium moncium et lucrorum per argentifodium universum cum juratis moncium ipsis contribucionibus interesse, fideliter precavendo, non ut secundum odium vel favorem, sed ut unusquisque juxta suam contribuat facultatem] 
    um 1400 Zycha,BöhmBgr. II 91
  • der rath zcu F. und alle houwer in der stad ... rathen alle uff die stuhere zcu geben und sagen alle, das man die bergwerke nicht erbuwen nach den buw ane stuhere in wesen behalden kunne
    1449 FreibergUB. II 130
  • der bergmeister ist vorhort uff besserung der bergwerck, wovon das kome, das die nicht gewynhafftig werden. er spricht, man gebe wenig sture, deshalben konne man nicht viil gebuwen
    1453 FreibergUB. II 143
  • ist durch dem perkmaster und geschwornen nochgelossen ... dem erßamen G.P. ... so imanz in solchen schechten zu tun haben wolde, sol im anpitten, zu solchen hilf ader schteuer zu tun
    1530 GraupenBergb. 33
  • alle steuern zu den stoͤllen, strecken, kuͤnsten und allen andern gebaͤuden ... sollen durch unsern bergkmeister und geschworne iedes orts gemacht [werden]
    1589 CAug. II 205
  • auff steuer-zechen, da man zubuße anleget, und mehr denn einem haͤuer steuer giebt, soll ein schichtmeister ein gantz quartal 1 1/2 fl. lohn haben
    1698 Span,Bergsp. 111
  • steuer ist bey dem bergbau ein beytrag, so eine grube der andern zu leisten schuldig ist, entweder daß sie ihre wasser mit halten muß, und dieses heisset die wassersteuer oder daß sie ihre ertzforderung durch den andern treibschacht verrichtet, und dieses heisset eine schachtsteuer
    1744 Zedler 39 Sp. 2063
III außerordentliche allg. (Geld-)Abgabe an die städt. oder landesherrliche Obrigkeit; Kontribution (II od. III); zu Kriegszwecken, zur Bezahlung von Schulden, als Fräuleinsteuer, Heergeld, Landeshilfe (I), Nothilfe, Reissteuer, Türkenhilfe uä.
  • daz ist diu stiure, diu der edel chuench H. hat uf geleit ueber alle sin herschaft. ez sol iederman den zehenden phenninch geben von allem dem guote, daz er hat, ez si aigen oder lehen, varende oder unvarende
    1312 SchlernSchr. 44 S. 95
  • statuta fuit quedam stura in avena, in bovibus et pullis ad hastiludium, quod dominus noster habuit in Heidelberg 8 dies post penthecosten
    1350 ZGO. 28 (1876) 475
  • in ... anno LXX sexto, do ward der gross rat ze rat, daz man ain stur nemen sol
    1376 KonstanzRbfRotB. 4
  • of die man hevet tvene herren oder mer, die ime des rikes dienst alle bieden mit ordelen, die't ime toirst gebot mit deme sal he varen, unde den anderen alle stewer geven, den tegeden schilling oder punt die he jarlikes von ime nimpt und hevet
    1432? SspLehnr. Art. 46 § 2
  • [vill graffen] nemen ungewonlich steür ... uber das, das sye holtz und felt swerlichen verzinsen müßen
    1439 RefSigm.(Koller) 276
  • darauf sullen vnd wellen wir die lewt geistlich vnd weltlich vom adel ... mit stewren vnd raisen nicht beswern; es sey dann, das solhs durch ain gancze lantschafft ... fürgenomen werde
    1458 WienCopeyBuch 151
  • stewr, zu bezalung des P. vnd der söldner angeslagen
    1471 BeitrSteirG. 23 (1891) 6
  • das einnemen der stewer des grabms der stat K.
    1480 Kogler,Kufstein 81
  • quodsi quando steura sive berna aliqua per Slesiam generaliter imponeretur ... vasalli ceterique subditi eiusdem illustrissimi domini ducis se non retrahant
    1491 SchlesLehnsUrk. I 42
  • ab wir oder vnser erben ein gemein stewer auflegen vnd nemen würden, darkegen vnd wider sollen er, sein erben vnd erbnemen, auch nicht gefreyet sein
    1506 PlauenErbb. 263
  • so sullen die ... O. schuldig sein, denen von M. zü bezalung der steur, so ... auf gehaltem landtag zu S. zü notdurfft der landtgepeu zuegesagt ist ... zu bezalen, benantlich dreyssigk guldein reinisch
    1509 Tirol/ÖW. XVII 354
  • darauf ... die obgenant gemaine unser landschaft ... uns [pfaltzgraven] auf solich unser hochvleissig und genedig ersuchen ain dapffer und fürtreglich steuer und hilf ze geben ... bewilligt, zugesagt und versprochen haben
    1510 BairFreibf. 129
  • so ein steur aufgelegt worden und man einer yden stat gesagt habe, wivil sie geben solt, das alßdann ein yde stat selbs unter inen [die suma einpracht habe]
    1537 Bachmann,BambLst. 264
  • dat to nottorftiger buwet der kerken up die hoven des ganzen carspels eine sture, dat kerkenschot genennet, angelecht [wert]
    1539 PommVis. I 314
  • große kriegß-costen, ... zuo dero abstattung aber ein dryfacher landtrath ein gewüsse steüwr ... vff vnsere landtlüth ... gelegt
    1640 SchwyzLB. 102
  • von der lands-steuerbarkeit: dje steuren ... sind keine ordentliche gewisse gefaͤlle, die etwan ein vnterthaner seinem herrn an erbzinsen vnd frohndiensten entrichtet, sondern seynd extraordinar anlagen vnnd einnahmen, welche ... freywillig ... gereichet [werden]
    Seckendorff,Fürstenstaat (1656) 222
IV
regelmäßige Abgabe der Grunduntertanen an den Grundherrn, Grunddienst, Grundzins 
  • terras et possessiones eorum colentes et eis communicantes sturas non dabunt
    801 MGDiplKarol. I 380
  • quod steuram & decimam porcorum semper vidissent ad illud ... monasterium ... dare
    845 KatzenellenbUB. II 25
  • iubemus ut nec uos nec ullus legatus noster seu comes ... colonos prefati R. ... sollicitet aut inquietet uel steoram ab eis aut aliquod debitum ad nos pertinens exigat
    849 CDFuld. 249
  • was gütren in die vogti gehört, dem gotzhus stür und fuoterhaber gebent
    vor 1436 St. Gallen/GrW. V 194
  • das wir alle jahr jerlich ainem abt ze F. zwei steuren geben
    1461 Tirol/ÖW. III 100
  • das guet ... dient ... sechczig pfening stewr vierczig pfening weysat
    1483 MittSalzbLk. 16 (1876) 215
  • dictum monasterium habeat omnes proventus et accessiones in steura et mortuariis quod vulgo dicitur val
    15. Jh. TirolUB. I 51
  • zum vierten sein si [holden] schuldig einem pfarrer den dritten pfening zue der steur zue geben
    1513 NÖsterr./ÖW. VIII 283
  • die alten ausstänt steier, panwein und anders gelt sollen sie abzahlen
    1528 Westungarn/ÖW. VII 1026
  • steur und robat: darin sein si gehorsamb zu thuen schuldig wie ander des gottshaus unterthanen
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 422
  • das sich der gemain paursman ... [wider ire] obrigkaiten empöret und ufgeworfen, vermainten aller beschwerden, zünß, steyren, väl, gläß, fürnemblich aber der leybaygenschaft ledig zu sein
    um 1600 BauernkriegQ. I 509 [hierher?]
  • [beim schuldgericht:] funeral ... auch gerichtskosten gehen vor allem anderen, deßgleichen nathürliche steuren, herren zins und dienst
    1744 LandsbrauchInnerbregenz 41
V regelmäßige (Geld-)Abgabe, Zahlung(sverpflichtung) gegenüber einem Herrschaftsträger (zB. Landesherrn) oder einer Körperschaft (zB. Stadt III), als gewöhnliche/ordentliche/gesatzte Steuer, erhoben in Form einer allgemeinen Grund-, Vermögens-, Kopf- oder Körperschaftssteuer; meton. die Einnahmen daraus, auch: Steuerschuld
bdv.: Steuerbede

V 1 als Reichssteuer zur Deckung der ständigen Finanzaufwendungen des Reichs (II) 
  • decimam tributi, quae de partibus orientalium Franchorum, vel de Sclauis ad fiscum dominicum annuatim persolvere solebant, quae secundum illorum linguam steora vel ostarstuopha vocatur
    889 WirtUB. I 192
  • recognoscimus ... quod dilecti fideles nostri cives lubicenses de stura, redditibus et obvencionibus ... nobis plenarie persolverunt
    1287 MGConst. III 384
  • das si [gotzhüser amtlüte] gewerf niht geben ald stüre dem riche
    1291 SchaffhRbf. 37
  • ipsos ab omni onere exaccionum, collectarum, precariarum seu sturarum ... perpetuo absolvendos duximus
    1320 FrankfUB.(Lau) II 114
  • daz si [rat und purger] uns ... ze ir gewonlichen stiwer ierlichen ze geben uf sant georigentag nimer gebunden sin, dann zwainzig phunt municher phenning
    1340 KitzbühelStR. 66
  • das kain unser ambtman ... si [kaltschmidten] umb khainerley steur noch beth ... beschweren
    1345 (Hs. 18. Jh.) Hornschuch,Keßler. 402
  • was uns und dem riche von derselben stat gewöhnlicher steur ergangen sind ... des sagen wir sie auch gäntzlich ledig
    1348 Wimpfen 69
  • setzen wir [kung Karl] dem ... kunge zu D. ... zu rechtem pfande die jerliche stewir und gulte, die wir und daz reych haben vff der stat zu L.
    1350 LübUB. II 888
  • [daß burgermeister, amman, rath und burger gemeinlichen der statt zu L.] die gewoͤhnliche steure, die sie uns und dem reiche pflichtig und schuldig seyn zu geben, fuͤrbaß mehr sollen uns gelthen und bezahlen
    1373 LeutkirchStR.(Lünig) 1288
  • daß der bischoff von N. ... meine g.u.g. herrn bitten lassen, daß ire furstlich gnade ime der koniglichen stewer halben zu Augspurg angesetzt, wolten hinder sich zcyhen
    1501 ErnestLTA. 53
  • von wegen des reichs stewr ... haben der erbern stettboten geratschlagt ... wem sy [ain yede statt] jr reichs stewr järlich reich und geb, wie und welcher mass sy verschriben oder verpfendt, und wie es darumb gestalt sei
    1505 UrkSchwäbBund. I 542
  • des mus sich die stadt verwilligen dem margrauen F. 5000 marck löttiges silbers ... zugeben ... dorjegen setzet sie der kaiser 16 jahr frey von aller steur, bitte vndt dienste, zinß vndt ansprache
    2. Hälfte 16. Jh. MühlhsnChr. I 77
  • ein jeder bürger oder bürgerin soll die kayß. stewern vnndt stadtgefäll ... innerhalb 4 wochen gewiß erlegen
    um 1630 GubenRB. 22
V 2 als Landessteuer, an einen (weltlichen bzw. geistlichen) Landesherrn zu leistende Abgabe
  • steuram regalem nullus habet in feudo sed ab omnibus ... domino episcopo integraliter solvi debet
    1256 Passau/GrW. VI 114
  • die vorgenanten doerffer vnd guot gebent auch alle jar zuo gewonlich stewer 
    um 1280 MBoica 36, 1 S. 531
  • die burgere sun och ze stiure ir herren geben von rehte niut me jargelich denne vierzech marke silbers
    1284 VillingenStR. 5
  • enkein sture sol oͮch der herre von H. nem von enkeinem frigen man
    vor 1341 Breisgau/GrW. I 366
  • daz sie dieselben steuͤr vnd bete mit in selber oder mit iren wizzentlichen ... boten muͤgen jnuordern
    1357 MWirzib. VI 229
  • daß sie uns [pfaltzgraf] ... mit allen styren, nutzen, diensten, gefaͤllen, gerichten und rechten ... unterthaͤnig sin sollen
    1435 Moser,StaatsR. 39 S. 498
  • also gab bischof A. den burgern zu M. große friheit, also daz sie ... keinen dinst, schatzunge oder stuher me plicht sin zu geben
    um 1446 MainzChr. I 4
  • [der waibel] sol insamnen die stüren von den lüten daselbs
    15. Jh. St. Gallen/GrW. V 210
  • doch vnß an stewr, volge vnd ander vnßer furstlichen oberkeyt vnabbruchlich
    1504 MeißenUB. 256
  • schatzung und steuer volgt churfurstlicher Pfaltz alß der obrigkeit, meinem genedigsten herren, allein
    1578 Boxberg 802
  • wann gmeine bestuͤrungen im lannd A. werdend angesechen, dz dann der burger guͤetter, ouch soͤlle wie der lanndluͤthen mit stuͤr angelegt werden
    1579 AppenzUB. III 3 S. 115
  • solle iedweederer seine schuldige stüften, steuren, gaaben und herrnforderungen zu rechter zeit bezahlen
    1688 OÖsterr./ÖW. XII 92
  • als auch die frage vorfallen kann, wie es in ansehung der öffentlichen etwa neu angelegten steuern zu halten sey, so ist hierunter darauf zu sehen, ob die steuer auf das gut oder die person gesetzet worden
    1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 63 § 18
V 3 als Vogtsteuer an einen Kastenvogt (I), Landvogt (I) oder ähnlichen mit der Verwaltung und Gerichtsbarkeit in einem Gebiet betrauten Amtmann
  • [A.] resignavit in manus R. ... iusticias advocatie, scilicet placita, bannos et steuras et precipue oblationes rusticorum et pernoctationes
    1203 BabbÖstUB. I 172
  • so han wir das also gericht, das der vogt die lüte in dien ... drien doerfern järlich zwürent in dem jar bitten sol umb ein stür ze meyen vnd ze herbst, vnd sullent die lüte die stür teilen in ieklichem dorf nach dien guetern
    1284 Blumer,RG. I 97
  • dasz si irem vogt geben sollen järlich für stüre ein viertel habers und ein huon
    1340/1424 Aargau/GrW. V 71
  • daz die vogt lüt die do ze mal in die selben vogty gehörtent vnd gelegen frye güter darinne hattent iro stür vnd hilff zuo dem koff vnd zuo der losvng derselben vogty getrülich vnd fürderlich tatent vnd getan habent
    1398 ToggenburgArch. 3
  • darum so gitt man jaͤrlich einem vogt 33 ℔ ₰ ze einer stûr ... und ist kein gesetzte stûr nit, es ist eine rechte roubstûr, die gitt man im darum, das er sol schyrmen
    14./15. Jh. ZürichOffn. II 148
  • es ist aines vogts recht, das der aman vnnd waibel, sollen acht tag nach sant gallen tag gepieten die steür zegeben
    1417 Schauberg,Z. 2 (1847) 90
  • fragt, ob ainer, der meines herren, der steuer zu rechter zeit nicht gäb und dem vogt, was er darumb schuldig sei
    Mitte 15. Jh. OÖsterr./ÖW. XV 146
  • wenn ein vogt die stür samlot, so sol man im in dem gotshus zu essen und trinken geben, umb des willen das er der armen lüt geschonen mög, und sol die stür einmal vordern. wirt im die nit zalt, so sol er zu der andern pfenden darumb
    1453/84 Schwarzwald/GrW. I 351
  • were och sach, das ein waibel achtag vor sant martins tag ... zuo denen keme die der güeter innhettendt, vnd der stüren schuldig werendt, vnd die stür nit gebendt ... mag ain waibel jnen gan ze huss vnd ze hoff vnd pfand darum nemen biss er die stür daruss zücht
    1458 Thurgau/GrW. I 258
  • sy habint alweg ain stuͤrly vff die zwen hoͤf gelait mit namen B. vnd vffem H. die liess man ain vogt gewunnen
    1465 AppenzUB. II 1 S. 205 [hierher?]
  • [kaiser A.] gepott, das die menschen uff dem ertrich der zell zů U. wonende ... vor kainem richter, abbt, brobst oder vogt geregiert, vogtrecht noch stür gäbent
    um 1500 QFReichenau II 61
  • ein vogtherr hat von seinem vogtholden den ... vogtdienst ... wie auch die gewoͤhnliche robat zu begehren, item die steüer und andere landsanlagen einzunemen und gehoͤrigen orthen abzustatten
    1599 NÖLREntw. V 159 § 5
V 4
als Stadtsteuer (I) 
  • vbique indicta ciuitate intra muros uel extra residentes ab exactione collectarum quod vulgo stiora dicitur, vigiliis et quibuscunque seruicijs alijs quietauimus
    1267 Reyscher,Stat. 305
  • zwem och die sture empfolhen wirt in zenemend, der sol die sture widerraiten uf ainen tag, der der im dane geben wirt
    1358 KemptenStB.(Beck) p. 8
  • wanne armen lewten in der stat eyn grose stewr an der losung abgienge, scholt das ... czinsgelt losunge vrey seyn
    vor 1360 IglauOberhof 108
  • wer, das dehain unser burger oder der stur und waht gebi, libelose wurdi, wer, das er nut frunde hetti, oder ob er frunde hetti und die nut clagnen woͤltin, so sol ain burgermaister ... und die zunftmaister an der stet stat clagnen umb den todslage
    1371 VillingenStR. 31
  • sal der rait in unser ... stad M. alle ire bede, geschoß, stůre unde hulffe ... setzen uff ire eyde, als glich ... deme armen alse deme richen
    1414 MarburgRQ. I 134
  • auch haben wir unser stat stiure geordent und besetzet, das ein ieglich man und fraw, rich und arme ... alles ir gut, es sie aigen, lehen, ligentz oder varntz, besuchtz und unbesuchtz ... alles gelich verstiuren ... usgenomen husgeschirr, vederwat, trinckgeschirr, cleinat, zerschnitens gewant, speis uf ein jare
    1447 AugsbChr. I 137
  • si migen auch von allen heüsern und grundt, die in iren burgfride und statt K. gelegen sind, ierlichen steuer legen
    1459 Kogler,Kufstein 73
  • auch ward M.H. sein haupt abgeschlagen auff dem Perlach von der stuirr wegen
    um 1469 AugsbChr. I 312
  • so soͤllen die naͤgerinen nit mer naͤgerinen haben, den man lon geb, dann aine und darzů ain lertochter. doch sollen solich tochteren baid stu̍r und wachtgelt geben, es waͤr' dann sach, das solich tochtern vatter oder muͮtter hie hetten, die stu̍r und wacht gelt gaͤben, so sollen sie nicht gebunden sin ze geben
    1470 ZGO. 13 (1861) 159
  • darzu soll ein jeder adelsman, in der statt S. gesessen ... mit steur und gewerf ... belegt werden
    1535 SchlettstStR. 412
  • derhalbenn habenn wir [rathmanne der stadt B.] ... frawen G. zuegesaget ... sie inn allenn unnd yglichenn stewrenn, annlogenn, schatzunngenn unnd dinstenn ... zue ennthebenn
    1552 SchlesDorfU. 87
  • die gaffeln ... moisten dannest auch statlast und steur tragen
    1578 BuchWeinsberg III 25
  • daß alle ... andere so bei unß hie wonen, zu dinst, bede und aller andern burgerlichen beschverde in wachen, hutten, steuer und ungelt wie die burger sitzen und tragen sollen
    16. Jh. QFrankfG. I 113
  • beschlossen ... die ausständige steuer und wachtgelt ein zue bringen
    1614 MHungJurHist. V 2 S. 138
  • was maßen ... unterschiedliche herren und vom adel ... sich unterstanden, ... gemeiner buͤrgerlichen steuer einverleibte, als auch mit der persoͤnlichen oblage der tag- und nachtwacht begriffene guͤter an sich zu erkaufen
    1622 SammlVerordnWürzb. I 219
  • daß die churfürstl. bedienten von ihnen unterstehenden contribuablen gütern ... gleich anderen die steuer nach der proportion abführen sollen
    1699 UnnaHeimatb. 24
  • doch sollen solche stifft- und stamm-guͤter und mittel jederzeit der burgerlichen steur unterworffen bleiben
    1721 SGallenErbr. 7
  • ob iemant her zug in den dingstuel ... und hat er nicht aigen herren im lant, so soll er steur und wach mit uns geben
    1782 Tirol/ÖW. III 178
V 5 als Judensteuer 
  • daz wir den ... grafen ze O. ... verschaft haben sehs hundert phunt haller ... uf der juden stiwer ze N. ... also daz si die selben juden stiwer inne haben und niessen suͤllent
    1347 MGConst. VIII 473
  • waz uns geltz dennͤ ab und von allen jerglichen steuͤren und schatzungen von allen unsers reichs juden allejerlichen gevallen und geschinen mag
    1348 MGConst. VIII 648
  • daß unß dieselben juden ... alle jar darumbe ze rechter stuͤre richten und geben sullen, waß unß die erbaren ... burgermeister ... [und] stettschreiber ze B. ... jaͤhrlich haischent
    1377 Biberach 187
  • das sie uns [keiser] von denselben juden die obgenanten tzwelf jare alle jare halbe stewer und den opferpfennyg geben sullen
    1392 AugsbChr. I 171
  • auch sind vns die ... juden nicht mer schuldig den alweg den gewonlichen zins ... sullen auch damit vor aller ausrais, hüttung, stewer, hauszins, wacht, arbeit in dem graben vnd an der maur ledig sein
    1403 Sinnacher,Säben VI 27
  • als lange sie [juden] die [eigen, erbe und gulde ewig] nit virkeuffen odir sust veruszern mochten, so sulden sie dem rade und der stad F. davon czu bede, dinste und sture steen als ander burger gude czu F.
    1424 MittFrankf. 2 (1861/64) 202
  • so auch von herrn oberamtmann G. seel. erkannt worden, dass gar kein jude vermög die schutzbrief kein steuer nicht schuldig sein
    1757 Tänzer,GJudVorarlb. 67
V 6 als Abgabe der Geistlichkeit (Konvent uä.) an den Bischof, Kathedralikum, Konsolation
  • dictis abbati conventi ac eorum monasterio condedimus [episcopus] accedente consensu capituli nostri, quod nec ipsi nec aliquis dictam domum inhabitans per collectas, que vulgo stura dicuntur
    1256 BaselUB. I 224
  • salvis insuper episcopo styris, mortuariis et aliis iuribus ac iurisdiccionibus quibuscumque
    1302/05 KonstanzBistUrb. 74
  • das wiͤr dem ... bisschofen zu P. ... geguͤnnet haben, ain stewr und hilff ze nemen von aller phaffhait und den kloͤstern desselben bystumbs. derselben stewer auf dich und dein gothaws gelegt sind czwainczig phunt ₰
    1395 FRAustr. 59 S. 128
  • bischoff H. ... bat die pfaffen umb ein stür. also gebend sy im den zwaintzigsten pfennig im bistumb
    um 1574 FreibDiözArch. 8 (1874) 65
VI Akzise, Verbrauchsabgabe, Umsatzsteuer auf best. Güter; Wein auf die Steuer geben Wein öffentlich und damit akzisepflichtig ausschenken
bdv.: Steuerakzise
vgl. Akzise
  • welich auzzer man zu rechter zeit wein in die stat legt, der geit davon ze steuer von ainem gantzen vas xl den.
    1376 PettauStR. Art. 139
  • von der stewr ist beredt, das man hewr sol nemen vom phunt IIII dn. vnd von ain fuder IIII ss. dn. vnd von aim dreyling III ss. dn.
    1461 WienCopeyBuch 274
  • ist aber, das der kauf beschicht vor der stewr und dann die stewr den wein ergreifet, so soll der gast den wein verstewren nach unser statt gewonhait
    15. Jh. ÜberlingenStR. 115
  • die gewilligte gemeine zulag und steur von den ochsen, kuen undt schweinen, so hinfuro abgeschlachtet
    1584 Stieda-Mettig 437
  • auch soll ein ieder geseßner burger oder inwohner ... der dan sein werbung und handl im markt hat und daselbs sein wein verkauft und vertut, in all steür und anschläg des markts leiden
    1643 NÖsterr./ÖW. VII 577
  • die torggelmeister [sollen] den zehenten von allem wein, er werde auf die steuer gegeben oder daß einer seinen wein selbst behalte, ordentlich ausmessen
    1750 JbLiechtenstein 6 (1906) 47
VII Abgabe auf die Nutzung von Wegen, Brücken uä.; Zoll, Maut; auch (das Recht auf) die Einkünfte daraus
  • sollent sie weder zol noch dekeine stúre zů dem nuwen wege tůn
    1300 SchlettstStR. 19
  • daz si ... unser burger von W. ... nit sullen oder mugen drengen oder von yn heischen eynig nuwe wegegelt, steur oder volleist
    1357 FriedbergUB. I 211
  • so haben wir uns beiden glich unszern groszin czol zcu F., unsirer sture an dem Ryne ... ungetailt behalden
    1411 ArnstadtUB. 180
  • weil sie [jonschwiler] bey anlegung der steüren und breüchen zu erhaltung der obangedeüten brugg S. jederzeit den driten pfenig erlegt und geben haben ... alß sollen sie schuldig ... seyn ... künftig den driten pfenig ... an die bruggsteür zu geben
    1649 SGallenOffn. II 199
VIII
Gebühr
  • stempelpapier ... wird dasienige papier genennet, welches mit einem oͤffentlichen stempel bedrucket wird, damit sich dessen die unterthanen in verfertigung der schriften bedienen, die eine oͤffentliche treue erfordern und eine gewisse steuer dafuͤr erlegen
    1762 Wiesand 1016
IX Recht der Erhebung bzw. Einnahme einer 1Steuer (V) 
  • ez ist auch die sture von unsern vordern symlichen unsern getruwen hindan zu lehen verlihen
    1300 Würdtwein,Schönau 250
  • vmb die stûr ze A. vnd die zů jnen stúrant, hand die selben mins herren vordern geben vor ziten hundert vnd fúnfzig march silbers
    1379? Appenzell/GrW. I 191
  • die churwuͤrde und burggraffthumb M. ... sambt allen darzu gehoͤrigen schloͤssern, aembtern ... folgen, steuern und andern herrligkeiten
    1657 Kretschmann,LeipzOHofg. 141
  • ob auch wohl im vaͤterlichen testament dero dreyen juͤngern herren bruͤdern fuͤrstl. durchl. unter andern die steuer geeignet
    1657 Lünig,RA. VIII 1 S. 499
X Steuerpflicht; Steuerbezirk
  • von allen den stiurebaeren gůten ... die in unserre stiure ligent
    1314 EßlingenUB. I 200
  • ist auch daz wir [künig] mit den burger zü F. übirtragen, das die von G. bie in in der sture blibent als ee, so woln wir das dieselben bürger von G. glicherwise mit den von F. stüren nach der marczal
    1324 MGConst. V 771
  • swer hie zuͤ M. auͤz der stewer und auͤz stat vert an not und von muͤtwillen, swenn daz geschiecht, so sol der rat daruber sitzen und mit guͤter wetrachtung dem selben sein tail aus der staͤt guͤlt raiten und anlegen
    1357 MünchenStR.(Dirr) 531
  • swelch burger oder burgerin sin gůt giͥt oder verkoufet, daz in der stuͥr ist gelegen ... der sol und můzz von iedem phund alz daz gůt ist geben, fuͥnf schilling haller geben
    1376 UlmRotB. Art. 55
  • [wir haben geordnet] was gůts ... hie ze E. sich verenderty und uss der stiur vieli ... das denne der oder die, die soͤlich gůt inniement ... den zehenden tayl davon ze anzale an der stat notdurft und schulde geben sullent
    1392 EßlingenUB. II 334
  • was auch hewser weren, die wir zu leipgedinge verkauft hetten, die in die stewre vnd statrecht gehören
    1398 MZoll. VI 13
  • die lüt, die in die stür gehörent
    1462 Zürich/GrW. I 75
  • wo füran ewig oder järlich zinsgült aus gůten, die in unser stat steur oder ethern ligen, erkauft und überkomen werden ... so sollen dieselben zinsgülten jarlich gleich als ander ... versteurt werden
    1495 NördlingenStR. 75
  • es soll niemandt weder vß höfen, heüßern, gärtten, äckhern noch wißen die inn der statt O. vnd der steür liegen ohne vnßer vnd vnßer erben allß der herrschafft wißen vnd willen kein zinß noch gültt ... verschaffen oder zuekhauffen geben dann vff ein freien witerkhauff
    1496 RQbayerSchwaben II 444
  • gaistlich personen sollen auch alles guth, so sie alhie erblich anualt vnd vorhin in der steur ... gelegen ist, versteuren
    1503 FürstenbUB. VII 71
  • wes aynem jden, der in der steuer sitzt, durch ire ... steuermaister ... zu geben aufgelegt wirdet, das ist er zu geben schuldig
    1531 QKulmbach 277
  • die maierschaft, so güeter in meiner herrn steur ligen haben
    1560 ÜberlingenStR. 537
  • die priester haben auch nichts dörffen steuren, denn was ligender güetter in vnnser steur ligendt
    um 1665 (Hs.) FreibDiözArch. 19 (1887) 91
XI Einziehung, auch Veranlagung, individuelle Festsetzung der 1Steuer (V); auch das hierzu bestellte Gremium, die Versammlung zur Steuerfestsetzung und -einziehung; die/(an) der/über seine Steuer schwören unter Eid die Höhe der individuellen Steuer bzw. des zu versteuernden Vermögens angeben
  • wenn man an die steur steet
    1311 BairFreibf. 5
  • zwem och die burger empfelhent umbe ze gaende mit der sture, so man umbgat unde an iedeman erneirat, was er versture, die sont drum sweiren ze den hailigen, das si das tugen ungevarlich
    1358 KemptenStB.(Beck) p. 8
  • ez sind die gesworn von aͤuzzerm und von inderm rat ze rat worden: swer erwelt wirt zuͤ der stewr oder zuͤ der chamer, der sol daz nicht widersprechen und sol sich sein nicht setzen, er sey stewrer oder chamrer
    1364 MünchenStR.(Dirr) 532
  • die 28 habent ayntraechtichleich mit einander erfunden umb alle die, di an der stewer nicht gesworen habent, daz sol also besten biz an einen künftigen rat
    1377 MünchenStR.(Dirr) 594
  • swer uber sein stewer sweren wil oder gesworen hat, dez sullen si [stewrer] sich genügen lazzen
    1377 MünchenStR.(Dirr) 601
  • 10 rechner zů der stur: [5] ... von den alten geschlechten, [5] ... von den zunften
    1388 KonstanzRbfRotB. 39
  • wen sy gedenckent, der darzů schydlich und fůgklich syg, den sond sy bitten, das die zů der stûr sitzend
    14./15. Jh. ZürichOffn. II 148
  • [was] ain ieglicher unser burger ... mit sinem geschwornem aide bewaren und beheben mag, das er minder gůts hab denne er uff den tag gehebt hat, do er die stiur schwůr
    1413 UlmRotB. Art. 405
  • so werden ir schweren, bi der stür ze sitzen, die aid inzenemmen und die stür [Bed. V] anzelegen, ze rechnen und darinne gemein ze sin dem armen und dem richen
    Anf. 16. Jh. ÜberlingenStR. 240
  • am mittwochen ... wart herr O.G., vicarius im thum, von unsers gnädigen herrn wegen an J.S. statt in die stewer praesentirt und gesetzet worden
    Anf. 16. Jh. WürzbRatsChr. 59
  • man soll alle jar der stür schweren, ob es buwmeister vnnd die reth not bedunckt, vnnd sontst alle jar by dem eydt beheben, ob einem vf- oder abgangen syge an synem gut
    1509/10 Pestalutz II 170
  • were aber jemands, der sin gut also ring jnn der stür anschlüge vnd angäbe damit er ... dest minder geben müßte, wann söllichs der vogt vnnd vier rät ... erkennend, so mögen ... der gerichts her, ouch iettlicher burger, daß gut vmb das gelt, wie das, der bim eyd anngeben vnnd gestürt hat, wol an sich ziehenn vnnd erkouffen
    1535 Pestalutz I 353
  • dann gleich im anfang der steur sich der handel angefangen hat
    1544/45 AugsbChr. IX 162
  • in dieser steur sollen die jaͤhrlichen renthen vnd vffkommen, an fruͤchten versteurt werden
    1576 HessSamml. II 269
  • vonwegen anlegung der lantsteur ... das ain ieder erwelter amman soll sitzen drei tag nach ainander an der steur 
    1607 Tirol/ÖW. III 114
  • wie werden wir [burger] vns in den stätten verhalten müssen, da wir vnsere zinss-capitalia in die stewr legen, vnd vor flüssig verstewren müssen, weil wir ... beredt worden, dass die zinss noch fliessen ... werde, solte nur per pragmaticam ein anders herausskommen, hetten wir nicht die bezahlte stewren [Bed. V] wieder zuruck zu erfordern?
    1648 Gothein,Colloqu. 57
  • deß beklagten, von ihme also intitulirte steuer-buͤcher und register geben nur bloß wie hoch diser quæstionirte hof, neben andern guͤtern in der steuer beleget worden
    1721 Bluemblacher App. 50
  • steuer ... heißt insgemein an denen koͤnigl. und fuͤrstlichen hoͤfen ... dasjenige collegium, welches ... mit gehoͤriger eintreibung derer steuern [Bed. V] und denen dabey vorfallenden irrungen ... beschaͤfftiget ist
    1744 Zedler 39 Sp. 2065
XII Steuersatz (I), Steuerklasse
  • was guͤter daselbs stuͤrbar gewesen sint vnd die nu zů H.d.P. handen komen sind, daz die in hinenhin in der selben stuͤr sin sond, waz daruf geleit wirt, als vf andrú guͤter daselbs
    1410 ZRG. 1 (1861) 236
  • daß diejenige burgern, welche am höchsten in der steuer ligen, sechs hüner ... zu halten befuegt sein sollen
    1727 WürtLändlRQ. II 77
XIII Fiskus, Staatskasse 
  • von ausgeliehenen geld ... soll von dem creditore ... auf iedes hundert ... ein guͤlden in unsere steuer entrichtet werden
    1678 AltenburgSamml. I 615
  • indem gedachte frau geheime raͤthinn bey der steuer ein klein capital von 1000 thlr. stehen hat, welches bereits geraume zeit faͤllig gewesen
    1750 Pütter,JurPraxis II 258
XIV Indiktion, Römerzinszahl bzw. Kaiserzahl 
  • als man zelet nach Christi gepurt dreizehenhundert und achtunddreissig jar am sechsten tag des heumonats umb die sechse, im sechsten jar der kaiserlichen steur, im vierten jar des pabsts B. des zwelften
    1522/33 Turmair,BayrChr. II 486
XV Stütze, Abstützung
  • das der selbe schrin hanget zů A. in der heyden tempel einbor one alle stüre 
    1386/1415 StraßbStChr. II 534
XVI Gewicht
XVII Bedeutung, Würde, Ansehen
  • magestate sturi 
    10. Jh. AhdGl. I 784
  • fastigio stivri 
    10./11. Jh. AhdGl. II 131
  • magnificentia stiuri 
    11. Jh. AhdGl. I 661
  • culmina stiuri 
    11. Jh. AhdGl. II 106
  • auctoritatem stiuri 
    11. Jh. AhdGl. II 108
  • amplitudinem stiuri 
    11. Jh. AhdGl. II 125
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):