Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stiefsohn

Stiefsohn

, m.

ahd. stefsun glossiert priuignus AhdGl. III 715,45
männliches Stiefkind 
  • filiaster: steopsunu 
    um 800 CorpusGl. 78
  • daz ein chriech waz zwischen der erwæren vrowen vron M. vnd irem stiefsvn S. ... vmb ir erbegvet
    1296 Wien/CorpAltdtOrUrk. III 499
  • quaemen voer ons A.S. steyfzoene ende G., zien wiif
    1333 KampenSchActen 212
  • [Erbteilung:] F.S.s selgen eliche wirtin ... vf eyn siten, F.S., ir stiff sune, vf die andern siten, vnd C.S., sin brůder, vf die drytten syͤten
    1387 MWirzib. VIII 51
  • daz die czwei kindes teil irsturben uff den fadir, und von deme fadir uff die andirn czwei kinder und nit uff den stiefson 
    1398 Erler,Ingelh. I 60
  • is de vader ok eer gestoruen vnde de moder leuet, so nympt de moder lyck erer kyndere eyn edder deme stefsone ys dar eyn
    um 1400 JyskeLov I 9
  • das das halbtail des hauss ... ist recht und redleichen des Peter und Pauls seiner steufsuͤn 
    1427 MHungJud. IV p. 41
  • van dien, dat in deelinghe haren stiefzone commet toe
    Mitte 15. Jh. CoutFrancBruges I 465
  • nach jrem [hawsfraw] tode ist P.R., meyn styfsone, do gewest vnd hat mir aws meynem haws vnd erbe mit eygener macht ane gericht is hulffe awßgetragen vnd entpfremdet manchirley gerethe, cleyneth vnd farnde habe, das allis meyn eygen propir gut ist
    1471 MagdebR. II 2 S. 390
  • [rechtspruch] zcwyschin H.B., synem wybe unde synem stiffsone an eynem unde T.S. am andern teyle
    1474 PössneckSchSpr. I 256
  • dath L.B. hefft ghekoefft ... van J.S., syner frowen und syneme steifszone syn hues
    1526 SchwerinStB. 198
  • kan auch der stieffsun die stieffmůtter nit begaben, dieweil er in des vatters gewalt ist
    1550 Gobler,Rsp. 24v
  • personen, so von wegen der schwegerschaft in der rechten linien ... zu ehelichen verboten, denn solche personen vor unsere söhne gerechnet werden. die mutter oder stiefmutter sol nicht nehmen ... den stief-sohn ... des stiefsohns sohn ... des stiefsohns sohns sohn
    1557 Sachsen/Sehling,EvKO. I 1 S. 338
  • es soll auch der stiefvater seines verstorbnen stiefsons wittfrau nit nemen
    1569 Memmingen/Sehling,EvKO. XII 264
  • [da] ein stieffsohn sein stieffmuetter ... beschlaffen wurde [soll er] mit ruethen gestrichen vnd ... ewig verwisen werden
    NÖLGO. 1656 II 74 § 7
  • dass ... einem privilegatio oder tolerato gestattet werden könne, einen verwandten, e.g. seinen stiefsohn oder stieftochter ... ins famultitium einschreiben zu lassen
    1754 Stern,PreußJuden III 2 S. 1248
  • die stiefsoͤhne aber geniesen diese vorrechte [der meisters-soͤhne]
    1779 Weisser,RHandw. 180
  • [wurde dem amtsdiener B. abgeschlagen] eine person zu heiraten, mit welcher sein stiefsohn ein kind in unpflichten erzielt hatte
    1785 Ledderhose,HessKR. 231
  • werden vom zeugniß ausgeschlossen: ... leibliche, stief- und schwiegersoͤhne 
    1804 Hagemann,PractErört. IV 324
  • [welche der conscription unterworfen seyn sollen:] stiefsoͤhne werden ... ganz als eine familie mit ihrem stiefgeschwister ausmachend betrachtet
    1812 VerordnAnhDessau II 220
unter Ausschluss der Schreibform(en):