Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): straufen

straufen

, v.

auch sträufen 

I stehlen (I), rauben (I); jn. bestehlen, berauben
vgl. Straufung
  • wairt dat een den anderen doot sloech, stroepte hyne van enighen zaken, die hy an hem vonde, ten wair gheen simpel dootslach, mair het wair moort
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 177
  • sie habin ouch bekand, daz sie gar dicke unde vel uff der straßen gestroyffed habin
    1431 JenaUB. II 98
  • wart H.H. gehangen, welcher vihe gestrauft 
    1568 MühlhsnChr. II 115
II umherstreifen, auf Patrouille gehen
  • [was gen rauberey] gehandelt ist mit kuntschaft, strauffen, halten und anderen sachen
    1444 NürnbChr. II 63
  • das jeder cur- und furst ubg. zu dieser streufenden rotten 25 reisigen verordenen, wilche hin und wider durch irer ... landen rieten und streufen sullen ... [und] uf die moertbrenner, widerteufer, straissenschender, mutwillige viande und ander ufrurische [ufsehens haben]
    1538 JülichLTA. I 214
III Tonnen straufen durch Abstreifen der Fassreifen unbrauchbar machen
  • de tunnen, de tho klein syndt, scholen durch den wraker gestreuffet und tho nichte gemaket werden
    1572/78 WismarBürgerspr. 342
  • de tunnen, de tho klein sein, scholen dorch den wraker gestropet undt tho nichte gemaket werden
    1580/1608 WismarBürgerspr. 361
IV von Schweinen: Borsten entfernen, schlachten
  • ein müller mag haben zwey schwin vnd mag die verkouffen oder selbs in sin huß strouffen, wil er aber die verkoufen, so sol er des jars kein andere kouffen
    um 1510 AarauStR. 160
V entlauben; (Laub) abreißen, auspflücken
  • es soll kainer ... laub straufen in ains andern weingarten
    Anf. 16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 209
  • laubhauen und streuffen nit zu gestatten: weil das laubhauen unnd streuffen, so bisanher villfeltig gebraucht worden, dem waldt zu merklichem schaden gereicht, soll dasselbig gantz unnd zumall abgestalt sein
    1564 NrhArch. 3 (1860) 210
  • soo en sal niemant in geen anders heggen snyden ofte struypen, op peene
    1578 LimbWijsd. 241
  • sol sich ouch auf keinen almeinen kein weit weder meyen noch stroupfen noch sichlen
    1657 SchweizId. XI 2124
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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