Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Strickbrief

Strickbrief

, m.

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I Bündnisurkunde
  • da sal ieder man von dem andern recht nemen, als unse strickebrefe besagt, die uns unser herre koneg A. hat gegeben
    1334 FriedbergUB. I 128
  • sollen wir unser strickebriͤfe stede und feste halden, alse roͤmichs kuͤnig A. zuͤschen burg und stad gegeben hat
    1349 FriedbergUB. I 170
  • das dye herrin unde wir ... strickebrybe undir eyn han gegebin, ob yeman dye herrin ... crigin wulde, das suldin wir alle semtliche helffen
    1350 WetzlarUB. I 676
II mit einer dünnen Schnur umwundene und versiegelte Urkunde
bdv.: Strickzettel
  • wairt, dat sij op langer dagen [coirn] verkoften dan voirscr. is, ende die strickbrieven van secepenen bezegelt worden, nochtant en souden die brieven van geenre wairde wesen
    1450 LeidenKb. 234
III in Polen: mit einem Strick an einer Stange befestigtes, öffentlich auszurufendes Schreiben
  • wenn der könig [von Polen] einen feldzug vornehmen will, musz er den adel folgender gestalt beruffen: es werden in alle kreise königliche briefe oder patent ausgeschicket ... diese bindet man an einen strick und hänget sie an eine lange stange, an welcher sie in allen städten auf den märckten öffentlich ausgeruffen werden ... von diesen stricken werden solche kriegespatente literae restium, das ist: strick-briefe geheissen
    1666 DWB. X 4 Sp. 1574
  • [von uberschrifften:] in offenen briefen ... von ihro koͤnigl. majestaͤt: ... in einem strick-briefe: im eing. Augustus II, rex Poloniæ
    1720 Lünig,Kanzleizeremoniell 125