Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Steuerbuch

Steuerbuch

, n.

amtl. Verzeichnis der steuerpflichtigen Personen, ihres Vermögens (an liegender und fahrender Habe) sowie der ihnen zugewiesenen Steuerlast und anderer Lasten (II), zT. mit Angaben zu Beruf und Änderungen des Vermögensstands; auch: Verzeichnis der Steuereinkünfte; Kataster; Grundbuch 
  • und hiesse den vorgenanten spital an min statte an das selb stürbůch schriben, also daz der selb spital den selben wingarten hinnanhin iemerme eweklich sol han vnd versturen
    1353 FreibDiözArch. 3 (1868) 62
  • swer an der stewer nicht gesworen hat, der sol noh stewern. und bei dem ayd sullen engagen sein 6 auz dem ynderm rat, 6 auz dem auzzerm rat und 12 auz [der] gemain ... und die süllen für sich legen der stat stewerpücher 
    1377 MünchenStR.(Dirr) 599
  • das nieman jn vnser statt burgrecht haut ... won der hushaͤblich jn vnser statt ist, vnd ... jn vnsern stuͥrbůchen also geschriben funden wirt
    1384 BadenArgStR. 40
  • [welhi] zů der stúre werdent geben ze samnent, ... sont ouch das stúrbůch nút von in geben, sú haben denne wider rechnet
    1385 VillingenStR. 59
  • daz nu fuͥrbaz zwai stuͥrbůch in unser stat sin sullen ... also daz in baidin bůch geschriben werde, waz ieder man ze stůre gebe
    1388/92 RavensburgStR. 197
  • wer von ůnser stat wegen ritet, wurd der gevangen, den sul man nit tůro loͤsen denn er stuͤrt in ůnser stiůr bůch 
    14. Jh. LeutkirchStR. 77
  • wenne denne diu selb stuͥre in unser stat stuͥrbůch zů den gesatzten stuͥren verschriben wirt, so mugent die stetrechner die selben kofbriefe denne wol versigeln
    1408 UlmRotB. Art. 253
  • hat ain burgermaister und niuw und alt räte ... harnasch gebottn nauch dem stiurbuch 
    1432 KemptenStB.(Beck) p. 36
  • sullen dann die zwelf des rats ... ain aus den zwelfen des rats erwelen, der di ladn mit der stat insigl, mit brifen, steuerpuͤchern und mit irem statgelt innehab
    1433 Schwind-Dopsch 334
  • so soll der seckhelmaister schweren auf das steurbuch, so im von ainem rath beuolhen wurdt, dasselb buch in gehaim zu behalten
    1503 EngenStR. 364
  • die rathsschrifften, auch die zins vnd stewrbuͤcher ... werden für glaubhafft gehalten, vnnd haben etwas mer ansehens dann die gezeügen
    1544 Perneder,Proz. 69r
  • welcher ... nit gesteurt und dhain signum in dem steurbůch bei seiner linigen hat
    1560 ÜberlingenStR. 536
  • dann B. hab jme jr gůt für eigen zugebracht, jme das ergeben vnd zugelassen dz er die guͤter als sein eigens versteüre, hab jm auff sein linien im steürbůch gesetzet, vnd er habe solche guͤter etliche jar für sein eigens versteürt
    1574 Frey,Pract. 619
  • bei welcher anzaig [von vermögen und steur] die steursetzer ... sich in den steurbüchern mit allem fleiss, ob solcher personen bericht mit den steurbüchern übereinstimmen, ersehen sollen
    1607 WürtLTA.2 II 801
  • bey den staͤdten sollen die steur-einnehmer 2 steuerbuͤcher und gegenregister halten, dieselben auf die nahmen der steurbaren personen richten, und die zahlung mit einem ddt. zwischen den linien, annotiren
    1674 Stieler,Sekretariat. II 1850
  • [und seint güeter außers dorfs, die] mit der gmain järlich steuren, ... in den verhantnen steurpüechern begriffen
    2. Hälfte 17. Jh. Tirol/ÖW. IV 291
  • den steuer-buͤchern wird mehr geglaubt, als den zeugen
    1705 KlugeBeamte I2 443
  • wann jemand, von dem steuer gefordert wird, in zweiffel stuͤnde oder nicht wuͤste, wie hoch er eigentlich angeleget worden, so kan er von dem steuer-einnehmer die vorlegung der steuer-buͤcher rechtmaͤssig begehren
    1705 KlugeBeamte I2 443
  • von welchen urbar-buͤchern aber sehr unterschieden zu seyn scheinen die rent-register, stadt- und gerichts-buͤcher ... hierher gehoͤren auch die steuer-buͤcher, lat. catastra
    1752 Greneck 320
  • [die einnehmer verzeichnen] das bezahlte in die ihnen zu ertheilende und jaͤhrlich abzuliefernde steuer-buͤcher 
    1756 Faber,Staatskanzlei 110 S. 85
  • wo unsre beamten die steuern nicht unmittelbar von jedem unsrer unterthanen erheben ... sollen die güterschätzer das steuer- und hypothekenbuch unter ihrer verwahrung haben
    1779 Wüst,Policey II 801
  • was von städtischen grundstücken verordnet ist, gilt auch von grundstücken auf dem lande, die als eigne für sich bestehende stellen oder nahrungen in den steuer- oder lagerbüchern eingetragen sind.
    1794 PreußALR. I 8 § 60
unter Ausschluss der Schreibform(en):