Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stiftung

Stiftung

, f.


I Errichtung, Schaffung

I 1 Errichtung, Schaffung einer Stiftung (II), insb. einer Pfründe (I u. II) durch (auch testamentarische) Zueignung von Geld- oder Sachmitteln an eine geistliche Einrichtung; Stiftung eines Pfründners Schaffung einer Pfründnerstelle
  • stiftung einer ewigen thumerei
    1494 FreibergUB. I 587
  • das wir [bischof von Basel] zuo stifftung, ordnung vnd vergabung diser guten werck [einer wöchentl. hl. Messe] so zuo merung gotzdienst dienen ... vnsern gunst, wüssen vnd gehelle gegeben
    1497 BergheimUB. 134
  • sol die stiftung [einer Altarpfründe] und uffrichtung unser brůderschaft kraft ... haben
    1506 BernStR. VI 1 S. 123
  • die pfarr- und kirchenguͤter ... sind theils gleich bey stiftung zum unterhalte der pfarre, kirche und des gottesdiensts gewiedmet, theils erst nachher derselben geschenkt worden
    1785 Fischer,KamPolR. II 540
  • die stiftung eines pfruͤndners in einem versorgungs-hause
    1808 v.Berg,PolR. VI 2 S. 373
I 2 Errichtung, Schaffung einer Stiftung (III) 
  • besteten wir mit ewiger hantveste die stiftunge des selben spittals [der armen lüten ze Lucerren]
    1319 Geschfrd. der 5 Orte 19 (1863) 156
  • ein meynung zů einer u̍ffnunge und stifftunge einer hohen schůle in der stat B.
    1459 BaselChr. V 466
  • das nun ein jeder christ ... die stiftung, anrichtung, erbauung und fundationes der kirchen, schulen und hospitalien müge allezeit ... helfen befürderen
    1570 Kurland/Sehling,EvKO. V 55
  • [hat der Kaiser 1461] das Laybachische bisthum gestifftet samt der propstey, dem decanat ... und zehen canonicanten ... diese stifftung hat auch papst Pius der andre nach zweyen jahren ratificirt
    1689 Valvasor,Krain II 654
  • daß dasselbe [weltgeistlich stift] der ersten stiftung nach zu B. angeleget, und ... nach der landstadt Q. verleget worden ist
    1786 WestfMag. 2 (1786) 100
  • die gültigkeit derjenigen stifts- und ordensstatute, worinn alter adel zur eigenschaft der stiftsherrn und ritter gemacht worden ist, hängt von der ersten stiftung oder einer rechtmässigen bestätigung ab
    1795 Schnaubert,KirchR. 315
  • von den substitutionen und fideicommissen unterscheiden sich die stiftungen, wodurch die einkuͤnfte von capitalien, grundstuͤcken oder rechten zu gemeinnuͤtzigen anstalten (als: fuͤr geistliche pfruͤnden, schulen, kranken- oder armenhaͤuser oder zum unterhalte gewisser personen) auf alle folgende zeiten bestimmt werden
    1811 ÖstABGB. § 646
I 3 Aufrichtung, Gründung einer religiösen oder weltlichen Gemeinschaft (zB. Orden, Gilde)
  • de olde breff beholt al syne macht uppe de stiftinge unde uppe blyvent der gilde [der lakenmeker]
    1448 HildeshUB. IV 584
  • dat ter nymmen moet meckia nenerhanda foergaringhe off stichtinge der orden, buta reed ende consent dis keysers ende syne foersten
    1480/81 JurFris. II 232
  • legete der pabst durch ein breve ... ein bestaͤndiges stillschweigen wegen der frage von der urspruͤnglichen stiftung des carmeliterordens von den propheten Elia und Elisa ... auf
    1753 Helyot,Klosterorden I 363
I 4 Gründung, Erbauung einer Stadt; insb. unter Verleihung von Stadtrecht (I) 
  • do Jesus Christus geboren wart, de werlt hadde gestan driu dusent unde negenhundert unde twe unde sestich jar, van der stichtunge to Rome sevenhundert unde en unde viftich jar
    um 1260 SächsWChr. 90
  • darum sollen alle dy von Polen unde von Behemen ... ir recht zu Halle holen; unde daz ist darumme, daz Halle gestifft ist uz Meideborg, unde mit syner stiftunge elder ist, when andere stete
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 230
  • von der tritten stiftung der statt Zúrich: ... damals ist Z. ... verprant worden und ... Jullius ... zwang, ir statt wider zů buwen
    1508/16 QSchweizG.2 I 1 S. 2900
II Sondervermögen, das einer Person oder Einrichtung im Wege der Stiftung (I 1) zu einem vom Stifter (II) vorbestimmten (auf Dauer angelegten) Zweck zugeeignet ist; das Stiftungsvermögen wird bei dieser unselbständigen Stiftung treuhänderisch von einem (meist kirchlichen) Rechtsträger verwaltet, der für die Erfüllung des Stiftungszwecks (zB. als milde/fromme Stiftung, Seelgerät I oder Pfründe II) zu sorgen hat; bei allg. Verwendung des Worts in den Belegen zT. offen zu III 
bdv.: Stiftgabe
  • gib ich di vor genanten fumfthalben schillinch geltes ... zu miner stiftunge hintze T. der aptossinne vnde irer samenunge durch miner vnde aller miner voderen sele
    1297 NÖsterr./CorpAltdtOrUrk. IV 80
  • daz wir ... herrn M. oder wer nach im pfarrer da wirt zu der stiftung der frumes datz sand Johans ... ewiklich die sunder gnad getan haben, daz er ... ieriklich ... sechs wegen geuasset mit wein vngezolt ... gefuͤrn muͤg
    1336 BrixenUrk. I 654
  • [soll man] ewichlich zu der selben stiftung alle jar den ... drein sublectoren und dem studenten ... geben vier und zwainzig phunt wienner phenning von allen den guetern und gülten di si und iͤr gotzhaus iezunt haben oder fuͤrbas gewinnen
    1370 SPöltenUB. II 95
  • von einer wisen ... in jahr 30 lb., dorauf her H. ... ein stiftung jerlichen mit vier gedechtnissen [errichtet hat]
    1464 BayreuthStB.2 86
  • er ist schuldig funf gulden zu der bruderschaft zu der stiftung zu geben. gibt er die bey leben, so schreybt man in in das lebendig seellbuch in mit andern lebendichen all qottember zuverkunden. so er gestirbt, so schreybt man in in das sellbuch mit andern dotten alle qattember zuverkunden
    1484/85 Storn,Schwureinungen 266
  • ist das ... christlicher liebe gemeß, das wo der stiffter erben verarmet vnd noͤttig weren, das den selben solch stifftung widder heym falle
    1523 Luther(Clemen) II 406
  • ist verordent ein gemeiner kasten, darinne fallen sollen die uber bleibenden vorgeschrieben guter der geistlickeit und der stiftungen, selmessen ... und almusen der christgleubigen menschen
    1524 Magdeburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 449
  • die ... pfarr sampt aller und ieder derselben stiftungen, pfrunden, caplanien, lipfal, sibenden, dreissigisten, jargezeiten und aller anderer recht und gerechtigkeiten
    1527 NeuenburgStR. 176
  • neben der pfarr zwo stiftungen, nemblich die kaplaney und die frühmeß, seien
    1543 SchriesheimW. 197
  • das die herren predicanten von den testierenden und sterbenden lüwten kheine stiftungen über und an sich nemmen, sonder sy an selbigen die vier hüser der armen ... sollend kommen lassen
    1560 BaselRQ. I 1 S. 429
  • wie wir [Hzg. Wolfgang] aus den geistlichen gefällen ... etliche stiftungen verordnen ... mögen, zu jährlicher unterhaltung zweyer hofprediger, diaconi, cantoris
    1568 BlPfälzKG. 27 (1960) 148
  • sollen alle fundationen und stifftungen, so bey kirchen, schulen, hospitalen, armen- und siechen-haͤußern angeordnet [sind] ... zusammen geschlagen und zu einer einnahme in einem kasten gezogen werden
    1621 RevalStR. I 349
  • das gabungen vnd legaten vnd stiftungen, wann dieselben zehen jahr lang vnangeuorderet, vnbejagt vnd vnbezahlt anstahnd, ... verjahret, prescribiert vnd verloren sind
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. III Art. 455
  • es sollen auch unsere pfarrer ... auf ... die allmosen, spendungen, wie auch andere christliche milde stiftungen gute aufsicht haben
    1693 Wüst,Policey VI 126
  • verlesung der stiftungen von den kanzeln
    1721 Reyscher,Ges. VIII 563
  • das wir [Rat der Stadt Frankfurt] auf ... ansuchen der beeden ... stiftungen, des kastens für bürgerliche hausarme und des armen-, waisen und arbeitshauses, eine von beeden stiftungen gesellschaftlich ... zu errichtende klassenlotterie ... gestatten
    1791 Bender,Lotterie 272
  • wenn in einem zur zeit der pest aufgerichteten testamente kein erbe eingesetzet, und solches daher unguͤltig geworden, so bleiben doch die legate zu milden stiftungen 
    1793 Schwarz,LausWB. III 281 [hierher?]
III
Einrichtung, Institution, die durch eine Stiftung (I 2) entstanden ist, mit einem Stiftungsvermögen ausgestattet ist und einem (auf Dauer angelegten) vorgegebenen Zweck dient; zumeist als karitative oder gemeinnützige Einrichtung (oft sog. milde Stiftung), aber zB. auch als Familienstiftung
bdv.: 1Stift (IV)
  • der gotteshaͤuser und milden stiftungen angehoͤrige guͤtter zu dorf und zu feld
    1719 KurpfSamml. IV 765
  • ganze collegia, gemeinden und stiftungen können lehen erwerben und bestellen einen provasallum, lehnsträger, der an ihrer statt die lehnsdienste leistet und ... die lehnspflicht erneuert
    1757 RechtVerfMariaTher. 629
  • ein ider schu knecht [der Bruderschaft] ... soll ein groschen alß 3 kr. darzu [zur Begräbnisstätte] auflegen ... dieser soll nicht mehr abgehen ewiglich weil man auflegt, und zu erhaldung dieser stiftung had man ein schreib buch aufgericht, darinnen ales zu finden
    1762 Schoenlank,NürnbGesellenw. 371
  • stifftungen und andern corporibus [soll] die verabfolgung ihrer in reichsstaͤndischen landen zu erheben habenden fruͤchte nicht verweigert ... werden
    1773 Moser,KreisVerf. 738
  • alle armenanstalten, heiligenkassen, milde stiftungen und verpflegungsanstalten stehen gemeiniglich unter aufsicht des magistrats, der aufseher, vorsteher und verwalter daruͤber bestellt
    1785 Fischer,KamPolR. I 652 [hierher?]
  • die sportelfreyheit geistlicher stiftungen 
    1785 Ledderhose,HessKR. 451
  • wenn geistliche gemeinden, kloͤster, milde stiftungen ... zu lehen gehende gruͤnde an sich kaufen duͤrfen, wodurch diese in manus mortuas gerathen: so wird ... von 15 zu 15 jahren die gehoͤrige lehensbethaͤtigung erneuert
    1788 Thomas,FuldPrR. I 288
  • verordnet der stifter, daß zwar der nächste aus der familie, dem grade nach, zur succession gelangen, unter mehrern gleich nahen aber der ältere, den jahren nach, die jüngern ausschließen solle: so heißt die stiftung ein majorat
    1794 PreußALR. II 4 § 145
  • ist der stifter nicht mehr vorhanden, und sind seine erben nicht auszumitteln: so gebühret das, was zu der ehemaligen stiftung gewidmet war, als eine herrnlose sache ... dem staate
    1794 PreußALR. II 6 § 195
  • der Leipziger wittwenkasse sind die qualitaͤt und vorzuͤge einer milden stiftung voͤllig beygeleget
    1794 Schwarz,LausWB. V 174
  • endlich hat der kaiser noch das recht, panis- oder brotbriefe zu erteilen; sie sind kaiserliche reskripte, wodurch einer frommen stiftung ... aufgetragen wird, einer gewissen person ohne unterschied des standes, geschlechtes oder der religion den lebenslänglichen unterhalt in natur oder in geld abzureichen
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 64
  • stiftung ... ist die freiwillige, durch den staat bestätigte, für gewisse aufeinander folgende glieder desselben bis zu ihrem gänzlichen aussterben errichtete wohltätige anstalt. sie heißt ewig, wenn die verordnung zu erhaltung derselben mit der konstitution des staats selbst vereinigt ist (denn der staat muß für ewig angesehen werden)
    1797 Kant,Rechtslehre 174
  • pflegt bey allen oͤffentlich authorisirten und garantirten lotterien der ueberschuß zu milden stiftungen verwendet zu werden
    1802 RepRecht X 97
  • in dem falle, daß die waisen ganz mittellos sind, hat der vormund ... auf oͤffentliche milde stiftungen und bestehende armenanstalten so lange einen gerechten anspruch, bis der minderjaͤhrige im stande ist, sich durch eigene arbeit ... selbst zu ernaͤhren
    1811 ÖstABGB. § 221
IV wie Stiftungsurkunde; auch die darin enthaltenen Bestimmungen
  • en closter ... ordens der hilgen frouwen suntte Birgitten, der gestlike sustere unde brodere inne syn, begeuen na stichtinge unde gesette dessuluen orden
    1435 LübUB. VII 610
  • der selben messe stifftung lutet, das der briester, der die messe inhatt, all tag messe lesen soll
    1495 FreibDiözArch.2 10 (1909) 233
  • der gemelt prediger [auf einer Movendelpfründe] sol auch der versehung des predigampts nit abgetrieben noch entsetzet werden anders dan nach laut des buchstabens, wie die stiftung ausweiset
    1510 WürzbDiözGBl. 26 (1964) 195
  • denen [haußarme leüth] soll ... von dem gestift, so weilund doctor W. ... den armen gestiftet, inhalt der stiftung und nach erkandnuß der herrschaft ein zimbliches ertheilt werden
    1611 WürtLändlRQ. II 279
  • die wort der stiftung lauten also [...]
    1619 Lazius,Wien I 21
  • kann die einsicht frommer stiftungen niemandem ... verweigert werden, so lange nicht der anspruch zur offenbaren gefährde gereichet
    1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 69 § 5
V (Neu-)Besetzung eines Hofguts; Vergabe, Überlassung (einer Liegenschaft) als Stiftsgut (III), unter Vereinbarung einer 1Stift (VIII); meton. die Hofstelle, Liegenschaft selbst; mit Stiftung und mit Störung mit Einsetzung und mit Absetzung (der Stiftsmänner II)
  • mit der stiphtůnge des hofes schol niemen niht ze schaphen haben denne daz vor gescriben haus sand Giligen
    1290 Regensburg/CorpAltdtOrUrk. II 451
  • so die stiftung abging von feur ... so das der grunt ler bestünd und ungezimert, so züg sich der gruntherr mit recht zu seinem grunt
    um 1300 WienStRb. Art. 125
  • swo wir danne ... des cins vnd avch der wandel nicht abe chomen, so scholl sich der probst zv dem hof ziechen ... vnd schol seinen vrvm da mit schaffen mit stiftvng vnd mit stoͤrvng und mit alles nvtzes gwer
    1301 OÖUB. IV 388
  • wan der grundherr einen unterthan ... lenger ... nit gedulden wil, mag er ihme die zuestiftung ... auferlegen, und da er damit saumig wäre, ihme ... ein peremptori termin ... geben. khombt er dan derselben ... nicht nach, so mag der herr die stuͤftung selbst seines gefallens fuͤrnemben
    1599 NÖLREntw. V 160 § 27
  • des gotshaus hindersassen und hölden ... mügen ... ainen flos machen (doch mit willen des herren und an schaden der stiftung) und ir holzwerich ... verfüeren
    16. Jh. OÖsterr./ÖW. XII 766
  • sollen zu erkauf und stüftung solch crembsmünsterischer grund und poden die uncatholischen nicht zuelässig ... sein
    1699 OÖsterr./ÖW. XIII 147
  • endlichen contimirt herr regimentsrath v.H. die ablesung des ... absaz ... von der grundherrlichen gerichtsbarkeit in realsprüchen, dann von stift- und abstiftung deren unterthanen
    1752 Chorinsky,Mat. V 190
VI (Neu-)Besetzung einer Stelle
  • wo aber der paader selb der wuntarzeneu unerfahren ... wehre, den soll der richter ... zu urlauben und die stiftung aufzulegen ... macht haben
    1615 NÖsterr./ÖW. VII 516
VII wie Stiftteiding; die Stiftung rufen (die Stiftsmänner II) zum Stiftteiding laden (II 1) 
  • haben wir ain gepotns pantaiding das an zwaier taiding [statt] stet, haist die stiftung, ... wellicher hausgenöss zu dem selbm taiding oder stiftung nit kumbt ... ist zu wandl verfalln
    Ende 15. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 585
  • das man alle jar die stiftung rüefen sol vierzehen tag vor stiftzeit. und wann die herrschaft kümbt, so sol jeder hold ... darnach in vier tagen allen sein dienst und vordrung ganz ausrichten
    15. Jh. Steiermark/ÖW. VI 17
  • vermerkt das pantaiding zu H. auch die gerechtigkait daselbs, die ir leut in der stiftung melden schullen
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 617
  • haben wüer ain gebotten panntaidung daß an zwaier taiding statt, und haist stüftung, darzue reich und armb kammen sollen ... und ihre recht melden darin
    1665 NÖsterr./ÖW. VII 860
VIII wie Stiftgülte (I) 
  • solle jährlich dem ermelten stüfft Heyl Geist, am sonntag laetare in der fasten jedermahlen von berirthem [visch-]wasser die gebürhente stüfftung, neben denen prunzünsungen, vorhinein craft urbar entricht werden
    1682 J. Lenz, Passauer Apostelfischerzunft (Erlangen 1956) 5
IX Auflage, Verpflichtung; als Last auf einer Liegenschaft
bdv.: Gestiftung
  • [Einschränkung der Gästezahl] es weren dann etliche hoͤf und guͤter, darauff man sonderbare stifftung [hat], oder auß schuldigem alten herkommen, etwa mit ... bekoͤstigung der kirchendiener
    1599 OPfalzLO. 28
X Förderung, Beförderung; Hilfe, Hilfestellung; Herbeiführung; auch: Anzettelung, Anstiftung
  • soo en moet niemant te brande komen met eenige vegtelijck weer of wapenen, uytgenomen pothuyven, ijserhoeden of sulcker dingen, die stigtinge doen mogen den brant te uytten
    1448 VerslOudeR. 4 (1903) 373
  • alsdat die ballingen ende uutgeweken van L. ... opsett gemaect hebben mijds stichtinge van brande
    1452/94 AmsterdamRbr. 162
  • es sollen auch die jenigen, so vmb stifftung derselben aufrueren oder empoͤrungen wissen tragen ... vnnd aber ain solchs jren oberkaiten nit offenbaren ... wie die thaͤter ... in gleicher straff stehen
    TirolLO. 1573 IX 17
  • dasjenige, was ... zu stiftung gutter policey und ordnung gereichen möchte
    1651 CDSiles. 27 S. 283
  • zu ... stüeftung fridt und ainigkeit und aufrichtung guete zucht und heilsambe ordnung
    1680 Steiermark/ÖW. VI 169
  • gefaͤhrliche stiftung allerley verdruͤßlichkeiten und zwietracht
    1791 Malblank,Kanzleiverf. I 202
  • ist aber der ehebruch, oder ... die stiftung von mißhelligkeiten, in dem scheidungsprocesse nicht gerügt, oder von dem richter nicht als die ursache der erkannten scheidung befunden worden: so verdient eine später erfolgende anzeige keine rücksicht
    1794 PreußALR. II 1 § 27
XI
Ehestiftung; Vermittlung, Aushandlung einer Eheschließung; Vertrag, Vertragsverhandlung zwischen (möglichen) Verlobten (über die Bedingungen der Ehe)
  • [fragstuck bei Vorwurf der Bigamie:] wer bey stifftung der vermainten anderten heyrath gewesen
    NÖLGO. 1656 II 77 § 5
  • es komme bey stiftung der ehen nicht lediglich auf den handklöpf und das draufgeld an, wie bey erhandlung von kühen und kälbern
    1739 Huber,PrivR. IV 327
  • die stiftung, d.i. veranlaßung und vermittelung einer ehe ... 2. der vertrag zwischen zwey verlobten personen in ansehung ihres eigenthumes in und nach der ehe, und die schrift, die denselben enthaͤlt, die eheberedung, die ehepacten
    1777 Krünitz,Enzykl. X 181
XII kirchenrechtlich: Einsetzung; eingesetztes Zeichen, eingesetzte Handlung
  • was aber die stieftung oder einsetzung des testaments ader abendmahls unsers herren Christi betriefft, kan und mag keins weges etwas hierin von jemands geendert werden
    1544 Preußen/Sehling,EvKO. IV 64
  • mus es [Vergebung der Sünden in der Taufe] der herr Christus selbst ton, der bei dieser siner stiftung und ordnung als der recht taufer ist
    1559 Rothenburg o.T./Sehling,EvKO. XI 573
  • [Danksagung nach der Taufe:] wir danken dir ... das du uns dis kindlein gegeben und den ehestand als deine stiftung mit dise libesfrucht gesegnet ... hast
    1593 Niedersachsen/Sehling,EvKO. VII 1 S. 709
  • nachdem der contract ehelicher zusamenverpflichtung ein sonderbare göttliche stiftung [ist] ... so will sichs ... gebüeren, christlich und ... erbarlich damit fürzugehn
    1599 NÖLREntw. II 17 § 1
XIII Fundament, Unterbau (eines Bauwerks)
  • onder die stichtinge des ... palaes
    Ende 15. Jh. TijdschrTaalLk. 25 (1906) 115
XIV innere, geistliche Erbauung
  • id is grote stichtinge des leuens, hillige mans to seyne, de wunder doen
    1473 Schiller-Lübben IV 397
  • men sal ock wetten, dat de seile somtides wat seyn van den geistliken pinen, de wile dat se noch in den lycham syn vnde dat geschuet somigen to eres selves stichtinge vnde somigen geschuet id allene to stichtinge der gener, de dat horen
    1473 Schiller-Lübben IV 397
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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