Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Strapade

Strapade

, f., Stroppade, f.

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I Folter des Aufziehens (A I 1) oder Wägens; auch speziell: Schnellen (III), ruckartiges Fallenlassen des mit seinen hinter dem Rücken verschnürten Händen am Seil hochgezogenen Gefolterten; auch das Foltergerät
  • dem pättler noch ein strapaden oder zwo, wo er vergicht, mh. brichten
    1546 BernRatsman. III 369
  • [alls bißhar sonderbare marter gebrucht worden,] söllend denen von Lausanne ire ungepürlichen strapaden ... verpotten werden
    1600 BernStR. VI 1 S. 679
  • sie habe [beim Verhör] im schloss zue P. 10 strapaden und uffzüg ussgestanden
    1602 SchweizId. XVII 500
  • strappade: belg. pendulæ trochleæ tormentorum, woran man die maleficanten aufzieht
    1741 Frisch II 342
II Strafe, bei der ein Delinquent hinterrücks gebunden und an einem Seil in die Luft gezogen wird, um ihn dann (ggfs. mehrfach) hinunterschnellen zu lassen
  • gsach da [Siena] eynem spangier die strapade geben, der hat mit siner gsellen eym uff der wacht gschlagen
    1550 ArchBern 5 (1863) 315
  • [unsere amptlhüt soͤllend die umbschweiffenden tirnen mit růtten ußstrichen oder] inen ein strapaden oder zwo geben lassen, darnach uß unserm land verwysen
    1601 BernStR. VI 2 S. 710
  • weil sie ... zum feind uͤbergehen ... wolten, so ist vor recht ... beschlossen, daß ... T.P. mit der stroppade gestraffet, W.C. aber gehencket werden soll
    1621 Lünig,CJMilit. Anh. 380
III allg.: Strafe, Folter, auch übtr.
  • daß die 6 stedt ein strabutten erleyden mussen [bis sie in die turckenhylf wyligen wellen]
    1530 HeilbronnUB. IV 632
  • gott hab sein zorn über Teudschland vonn wegen unnszerer haupter stoltz, füllerey, rauberey unnd aigenutz auszgossen ... inn summa Teudschlandt musz ain strabat leiden
    um 1550 HallChr. 279
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