Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Streitgenosse

Streitgenosse

, m.


I einer von mehreren Klägern oder Beklagten in einem gemeinschaftlichen Gerichtsverfahren; Mitkläger (I) bzw. Mitbeklagter
  • wenn von mehreren streitgenossen ein theil etwas gerichtlich eingestanden hat, kann sein eingestaͤndniß nur ihm, dem andern aber nicht nachtheilig sein
    1781 HdbchÖstGes. IV 210
  • mehrere streitgenossen koͤnnen alle mit einander einen einzigen anwald erwaͤhlen, und ein ieder kann auch fuͤr sich allein, wenn dies keine verwirrung verursacht, einen eigenen erkiesen
    1792 Herchenhahn,Reichshofrat II 173
  • haben mehrere gemeinschaftlich einen proceß gefuͤhrt und das mandatum procuratorium vollzogen, so hat der procurator nicht noͤthig, jeden einzelnen auf seinen antheil zu belangen, sondern er kann einen der streitgenossen ... in anspruch nehmen
    1798 Hagemann,PractErört. I 331
  • die vollmacht wird vermuthet 1) bei verwandten in auf- und absteigender linie, bei geschwistern und verschwägerten in denselben graden; 2) bei ehegatten; 3) bei streitgenossen 
    1815 Gönner,EntwGesB. I 71
II Mitkämpfer im bewaffneten Streit, in der Schlacht
  • do wart er ane wâfen vnd ane blût / uon al den eren gestozzen / mit sinen stritgenozen 
    Ende 12. Jh. AltdTBibl. 26 S. 229
  • L., sîn strîtgenoß / kam an sine aldin werdikeit
    um 1220 (Hs. 15. Jh.) Ebernand(Scott) V. 686
  • du solt ez heizen stôzen / dînen strîtgenôzen / daz saft solt du ze trinken geben / sô krenket die gift niht ir leben
    um 1285 (Hs. 14. Jh.) Ulr.v.Etzenbach,Alex. V. 23002
III Kriegs-, Kampfgegner
  • kunic Ruodolfes strîtgenôz von Bêheim kunic Ottacker sehs schar wacker schict
    vor 1322 ÖRChr. I Vers 15604
unter Ausschluss der Schreibform(en):