Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stubengeselle

Stubengeselle

, m.

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I Mitglied in einer Stubengesellschaft (I) 
  • ouch sol und mag eins yegelichen stubegesellen sun yn irer zúnfte, der umberaten ist, gůt recht haben zů zerende uff irer stuben und louben
    1408 SchlettstStR. 577
  • wer der ist, der ein underkoͤfer ist ... und ettewaz anders wil anfohen, und doch wider den underkoͤf wil anfohen, wenne er wil, der sol geben die grosse flesche mit wine den stubegesellen, obe daz er wider anget
    um 1420 Schmoller,StraßbTucherZft. 27
  • auch sol nymand getrungen sin, stobengesel zu werden; were aber stobengeselle daruff wirdet, der sol dem rade globen ... diese hernach geschriben artickel
    1424/1583 FrankfZftUrk. II 233
  • welcher stobengeselle, in welcher vorgeschriben geselleschafft der were, die mit fravel nit hette oder halten wulte, das sulden sie vor die burgermeistere brengen, den darumb zu straffen, als sich geburte
    1. Hälfte 15. Jh. FrankfAmtsUrk. 385
  • welcher in unser statt gesessen ist und aber kein stuben- noch gesellschafftrecht hat ... und also mit den ubrigen stubengesellen in dem einen und anderen kein lieb und leyd hat, derselbig soll ... uß der statt [gewissen werden]
    1615 BernStR. VII 2 S. 763
II Mitglied in einer Stubengesellschaft (II) 
  • sol man die besserunge teilen alsus dem schultheissen einteil und allen parten die an dem ecker hant, dz ist, den stubegesellen uff der burger stuben und den vier und zwentzigen und den zünfften, ouch ein teil und dem rate das dirte teil
    1339 HagenauStatB. 135
  • alle ir stubegesellen, die im lande sitzent und nit der stat burger sint
    1472 StraßbStChr. II 965
  • als uff den trinckstuben ein satzung gewesen, das jnnert vierzehen tagen nieman clagen sol. wjr setzen aber ... das dehein gesellschafft das furer noch mer bruch und das sy soͤmlichs dehein stuben gesellen, so sy den entpfahen, das mer jnbinden soͤllen
    um 1480 LuzernSTQ. III 492
  • als dan heren vnd stubengesellen ... vermeinten, ein jetlich vnzucht, so uff den raͮtstuben begangen wurde, mit gelt straͮf zů straͮfen
    1496 BruggStR. 103
  • es ist ein solche herliche geselschaft daselbst [auf der herrenstube], darin fürsten und herren, praelaten, edel und unedel, auch etliche priester stubengesellen sein, mit sambt den burgermeistern
    1501/09 ZGO.2 6 (1891) 284
  • das ... der apt und sine vorfaren bitzhar unser [burgermeister und rat] stubengesellen gewesen
    1518 SchlettstStR. 173
  • wo mann froͤmbden oder heimschen herren vnnd gsellen daselbs eer bewysen vnnd sy ze gast halltenn wellt, das soͤllichs die stubengsellen nitt abslachen mogind
    1528 ZofingenStR. 185
  • das die vnsern von N. ir rhatsstuben mögen mit ersamen stubengsellen besterken
    1548 ZSchweizR. 9 (1861) RQ. 58
  • daß ein jeder ... so stubengesell will werden ... bey einem ersamen rath ... anhalten solle
    1587 WaldkirchStR. 34
  • wan ein stubengsel totes verschide, sol er mit gemelten tortschen zur bestattung begleit werden, und sollent alle stubengsellen ... dem heyligen sacrament, so auch zur begräbnis des gestorbnen nachfolgen
    1618 SchweizArchVk. 17 (1913) 238
III
Zimmergenosse, Mitbewohner
  • das du zur selben zeit deiner stubengesellen einen vorrehterisch ermordet hast
    1581 DWB. X 4 Sp. 176
  • die pars contraria will seiner zeugen kein annehmen ... seyen sein landsleut und stubengesellen 
    1606 ZHessG.2 23 (1898) 318
  • stuben-gesell: compagno di stanza, camarade, compagnon de chambre
    1711 Rädlein 855
  • stuben-gesellen betruͤgen ... wenn sie mit andern eine stube gemiethet, hernach aber heimlich, ohne ihren stuben-compagnons etwas davon zu sagen, sich wegmachen
    1721 Hönn,Betrugslex.1 I 404
IV ein Handwerker in der Papiermühle 
  • der stubengesell oder saalgesell besorgt die appretur des papiers
    G. Wehrs, Vom Papier (Halle 1789) 423
  • stubengeselle heißt derjenige geselle in den papiermuͤhlen, welcher die appretur des papiers besorget
    1794 Jacobsson,TechnWB. VII 487
unter Ausschluss der Schreibform(en):