Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Straßenraub

Straßenraub

, m.

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auch Straß- 

I auf einer 1Straße (I) verübter Raub (I) an Reisenden; als Bruch von Land- bzw. Straßenfriede und Kapitalverbrechen idR. mit der Todesstrafe geahndet; meton.: das Raubgut
  • quicunque ... predam que strazraup et crimen quod scach dicitur commiserit, si flagrante maleficio iudici presentatus fuerit, capite plectetur
    1224 MGConst. II 400
  • nieman mag den rechten strazraub began wan an dreier hande lævten: an pfaffen, an pylgreinen, an chauflæuten. swer die beraubet auf der strazze, den sol man henken
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 42 § 1
  • von strazrobbe: swer in die ehte kvmpt vmbe den rehten strazrovp, vnd er dar inne ist vierzehen naht, so sol in geislich gerihte ze panne tvͦn
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 43
  • wer ain strasraub oder ain mort oder ain diep gepůzzet vor gericht ... da sol man uͤber richten nach landes gewonhait
    1278? ÖLR. Art. 8
  • waz der rechte strozraup sei vnd an wem man in getun muͤge, daz shol ev diz puch sagen: nieman beget den strozraup, wan an dreier hande leuten, an phaffen, an pilgreimen vnd an kaufleuten. an phaffen, die pheflichen varent, also daz sie beshorn sein als die phaffen vnd pheflich gewant ane furent vnde ane gewepen vnd ane wafen varent. man beget auch an der phaffen gesinde strozraup, die mit in auf der stroze reiten vnde gent. vnd an den pilgrimen, die stap vnde tashe von den prister genumen haben oder in der kerrein gen. vnd an den kaufleuten, die uon eim lande zv dem andern varn von zvngen von eime kvͤnigreich in dacz ander. an den beget man rechten strozraup. vnd ist der strozraup nicht den fuͤnf shillinge wert, so shol man den strozrauber henken nicht an den gemeinen galgen. man shol ein galgen richten zv der lantstroze vnd shol in dar an henken ... hat der strazrauber den strozraup uertan, er muz in zwiualt gelden
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 39
  • de scal ... leydes gheneten ... it en si, dat straten rof openbare bi em vunden werde
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 249
  • strazraub sol deheinen aufschub haben. swen man begriffet da mit, da sol man uͤber richten
    1300 MGConst. IV 1223
  • daz der egen. vogt umb nachtbrant, umb totslag, umb túpstal, umb strasroͧb und semlichen sachen, die lip und gůt angant, richten sol
    1354 FRBern. VIII 35
  • weͦse brekt na dessem daghe in dem lande ... eder in erem rechte, vnde dat en boret toͤ vordeghedinghende, mit stratenroue, mit dvͦefroue, mit bodenstuͤlpende, mit brande eder mit vengnisse, de schal vser beyder vnvellich wesen
    1365 LübUB. III 550
  • welk man, de vorvestet is in ener stad umb vorredenisse, seeroeff, stratenroff, dufte, ... de schal in allen steden, de in dessem vorbunde syn, nenes leydes bruken
    1381 HanseRez. II 281
  • werth dar we angespraken vmme straten roeff edder valsscherye edder mortbranth, de schal sick weren myt xij herdes mannen
    um 1400 JyskeLov III 63
  • [M. vnd S. sint] vmmb bekanten stratenrouff, dat sy eynem furemann ... eyn mezzer vnd j kapelle ... genamen hebben ... met dem swerde gericht worden
    1481 ZerbstFemb. 30
  • umb straßraub, todsleg, landtzwang: beuelhen sein haubt mit dem swert vel spattel ... abnemen, das die straß zwischen haubt vnd corper mit seim swaiß blůtig, biß er vom leben zumb tod gericht
    Layensp. 1509 Y 3r
  • klagheschriften van D.W. jeghen de radessendebaden ... darjnne he sick ... beklaghet, dat he mit stratenroue beteghen is
    1514 ZHambG. 5 (1866) 129
  • [wurde er,] wan er begangen strassenraubs wegen peinlichen angeklagt, frey, ledig vnd vngebunden bekennen, ... so wehre er ... mit dem schwert ... zustraffen
    1574 MagdebR. I 139
  • [vnsere ritter habend vmb] deupp, mord, straßraub, nottzogung, haußpruch ... nicht zurichten
    KrainLHdf. 1598 Bl. 6v
  • strassen-raub soll mit dem rade gestraffet werden
    1668 Lünig,CJMilit. 102
  • G., welcher ... zu P. strassen-raub begangen, die groͤste blut-straffe in landes-verweisung verwandelt
    1720 Zipffel,Händel IV 37
  • welche die leute auf freyen gassen und strassen mit oͤffentlichen oder auch nur einem geringeren gewalt angreiffen und ihrer sachen ... berauben, machen sich eines strassenraubes schuldig
    1769 CCTher. 96 § 1
  • ehemals war nur auf vier verbrechen ... die todesstrafe gesezt. es sind dieselbe der meuchelmord, straßenraub, nothzucht und mordbrennerey. man nannte sie die 4 hohen waͤnde, die großen frevel oder peinlichen freischfaͤlle, und sie begruͤnden noch jezo die hoͤhere peinliche gerichtsbarkeit
    1785 Fischer,KamPolR. II 107
  • [Buchtitel:] urgicht und urthel des K.A., welcher ... wegen vorgehabten meuchelmord und begangenen strassenraub mit dem schwerdte zum tode gebracht worden [Biberach 1792]
  • soll im falle des straßenraubes die strafe des rades von oben eintreten
    1794 PreußALR. II 20 § 1200
  • straßenraub ... soll, wenn er auch nur durch gefährliche drohungen geschehen ist, mit zehn- bis funfzehnjähriger festungs- oder zuchthausstrafe [belegt werden]
    1794 PreußALR. II 20 § 1197
  • wer in die ächt komt mit recht um todtschlag, dieberei, raub, straßraub, prand ... wiederfert dem ichts laids ... der ist niemands nichts darum belieben
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 594
  • verbrechen, um welche ... auslieferung statt finden soll, sind: hochverrath, aufruhr, vergiftung, mordbrand, brandstiftung, straßenraub, mord
    1808 HdbSchweizStaatsR. 204
II
wie Straßenräuberei (II); auch übtr.
  • dat sodanich stratenroff affgestellt unde de bosen mynschen in erer undaet unvorhoget bliven, umme groter qwat darvan entstande, des wii uns bevaren
    1460 HanseRez.2 IV 531
  • van mannigerleye stratenrove unde beschedinge des kopmans, dat uns steden vaste voͤrhenget unde togeschoven wart
    1485 HanseRez.3 II 4
  • daß die handelsleute durch erlittenen straßenraub, plünderung und versperrung der kommerzien aufs äußerste verderbt ... worden
    1639 Kracauer,GJudFrankf. II 31
  • der zustand der mark Brandenburg war seit ohngefehr 1320 ... hoͤchst nachtheilig, denn der adel bestand ... aus solchen partheyen, die ... durch buͤndnisse und vertraͤge den straßenraub ausuͤbeten
    1782 HistBeitrPreuß. II 12
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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