Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stiefkind
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Stiefelwischer
Stiefenkel
Stieffraumutter
Stieffreundschaft
Stiefgeblüt
Stiefgeschweilein
Stiefgeschwister
Stiefgeschwistergit
Stiefgeschwisterte
Stiefgroßmutter
Stiefkind
, n.
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(im Familienverbund lebendes) Kind (II) aus einer früheren Ehe des Ehepartners
- wor ock de stef-vader na der moder dode mit ehren stef-kindern nablifft by levenden, denn erven de steef-kindere erst van den köfften lande1240 Westphalen,Mon. III 2163Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- stirbit aber he, ... di zweierleie kint von dem vatere di teilen di zwei teil under sich mit rechte unde geben sinen stifkinderen, waz si wollenum 1300 FreibergStR. I § 8
- en ne darf sin gut nicht delen mit sinen stefkinderen; heft he aver gud, dat siner stefkindere is, dat schal he one volgen laten1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 89
- kyuet ok de steffkyndere vmme dat yngedome, so legge eyn yslik also uele vth alse he myt xij nomeden vrundenum 1400 JyskeLov I 18
- hat er geschafft seinem steufkind C. zwayundviͤrczig phunt phenning1416 WienStB. IV 301
- welcher ffrawen er man abestorbe ... was gutter denne bleiben, dy sal dy ffrawe myt den stieffkynderen halb teilen und dornoch eren brutschacz widder zcu der kinder helffte legen1435/54 DanzigSchB. 20Faksimile (ca. 113 KB)
- her P. vraghe wer en steffader mochte der steffkinder gud vor rechtenum 1444 Panten,RQNordfriesl. 22
- dis bode nemen weirspreic, den Zydze Kepingha ende Allert dadit, Zydze fan syn steifkynda weyna ende Allert fan schote1452 Schwartzenberg I 543Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- [Übschr.:] satzung, da einer sin stiffkint ziegen und bi ime halten sall15. Jh. MainzGFormel 35
- so ist ... jedem ehegemaͤcht vorbehalten das pfluegrecht gegen seinen stieffkindern, von den ligenden guͤetter, die sie hinnemmen moͤgenum 1500 Reyscher,Stat. 406Faksimile (ca. 201 KB)
- stieffkinder, uff dem ehetag zu ehelichen kindern durch geding angenomen, nemen gleichen thail mit iren stiefgeschwistern von aller erbschafft1509/28 Wertheim 46Faksimile (ca. 73 KB)
- [J.M., T.K. und J.D., als vormundere] seligen hern P.G.s nahgelaten stefkyndern1525 RigaErbb. 219Faksimile - in Google Books
- als vadere of moedere stiefkynderen hebbende met huerlieder eyghen kynderen ende metten stiefkynderen ghedeelt hebbende van den catheylicken goede1542 CoutFrancBruges I 758
- twischen steffkindern und steffadern edder moder schal nene ehe ingeghan werden1543 Lüneburg/Sehling,EvKO. VI 1 S. 529Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- haben die stuͤeffkhinder ohne ainichen erb fahl hinweeg ziehen muͤessen1552 (Hs.) Fischer,Erbf. II 131Faksimile (ca. 95 KB)
- das er seinen stieffkindern in jrer verfangenschafft nichts vntreuwlichs fürnemen sol1574 Frey,Pract. 399Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- der mord ... gegen stieffkindern ... ist zwar mit dem todt zubestraffen, jedoch etwas linderNÖLGO. 1656 II 65 § 4Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- stieff-eltern sollen sich der vormundschafft nicht annehmen ... mögen aber ihren stieff-kindern ... vormünder ausbitten1658 Mevius,MecklLREntw. 686Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- daß sie ihre stieffkinder mit essen und sonsten uͤbel gehalten und sehr pflegen zuschlagen, zur feimstadt geschleiffet und folgends mit dem schwerd vom leben zum tode gestrafft werden1665 Carpzov,PractNov. I 45Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- zwischen stieff-eltern und stieff-kindern ... sollen dieselbe [juramenta malitiæ und calumniæ] zugelassen seyn1709 CCMarch. II 1 Sp. 424Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
- uͤber die stief-kinder aber, wenn der eine ehegatte, dessen leibliche kinder sie gewesen, bereits verstorben, [soll] vierzehen tage, vier und sechs wochen die trauer angeleget werden1769 VerordnAnhDessau I 120Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [personen, die nicht vormuͤnder seyn koͤnnen:] stief-vaͤter fuͤr ihre stief-kinder1782 CSax. I 1127Faksimile - in Google Books
- [daß] zwischen stiefeltern und stiefkindern ... blutsfrundschaft beobachtet wird, [und deshalb] ohne ausname die ehe verboten ist1783 Siggelkow,HdbMecklKR.2 242Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- stief-kinder: werden von den eltern in der erbfolge ihrer leiblichen kinder ausgeschlossen1785 BrschwWolfenbPromt. V 90
- hurereyen zwischen stiefeltern und stiefkindern werden, weil sie die eintracht der familien stoͤhren, mit ein jahr festung bestraft1785 Fischer,KamPolR. II 311Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wenn stiefkinder mit stiefältern unzucht treiben: so wird in der regel angenommen, daß erstere von letztern dazu verführt worden; und die stiefkinder sind sodann mit aller strafe zu verschonen1794 PreußALR. II 20 § 1035
- wenn rohe eltern ihre eigene oder stiefkinder auf eine ihr zartes alter schaͤdliche oder zerstoͤrende weise mishandeln, so ist die polizey berechtiget, mit ihrem schutze in mitte zu tretten1812 RepStaatsVerwBaiern VI 10Faksimile - in Google Books
- [die ehen] zwischen in die ehe zusammen gebrachten stiefkindern sind ohne dispensation zu gestatten1815 WirtRealIndex I 327Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin - PK
- einkindschaft ist ein vertrag zwischen stiefeltern und stiefkindern, wodurch diese das erbrecht der leiblichen kinder erwerben1815 WirtRealIndex I 386Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin - PK