Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2steuern
Artikel davor:
Steuermanual
Steuermark
steuermäßig
Steuermatte
Steuermeier
1Steuermeister
2Steuermeister
Steuermeisteramt
Steuermoderation
1steuern
2steuern
, v.
automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
I
(ein Schiff) lenken, führen
vgl.
2Steuer (I)
- dae sioden hia en trettiensta oen der stioerne sitta ende ene gildene axe wt siner axla, deer hi mey to lande stioerde [da sahen sie einen dreizehnten am Steuer sitzen und eine goldene Axt aus seiner Achsel, mit der er ans Land steuerte]11. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 130
- vor sturme trat ir schif hin dan / under ein inseln einlant / da alle ir kunst was erwant / die sigelten und sturten / wand in ir witze turten / der si ewilen pflagenEnde 13. Jh. Passional(Köpke) 644
- oͧch sullent die schiflute enhein gemein schif han ... und waz oͧch ir deheinem gůtes verdinget wirt, der sol es oͧch mit sin selbes libe fuͤren und sturen an die stat, dar es ime verdinget ist1354 BaselUB. IV 197Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- es schal nymand, dy bur unde borger to S. is, annemen schepe to sturende vor sunte nicolaus dage1490 MagdebGBl. 8 (1873) 64
- ein jeglicher schiffer soll ... das schiff zu fuͤhren vnd zu steuren [wissen]1614 HansSeeR. III 1Faksimile - digitalisiert von der SLUB Dresden
II
hindern, verhüten, entgegenwirken; Einhalt gebieten, Einhalt tun; abwehren, bekämpfen
vgl.
2Steuer (IV)
- morth mot ma mith morthe kela, til thiu thet ma tha ergon stiore [Mord soll man mit Mord vergelten, damit man den Bösen wehre]um 1300 RüstringerR. 40
- wo eyn bergmeyster myt den schepphyn dez nachtyz get unfryde zcu sturen, seczczyt sych denne ymant wedyr daz gerychte, wyrt der wunt adir zcu tode geslagen, zo zal der bergrychter myt den schepphen danach eyn gerychte dorobir syczenMitte 14. Jh. FreibergBR. 298Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- da sollen die nachbaren mit irer where zugehen ... vnd sollen der vnfuge sturen, ab sie mogen1351 ErfurtZuchtbf. 119Faksimile (ca. 179 KB)
- dat den unvoͮghen luden van B. ghestuͤred werde der jamerliken schycht, de se an deme erbaren rade dar suͤlves ane schuͤlde ghedan hebbet1374 HanseRez. II 80Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- welck junghe dobelt up den scranghen, de scal dat beteren mit ses penninghen. enkonde men eme dar nicht mede sturen, so enschal he dar nicht lengher stan1375 HambZftRolle 25Faksimile (ca. 68 KB)
- de anderen scholden warnemen, offte syck jemant daer jegen setten wolde, dat se den sturdenum 1384 (Hs. 17. Jh.) LübChr. II 346
- alsus worden in korten tiden und jaren der rovere lantsaken und rofslote vele gesturet unde gewunnen1414 MagdebChr. I 338Faksimile - in Google Books
- so bidde we, dat malk sture synenn kinderen unde synem gesynde, dat se neyne unsture driven uppe der strate1426 OsterwieckStB. 24Faksimile - digitalisiert vom Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ)
- sollike seeroverye unde undaͤt to sturende wart E. gewunnen1437 OstfriesUB. II 741Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- dyt ansehende de engelischen ammerales vnd gyngen to den ammerals van Hollant, biddende dat se erem volk stuerden, dat dar keyne slachting vndir en geschege1447 Danzig(Hirsch) 275Faksimile (ca. 164 KB)
- [wy willen] de gewolt offte unrecht stüren unde straffen, alse dat de noittrofft ... esschede1491 Richter,Paderb. I Anh. 98Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- wu solche gewalt von denen von B. furgenomen, das sie gewalt mit gewalt treiben vnd steuren wolden1511 GörlitzRatsAnn. I/II 175Faksimile - in Google Books
- of ene van den VII selanden wolde vnhoersam werden, so scholden de VI den souenden sturen datse vrede holden1527 Richth. 99Faksimile (ca. 149 KB)
- doch sollen die pfarrherrn vleissig auf der kanzel mit gotts wort und die amptleut mit der straff, wo in fressen, saufen, spielen, unzeitigem tanzen ... ubertrettung geschehen würde, anhalten, das solchen misbreuchen ... gesteurt werde1542 Calenberg/Sehling,EvKO. VI 2 S. 797Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- boͤsen leuten steuret man jhrer boͤssheit, wen man sie mit jhrer verdienten pein straffet1574 Pölmann,Hdb. Q iijvVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wie die münczordnung im reich zu erhalten und der ungebürlichen schädlichen steigerung golts und silbers gewert und gesteuert werdenach 1582 RTTraktat(Rauch) 103Faksimile (ca. 99 KB)
- daß den gegebenen ärgernussen durch ... disciplin oder straffe gesteuwret und gewehret werde1588/1618 Osnabrück/Sehling,EvKO. VII 1 S. 288Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- jeder [ist] verpflichtet ... dergleichen allgemeine unglücks-fälle steuren und abkehren zu helffen1724 MittKönigsberg 2 (1910) 202
- man wolte sich bald nach dem alten bald nach dem neuen land buch richten, woraus mithin streit und ungleiche urthel entstanden, welchem zu steuͤren ... erkennt worden, besagte zwey landbuͤcher zu untersuchenAppenzLB. 1733 S. 13Faksimile - in Google Books
- [daß] dem herumschwaͤrmen derer jungen leute ... ernstlich gesteuret [werde]1754 SammlBadDurlach I 67Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [die] erhaltung einer regelmaͤßigen policey ... befuget den regenten zu allerhand anordnungen, sonderbar jene, wodurch die nahrung in bluͤhenden stand erhalten ... sohin der noth und armuth sattsam gesteuert wird1770 Kreittmayr,StaatsR. 32Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [die achtmaͤnner] sollen zu der stadt gedeyen ... allen zerruͤttungen, uneinigkeiten und aufruhr steuren1786 Gadebusch,Staatskunde I 203Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- das oberamt erhielt ... eine besondere auflage ... den schuldenstand der gemeinen stadt zu untersuchen und diesem zu steuern1788 Thomas,FuldPrR. I 150Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
III
bestrafen, strafen
vgl.
2Steuer (III)
- beode ic minum gerefan ... þæt hy styran ælcum þara þe þis ne gelæste [gebiet ich meinen Vögten ... dass sie jeden derer, welcher dies nicht leistet, bestrafen]959/62 Liebermann,AgsG. 208
- welk bosheit aller gemeynest is, der scal man aller meyst sturenum 1325 SspGlLR.(Buch) 604
- sullen wij ... alle dieven, moirdeneren ... vrouwenscenderen ende straetroveren sturen ende vervolgen1421 OstfriesUB. I 259Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
IV
auf etw. steuern zu etw. drängen, anstiften
- [verbotene ainung von sneyderknehten:] G. ist die stat verboten 1 jar und 5 meyl hindan daruͤmb, daz er die kneht darauf steurt1381 NürnbAchtb. 98
V
etw. zuweisen, zuteilen
VI
senden, schicken
- K. claget auer C.v.B. dat he knechte an dat land to V. sturde dede eme vnde sinen vader nehmen fangen vnde bunden1479/80 StaatsbMag. VIII 718Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Kiel
VII
auf etw./jn. zusteuern; (an einen Ort) begeben
- rande to den vorderknechten vnde sturede up enen, den he doͤr wolde ryden15. Jh. Schiller-Lübben IV 453Faksimile (ca. 208 KB)
- vnd macht jm auff dem herd ein fewr / das er sich zu der waͤrm fein stewr1579 Fischart(K.) III 314
- [dat sick] eine grote unlidlicke unordnung und ungeborlicks wesen erholden, in deme solcke personen, so sick in denn standt der hilligen ehe thobegevenn bedacht, eher nicht dan up den avendt ock by lichte thor kercken gesturett, dar sick allerhandt gesinde by finden latenum 1588 Bremen/Sehling,EvKO. VII 2, 2 S. 584