Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stiftsvogtei

Stiftsvogtei

, f.


I (Recht der) Schirm- und Schutzherrschaft (II) über ein 1Stift (I); verbunden mit der weltlichen Gerichtsbarkeit über die Stiftsuntertanen (I) 
  • [daß koͤnig Conradinus] sich der stiffts-vogthey Augspurg wuͤrcklich vnterfangen, auch einen burggraffen gesetzt
    D. Heider, Hist. Bericht von denen Reichs-Vogteyen II (Stuttgart 1655) Reg.
  • nachmahls mag die stiffts-voigtey von denen folgenden hier im lande gelebten kaysern ... an gewisse qualificirte ... ritters gegeben worden seyn
    1707 Leuckfeld,Poeld. 48
  • der churfuͤrsten [zu Brandenburg] ihrre vorrechte an zoͤllen, geleit, wildfaͤngen, stifts-vogteyen 
    1727 Meier,CJApan. 487
  • [weil bischoͤffe und] maͤchtigte praͤlaten dafuͤr gehalten, daß sie die gerichte, wie andere weltsachen in ihren landen wohl selbsten versehen koͤnten ... dahero die stifftsvogteyen nur fast allein annoch in weiblichen stifftern und abteyen uͤbrig geblieben sind
    1744 Ludewig,Anzeigen II 554
  • [es sei ein verbrechen,] die stiftsvogtey zu Quedlinburg und die schutzgerechtigkeit uͤber Nordhausen an das haus Preußen zu verkaufen
    1758 v.Justi,Staatsw. II 466
II Amtssitz eines Stiftsvogts (II) 
  • [willkühr für des kirchspiels B.:] producirt in der königlichen stiftsvogtey Bordlum zu Bredstedt
    1777 SchleswDorfO. 86
unter Ausschluss der Schreibform(en):